Immobilienrecht ist sexy!

Verfasst von Finn Holzky

Immobilienrecht ist sexy!

Wie Juristen vom Immobilienboom profitieren

Alles spricht vom Immobilienboom, manch einer sogar von einer Blase. Doch nicht nur Maklern und Hauseigentümern stehen gute Geschäfte in Aussicht, auch Anwälte können an dem Immobilienboom gut mitverdienen!

Die Preise in den Großstädten explodieren förmlich und daran hindert auch die Mietbremse zunächst kaum etwas. Wohnungen in den richtigen Lagen haben in den letzten fünf Jahren fast ihren Wert verdoppelt. Die Konzentration auf Ballungsgebiete, die Null-Zins-Politik und zuletzt auch der Brexit sind Hauptgründe für die steigenden Preise.

Welche Aufgaben stellen sich Juristen auf dem Immobilienmarkt?

Das Immobilienrecht ist ein sehr weites Rechtsgebiet, dass sich sowohl auf öffentliches, als auch auf Privatrecht erstreckt. Der öffentliche Sektor des Immobilienrechts ist dabei insbesondere auf baurechtliche und vergaberechtliche Fragen fokussiert, die in der Planungs- und Entwicklungsphase von Bau- und Immobilienprojekten auftreten.

Der privatrechtliche Teil ist der deutlich größere Part. Die Aufgaben für Immobilienrechtler beginnen dabei bereits im Vorfeld von Projekten. In der Phase, in der Investoren oder auch private Käufer auf der Suche nach passenden Immobilien sind, beraten Juristen diese, führen die Grundstückstransaktionen mit ihnen durch, fertigen Verträge aus und kümmern sich um grundbuchrechtliche Fragen mit Hilfe von Notaren. Ebenfalls von Juristen betreut wird die Finanzierung solcher Projekte.

Ein weiterer Aspekt ist das sogenannte Asset-Management. Hier sind Juristen mit der Betreuung von bereits bestehenden Immobilienportfolios von Investoren beschäftigt. Hauptaufgabe ist es dabei, den Wert des Portfolios mindestens zu erhalten und im besten Fall sogar den Wert zu steigern und die Erträge zu optimieren.

Wenn sich Investoren von ihren Immobilienportfolios trennen wollen oder einzelne Immobilien aussondern möchten, sind wieder die Experten für Grundstückstransaktionen gefragt. Diese begleiten ihre Mandanten wiederum bei der Käufersuche, der Vertragsausfertigung und später bei der Verwertung und Beurkundung der Transaktion.

Schließlich gehört auch das Makler- und vor allem auch das Mietrecht zum Immobilienrecht und macht sogar einen beträchtlichen Teil der Umsätze von Kanzleien aus. Gerade die Miete ist der Dreh- und Angelpunkt bei der Verwertung von Immobilien. Immobilienrechtler können dabei auf beiden Seiten eines Mietverhältnisses auftreten.

Entweder vertreten sie Vermieter und beraten diese bereits bei der Mietvertragsgestaltung, bei der Einhaltung gesetzlicher Regeln und vertreten diese auch bei Streitigkeiten mit Mietern oder Mieterverbänden vor Gericht. Anderseits können Juristen auch auf Mieterseite auftreten und für deren Rechte gegenüber den Vermietern streiten.

Das Immobilienrecht ist also sehr manigfaltig und bietet neben den vielen verschiedenen Rechtsgebieten auch andere interessante Aspekte für Juristen. Wer nicht jeden Tag im Büro vor Akten sitzen möchte, sondern gerne auch mal die Gummistiefel anzieht und sich mit seinem Mandanten auf einer Baustelle treffen möchte, der ist in diesem Bereich genau richtig.

Darüber hinaus haben Immobilienrechtler den wohl direktesten Draht zur „Realwelt“. Kaum ein anderer Anwalt kann durch eine Stadt fahren und von sich mit Recht behaupten, an Gebäuden die links oder rechts von ihm stehen, mitgewirkt zu haben. Man könnte auch sagen, dass das Immobilienrecht das Handfesteste ist, was das Wirtschaftsrecht zu bieten hat.

Das Immobilienrecht ist also sehr manigfaltig und bietet neben den vielen verschiedenen Rechtsgebieten auch andere interessante Aspekte für Juristen.

Chancen und Perspektiven

Die Aussichten sind gut. Die bereits angesprochene Niedrigzinsphase fördert und ruft immer mehr Bauvorhaben hervor. Dazu kommt eine steigende Wohungsknappheit in den Metropolregionen, die zu Neuerschließung von Land und dort zu neuen Bauprojekten führt.

Doch auch abgesehen von den zu erwartenden Bauprojekten gibt es mehr als genug zu tun für Immobilienrechtler. Aufgrund fehlender Investitionsalternativen, die sowohl Sicherheit als auch Gewinn versprechen, steigen die Immobilientransaktionen im In- und Ausland konstant an.

 

Das Immobilienrecht kann sich also mit Recht als sexy bezeichnen lassen. Wird es im Jurastudium noch relativ stiefmütterlich behandelt, so spielt es in der Praxis eine viel größere Rolle als man auf dem ersten Blick denken könnte. Darüber hinaus fristet ein Immobilien-Anwalt anders als viele seiner Kollegen kein reines Bürodarsein, sondern ist selbst viel unterwegs und trifft seine Mandanten direkt am Einsatzort. Abwechslung ist hier garantiert!

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