Interview Senior Legal

Dr. Daniela Gouberkova

Vorstandsreferat

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Vorstandsreferentin


Seit wann sind Sie bei der BVK und wie sind Sie zu der BVK gekommen?

Seit September 2016 bin ich bei der BVK. Davor war ich als Rechtsanwältin im Bereich Gesellschaftsrecht tätig. Auf der Suche nach einer spannenden Tätigkeit, die mir gleichzeitig erlaubt, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, habe ich mich bewusst für den Öffentlichen Dienst entschieden. Die BVK bietet sehr viel im Bereich Familie und Beruf – und so bin ich hier gelandet.


Was ist das Besondere an der BVK?

Die BVK ist an sich eine Oberbehörde des Innenministeriums, verwaltet jedoch ca. 81,7 Mrd. Euro wie ein privates Unternehmen. Sie ist gemeinnützig tätig, muss aber jedes Jahr den sog. Mischrechnungszins für ihre Versicherten, Mitglieder und Versorgungsempfänger auf dem Kapitalmarkt erwirtschaften. Gerade die Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft hat mich bzw. fasziniert mich immer noch.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Vorstandsreferat für einen Partner aus?

Als Vorstandsreferentin bin ich für die Erstellung, Prüfung und Koordination von Vorstandsvorlagen, Konzepten und Präsentationen zuständig. Ich betreue zudem regelmäßig die Sitzungen des Vorstands und unseres Beratungsgremiums. Daneben unterstütze ich den Vorstand bei unterschiedlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen. Die abwechslungsreichen Aufgaben reichen dabei von rein rechtlichen Themen, wie die Änderung von Geschäftsordnungen, über wirtschaftliche Fragestellungen, wie Beschlüsse über Investitionsentscheidungen oder die Aufnahme von Positionen in die Wirtschaftsplanung, bis zu IT-Fragen, wie z. B. ganz aktuell: die Durchführung von geheimen Abstimmungen bei virtuellen Gremiensitzungen. Eine besonders spannende Herausforderung bei meiner Tätigkeit ist die Betreuung der Aufsichtsratsmandate des Vorstandsvorsitzenden. Auch die Beantwortung und die Koordination von Anfragen des StMI gehören zu meiner täglichen Arbeit.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei der BVK?​

Berufsanfänger sind bei der BVK sehr willkommen, werden gefordert und gefördert. Die BVK bietet zahlreiche Seminare und Fortbildungsmaßnahmen. Ich habe im letzten Jahr auch eine externe Fortbildung gemacht und darf mich nun zertifizierte Aufsichtsrätin nennen.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Vorstandsreferat mitbringen?

Zusätzliche Qualifikationen wie Auslandsaufenthalte, Promotion oder LLM werden bei Juristen immer gern gesehen. Meines Erachtens ist dies jedoch keinesfalls zwingend notwendig. Man könnte sagen, ich kann gut reden, ich habe ja auch mein Dr. vor dem Namen. Dennoch, viel wichtiger als Qualifikationen auf dem Papier sind für mich die richtige Motivation und die BVK-Werte, die auch in unserem Leitbild stehen: Wertschätzung, Vertrauen, Teamgeist, Veränderungsbereitschaft und Entscheidungsstärke.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Mein Bewerbungsgespräch fand mangels Kinderbetreuung auf meine Bitte hin an einem Montag erst um 17:30 Uhr statt, eine Zeit, zu der viele Behörden bereits geschlossen haben. Auf dem Weg dahin hatte ich einen kleinen Unfall mit meiner Vespa. Gleich danach kam der Anruf der Personalreferentin nach dem Motto: „Wir warten schon auf Sie! Kommen Sie denn überhaupt noch?“ Ich kam ca. 30-40 Min. zu spät und stand mit (leicht) zerrissener Hose vor versammelter Mannschaft aus fünf Personen, u. a. auch dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden. Es war eine ziemlich peinliche, im Nachhinein jedoch lustige Situation. Ich musste tief durchatmen und mich sammeln, es hat dann dennoch gut geklappt.


Was ist das Beste an der Arbeit bei der BVK?

Die Lernkurve für mich ist immer noch steil. Ich arbeite mit einem tollen Team zusammen und freue mich jeden Tag auf die abwechslungsreichen Aufgaben, die konstruktiven Ideen und den spannenden Austausch.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Manchmal ist man ziemlich gestresst, vieles muss oft kurzfristig finalisiert und abgestimmt werden. Unter Druck zu arbeiten muss man mögen. Ein gutes Team ist dabei Gold wert. Umso wichtiger ist es dann, den richtigen Ausgleich zu finden.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Familie, meine Freunde und Sport


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Strukturiertes Denken, Detailgenauigkeit und Spießer ;-)


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben?

Im Studium möglichst viel ausprobieren, sich vielleicht auch „unpopuläre“ Rechtsgebiete anschauen. Im Job nicht vergessen, dass Jura (auch) Spaß macht.