Durch die Europäische Union haben sich viele spezielle Rechtsbereiche vereinheitlicht, was vor allem die Tür zu internationalen Karrieren eröffnet. Bisher trauen sich aber noch nicht viele Juristen an diese neuen und von stetiger Fortentwicklung geprägten Bereiche heran. Es werden teils händeringend Bewerber gesucht, weshalb es sich auch über diese Karrierewege nachzudenken lohnt.
Lebensmittelrecht
Wer im Bereich des Lebensmittelrechts arbeitet, schützt nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern hilft auch bei der Regulierung des Wettbewerbs. Durch Vorsorge und Vorbeugung soll die Ausbreitung von Seuchen wie beispielsweise BSE, besser bekannt als Rinderwahn, oder EHEC wie im Jahr 2011 vermieden werden.
Diese Ziele stellen hohe Anforderungen an die Industrie, deren Einhaltung regelmäßig rechtlichen Beistand erfordert. Dabei sind die Aufgaben in dem Zusammenhang vielfältig und reichen von der Produktentwicklung, über das Qualitätsmanagement, die richtige Kennzeichnung, die Risikobewertung, bis hin zum Krisenmanagement.
Von Bedeutung sind nicht nur juristische, sondern auch naturwissenschaftliche Kenntnisse, weshalb die Tätigkeit im Lebensmittelrecht auch maßgeblich von der Kooperation mit Sachverständigen geprägt ist. Zu den Mandanten gehören neben nationalen, aufgrund der durch zahlreiche Verordnungen weitgehend vereinheitlichten Rechtslage in der Europäischen Union, auch internationale Unternehmen.
Um sich auch in der universitären Ausbildung mit dieser Branche vertieft zu befassen, bietet die De Montfort University Leicester ein LL.M. Programm in Food Law als Fernstudium an. Dieses dauert in der Regel zwei Jahre und drei Monate und startet im Oktober eines jeden Jahres.
Einige wenige Plätze stehen dabei besonders qualifizierten Bewerbern zur Verfügung, die das Programm in nur einem Jahr absolvieren. Die Zulassungsvoraussetzungen umfassen dabei juristisches Hintergrundwissen oder zumindest mit dem Thema verwandte Vorkenntnisse und einen Sprachtest, sofern die Muttersprache des Bewerbers nicht Englisch ist.