DO No. 4: Timing ist alles
Doch selbst wenn alles stimmt und das Anliegen mehr als berechtigt ist, gibt es Zeitpunkte, in denen das Vorhaben zum Scheitern verdammt ist. Um die Frage vorwegzunehmen: Die Firmenfeier ist nicht der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung! Das hat auch nichts mit Timing zu tun, das wäre höchst unprofessionell.
Mit Timing ist eher die konkrete Situation des Unternehmens aber auch des Chefs und vor allem die des Mitarbeiters gemeint. In wirtschaftlich starken Zeiten und bei einem finanziell gesunden Unternehmen wird sich die Gehaltsverhandlung stets einfacher darstellen. Selbiges gilt, wenn der Chef fest im Sattel sitzt und das tägliche Geschäft gut läuft.
Doch am entscheidendsten ist der aktuelle Stand vom Verhandelnden selbst. Auch Chefs vergessen schnell eine gute langjährige Mitarbeit, wenn das aktuelle Projekt zu platzen droht oder der Mitarbeiter sich jüngst einen Fauxpas geleistet hat.
Gleichermaßen schaut ein Chef auch über einige schwache Leistungen in der Vergangenheit hinweg, wenn der Mitarbeiter gerade einen großen Mehrwert für das Unternehmen schafft oder einen großen Erfolg für sich verbuchen konnte. Optimal ist daher ein Zeitpunkt, während dem es dem Unternehmen gut geht und der Mitarbeiter mit guten Leistungen glänzen kann.
DO No. 5: Argumente bringen, keine Schwächen
Bei der Gehaltserhöhung geht es um konkrete Fakten und Argumente für mehr Geld. Eine Verhandlung sollte daher nicht mit „Ja ich weiß, ich mache nicht immer alles richtig aber...“ beginnen, sondern sollte vielmehr von den Stärken des Verhandelnden ausgehen. Dass du Schwächen, wie jeder andere Mensch auch hast ist sowieso klar und dein Chef weiß dies erst recht.
Stelle Verbindungen zwischen Qualitäten und Erfahrungen und direktem Nutzen für das Unternehmen dar, zeige auf, wo du auch in deiner persönlichen Entwicklung vorangeschritten bist und weshalb du jetzt mehr Wert bist als zuvor.
Es sind Argumente die überzeugen und auf keinen Fall Erpressungen oder Ähnliches. Sätze wie „Ich brauche mehr Gehalt oder ich bin weg“ sind nicht nur wenig elegant, sie sind auch riskant, wenn kein anderer lukrativer Job fest in Aussicht steht!
Sollte es mit etwas mehr Gehalt wirklich nicht funktionieren oder aber eine zu erwartende Gehaltserhöhung wäre nur so gering, dass sie durch Steuern und Abgaben kaum Auswirkungen auf das Nettogehalt hätte, gibt es noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, wie der Mitarbeiter dennoch ein Mehr von seinem Chef bekommen kann.