Wie es ist, auf seine Examensergebnisse zu warten bzw. wenn man als Jurist auf sein Studium zurückblickt...?!
Rückblick...
Mein Studium, das muss ich offen zugeben, war nicht besonders hart. Ich habe in Niedersachsen studiert, was zur Folge hat, dass man vier Semester Zeit für die Zwischenprüfung und danach theoretisch unendlich viel Zeit für die großen Scheine hat.Darüber hinaus muss man drei Praktika absolvieren, eines in der Verwaltung, eines bei Gericht und eines in einer Kanzlei oder in einer Rechtsabteilung. Neben einigen kleinen zusätzlichen Scheinen, wie einem wirtschaftswissenschaftlichen oder einem Fremdsprachenschein, gibt es nur noch den Schwerpunkt. Der besteht aus Seminar- und Studienarbeit und kann alternativ vor oder nach dem 1. Staatsexamen abgelegt werden.
Die Zwischenprüfung machte einem natürlich zunächst große Sorgen, schließlich wurde stets von der großen Hürde im Studium gesprochen, doch ohne despektierlich denen gegenüber zu sein, die sich gerade in diesem Stadium befinden – wie gesagt, auch ich hatte damals so meine Sorgen rückblickend war die Zwischenprüfung eher ein leichter Sommerregen statt dem befürchteten Gewitter.
Auch die Noten waren am Ende ganz gut, dem Bulimielernen sei Dank. Jeder weiß, dass die Professoren am Anfang jedes Semesters davor warnen, jeder nimmt es sich vor die Ratschläge dieses eine Mal wenigstens zu beherzigen und kontinuierlich das Semester durchzulernen, doch schaffen tut es kaum einer. So war es bei mir ebenfalls. Die rund sechs Wochen Lern- und Klausurenphase waren Redbull und Kaffee geprägt, das restliche Semester eher durch andere Kaltgetränke.
Nach der Zwischenprüfung dachte ich, nun würde es wohl ziemlich happig werden und tatsächlich, las man sich die Inhalte der großen Scheine durch, so konnte einem Angst und Bange werden. Schließlich hatte die Zwischenprüfung tatsächlich eher Grundwissen vermittelt und plötzlich kam Gesellschaftsrecht, Mobiliar- und Immobiliarsachenrecht auf mich zu.
Lange Rede kurzer Sinn: Am Ende waren auch die Scheine keine große Hürde. Natürlich war die Lernzeit dieses Mal noch ein wenig intensiver und zumindest die ersten Noten der Klausuren fielen nicht mehr ganz so üppig aus und dennoch: Durchfallen war im ganzen Semester bei all meinen Kommilitonen eher die Seltenheit und auch der Aufwand hielt sich rückblickend wieder in Grenzen.