Internationale Moot Courts
Moot Courts gibt es längst nicht mehr nur noch auf nationaler Ebene. Auch international, vor allem auf europarechtlicher Ebene, gibt es Moot Courts, bei denen die Teams verschiedener Länder gegeneinander antreten.
Der älteste europäische länderübergreifende Moot Court ist der European Law Moot Court, kurz ELMC. Hier treten nach universitätsinternen Wettbewerben zunächst die jeweiligen Sieger eines Landes untereinander an, um den Vertreter des eigenen Landes zu ermitteln. Daraufhin treffen die Teams verschiedener Länder aufeinander, zunächst in Regionalen Zwischenfinals und zum Schluss zum All European Final vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.
Der weltweit anerkannteste und somit wohl auch prestigeträchtigste Moot Court ist der Willem C. Vis Moot Court mit seinem Finale in Wien. Im Vorfeld des Finales gibt es ein großes Programm, das Schulungen bei Großkanzleien wie Freshfields, Hengeler Mueller oder Taylor Wessing, eine Sommerakademie an einer anderen inländischen Universität und Besuche verschiedener Premoots, wie die Vorrunden genannt werden, vorsieht. Zudem kommen in der Regel alle, auch die ausgeschiedenen Teams, zu allen späteren Runden und zu dem Finale.
Allein die Teilnahme am Willem C. Vis Moot Court ist daher ein Booster für die eigene Karriere und bietet die optimale Plattform für das Networken mit Kanzleien sowie mit anderen Studenten auf nationaler und internationaler Ebene.
Was bringen die Moot Courts konkret im Studium?
Je nach Größe, Umfang und natürlich auch dem eigenen Abschneiden bei einem Moot Court variiert der Aufwand und natürlich auch die Bewertung der Leistung seitens der Universität. Bei größeren Moot Courts ist daher ein Freisemester üblich, sodass das Semester, während dem der Moot Court absolviert wurde, nicht auf die Studienzeit angerechnet wird.
Darüber hinaus wird die Teilnahme am Moot Court in der Regel als Teilnahme an einer Schlüsselkompetenz-Veranstaltung honoriert. Wenn die Verhandlungssprache darüber hinaus nicht Deutsch ist, kann in der Regel noch der Fremdsprachenschein erworben werden.
Neben diesen formellen Vorteilen bieten Moot Courts in der Tat die fast einmalige Chance, bereits während des Studiums echte Verhandlungserfahrung zu sammeln. So werden Softskills wie die freie Rede, Argumentieren aber auch das Einsetzen von Körpersprache gelernt.
Schließlich ist die Möglichkeit des bereits erwähnten Netzwerkens nicht zu unterschätzen. Hier treffen ganz überwiegend motivierte und talentierte Studenten aufeinander und gerade größere Kanzleien strecken bereits hier ihre Fühler nach interessanten Kandidaten aus.