Kryptowährungen erfahren in den letzten Monaten einen absoluten Hype und allen voran das Zugpferd Bitcoin. Innerhalb gerade einmal eines Jahres stieg der Wert der digitalen Währung von rund 1.000 Euro auf zwischenzeitlich über 15.000 Euro. Nach einigen Unruhen um das alternative Geld erlebte der Bitcoin letzte Woche einen Crash: sein Wert fiel unter 7.000€. Was genau aber ist der Bitcoin und wie ist er rechtlich einzuordnen?
Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie
Die Technik, die hinter adem Bitcoin steht, nennt sich Blockchain und ist nicht gerade unkompliziert. Vereinfacht erklärt ist diese Technologie eine technische Dezentralisierung von Prozessen. Vergleicht man zum Beispiel den Bitcoin und den Euro, so lässt sich feststellen, dass es beim Euro eine zentrale Einrichtung gibt, die Geld ausgibt, die Geldmenge reguliert und den Zins festlegt. Dies macht die europäische Zentralbank. Der Bitcoin hingegen kennt keine Zentralbanken. Transaktionen im Bitcoin Netzwerk werden nicht von Banken durchgeführt und bestätigt, sondern von allen Teilnehmern im Bitcoin Netzwerk - natürlich geschieht dies technisch automatisiert durch Rechenprozesse, aber im Ergebnis ist jeder teilnehmende Rechner ein Teil der Buchführung von Bitcoins. Daher funktionieren Bitcoins auch nicht mit herkömmlichen Konten oder Depots, sondern man benötigt eine sogenannte Wallet, ein digitales Portemonnaie.
Schürfen wie im Goldrausch
Ein weiterer Unterschied von Bitcoin zum herkömmlichen Geld, ist dessen begrenzte Menge. Während unsere üblichen Währungen alle unendlich nachgedruckt werden können und dies auch geschieht, ist die Menge von Bitcoins von Beginn an auf 21 Millionen Stück limitiert. Bis heute sind davon ungefähr 16 Millionen Bitcoins freigesetzt worden, die letzten 5 Millionen werden bis zum Jahr 2130 in den Umlauf kommen. Die Entstehung von Bitcoins ist dabei recht überraschend, denn ähnlich wie beispielsweise Gold, muss auch der Bitcoin geschürft werden. In Fachkreisen spricht man vom sogenannten Mining.
In einem digitalen Prozess werden durch das Aufbringen von Rechnerleistung immer neue Bitcoin freigesetzt. Wiederum vereinfacht ausgedrückt, müssen durch Rechenleistung Matheaufgaben gelöst werden und als Belohnung erhält der Besitzer des Rechners Bitcoins. Dabei sinkt die Menge der freigesetzten Bitcoins stetig, weshalb sich das Schürfen von Bitcoins heute nur noch für große Rechnerfabriken lohnt, die es zum Beispiel in Asien oder auf Island gibt, wo die riesigen benötigten Mengen von Strom durch Thermalkraftwerke günstig zu haben sind.
Wer legt das alles fest?
Wer sich mit dem Bitcoin auseinandersetzt, der kommt nicht um die Frage herum, woher all dies eigentlich kommt. Denn anders als zum Beispiel Gold, dass immer häufiger mit dem Bitcoin verglichen wird, liegen Bitcoins schließlich nicht unter der Erde und warten darauf ausgegraben zu werden. In der Tat ist die Entstehung des Bitcoins bis heute ein Rätsel. Fest steht, dass die Idee des Bitcoins erstmals im Jahr 2008 in einem Whitepaper aufgetaucht ist und von dem Protagonisten „Satoshi Nakamoto“ vorgeschlagen wurde. Am 3. Januar 2009 wurden sodann die ersten 50 Bitcoins geschöpft und „Satoshi Nakamoto“ veröffentlichte die zugrunde liegende Software „Bitcoin Core“. Wofür „Satoshi Nakamoto“ steht, ist indes bis heute unklar. Ob es sich dabei um eine einzelne reale Person, ein Pseudonym für eine Person oder eine Personengruppe handelt, ist weiterhin unbekannt.