Echte Fälle bearbeiten: Wenn das Jurastudium plötzlich wieder Sinn macht
„Ich habe mich vor allem deswegen für die Law Clinic beworben, um Praxiserfahrung zu sammeln.“ So wie Sara Kinsky von der Law Clinic Grund- und Menschenrechte Berlin sehen das viele Studenten. Sara hofft, das Konzept der Law Clinic setzt sich weiter durch: „Das Jura-Studium an sich ist meiner Ansicht nach viel zu trocken und theoretisch. Ich habe in der Law Clinic auf jeden Fall einen kreativeren Einsatz von Argumenten gelernt als jemals in einer Vorlesung oder Übung.“ Auch ein Praktikum bei einer NGO oder sonstigen Institution bietet den Studenten bereichernde Praxiseinblicke.
Auch Juana Remus aus dem Team der Law Clinic Grund- und Menschenrechte, ist davon überzeugt, dass die Verbindung von Forschen und Lernen dazu führt, dass die Studierenden ein klares Berufswahlbild erhalten. „Meine Motivation speist sich in erster Linie aus dem Wissen, dass ich Studierenden zeigen kann, wie sie ihre rechtliche Expertise nutzen können, um die Welt etwas gerechter zu machen.“
Diskriminierung im Nachtleben: Ein Fall für die Law Clinic
Ein Schwerpunkt der Law Clinic ist das Antidiskriminierungsrecht. Sara erzählt von einem ihrer interessantesten Fälle: „ Ich habe mich während zwei Semestern mit konkreten Fällen aus dem Antidiskriminierungsrecht auseinandergesetzt. Dabei ging es um rassistische Einlasskontrollen von Diskotheken.“
Das Antidiskriminierungsbüro Sachsen hatte Leipziger Clubs getestet, ob sie „nicht-deutsch“ aussehende Männern einlassen. Das Ergebnis war erschreckend: 9 von 11 Diskotheken ließen die „nicht-deutsch“ aussehenden Tester nicht hinein.
An einer außergerichtlichen Einigung, die zur Prävention von zukünftiger rassistischer Diskriminierung führen sollte, waren die Clubs nicht interessiert. Deswegen kamen die Fälle vor Gericht.