Das LL.M.-Studium in Heidelberg lebt auch von seinem praxisorientierten Ansatz. Wie sieht diese praktische Relevanz konkret aus?
Christoph Schärtl: Der praxisorientierte Ansatz zeigt sich nicht nur in der Auswahl der einzelnen Modulthemen, die sich bewusst an den typischen Aufgabenfeldern künftiger Wirtschaftsjurist*innen orientieren und deshalb gerade auch zentrale Querschnittsthemen (z.B. Mergers & Acquisitions, Konfliktmanagement und Forderungsdurchsetzung, Transnational Law, Capital Markets & Finance, Controlling & Compliance) adressieren.
Auch innerhalb der einzelnen Module sorgt die Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlich geschulten Professor*innen mit Praxiserfahrung und hochqualifizierten Lehrbeauftragten aus der Praxis für den notwendigen Mix aus unverzichtbaren Fach- und Methodenkompetenzen, Persönlichkeits- und Wertebildung sowie Praxiseinblicken.
Diese können im Rahmen der studienintegrierten Berufspraktika, aber auch mit der jederzeit mit dem Studium vereinbaren Werkstudierendentätigkeit vertieft und erweitert werden. Vorlesungstage sind deshalb im Regelfall bewusst nur von Mittwoch bis Freitag.
Wie unterstützt die SRH Studieninteressierte bei der Wahl des richtigen Studiengangs?
Christoph Schärtl: Die SRH Hochschule Heidelberg besitzt mit dem Admission Office und dem Career-Service speziell geschulte Mitarbeiter*innen, die bei der Studienwahl beraten und unterstützen. Überdies stehen natürlich auch sämtliche Fakultätskolleg*innen und insbesondere die Studiengangsleiter*innen jederzeit für Beratungs- und Coaching-Gespräche zur Verfügung. Wichtige Einblicke und persönliche Kontakte liefern überdies die Studieninformations- und Bewerbertage, welche einen unmittelbaren Eindruck von unserem herrlichen Campus geben und oft zu spannenden Gesprächen und Diskussionen führen.
„International and Comparative Business Law“ scheint anders als das Unternehmensrecht weniger betriebswirtschaftliche und eher kommunikative Aspekte und solche der Personalführung- und Entwicklung aufzugreifen. Ist das bereits der größte Unterschied abgesehen von der Sprache?
Christoph Schärtl: Hauptunterschied beider Programme ist die unterschiedliche Zielgruppe: Der Masterstudiengang „Internationales Wirtschafts- und Unternehmensrecht, LL.M.“ richtet sich an Studierende, die bereits im Inland einen Bachelorabschluss mit (mind.) 180 ECTS erworben haben und in zwei Jahren einen umfassenden Überblick über spannende transnationale wirtschaftsrechtlich Fragestellungen gewinnen, gleichzeitig aber auch an unserem – für den Landeslehrpreis 2019 nominierten – vollintegrierten Persönlichkeitsentwicklungsprogramm („Personal and Professional Skill Training [= PaPST]) teilnehmen wollen.
Der ICBL fokussiert sich demgegenüber auf ausländische Studierende, die einen (zusätzlichen) einjährigen LL.M. mit 120 ECTS in Deutschland erwerben und sich dabei vertieft mit Rechtsvergleichung und dem International Privat-/Zivilverfahrensrecht beschäftigen wollen.
Das Highlight des Studiengangs „Internationales Wirtschafts- und Unternehmensrecht“ ist mit Sicherheit die 10-tägige Reise nach China bzw. in die USA. Was erwartet die Studierenden dort und gibt es für den aktuellen Jahrgang eine coronabedingte Alternative?
Christoph Schärtl: Auf unseren Studienreisen versuchen wir immer einen spannenden Mix aus Wissenschaftlichkeit, unmittelbaren Einblicken in das Rechts- und Wirtschaftssystem sowie in Kultur, Land und Leute zu vermitteln, gleichzeitig aber auch die persönlichen Netzwerke zu stärken und den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Neben dem Besuch von Einzelvorlesungen, Kanzleien und Unternehmen, aber auch Gerichten und Behörden, besuchen wir in China natürlich immer auch die Verbotene Stadt, die Große Mauer und verschiedene andere Kulturstätten oder genießen die traditionelle Peking-Ente bzw. den Ausblick in einer Sky Lounge über den Dächern von Shanghai.
Übrigens erschöpfen sich unsere Auslandskontakte nicht allein in unserer Studienfahrt. Ein besonderes Erlebnis sind auch immer unsere Joint Seminare z.B. mit Bologna oder der Ukraine.
Trotz Corona hoffen wir, Mitte/Ende 2021 unsere Studienreise antreten zu können. Wenn nicht, werden wir uns nächstes Jahr auf spannende Online-Joint Seminare und Joint Lectures konzentrieren und die Studienreise aufs darauf folgende Jahr verschieben. Kein virtuelles Format kann nämlich den unmittelbaren persönlichen Kontakt und die spannenden Erfahrungen „vor Ort“ ersetzen!
Vielen Dank, Herr Prof. Dr. Schärtl und Herr Prof. Dr. Baumeister!