Dies war das lustigste/bewegendste Mandat meiner bisherigen Karriere:
Einige Fälle verhaltensbedingter Kündigungen sind schon skurill: da gab es den Außendienstmitarbeiter, der Kondome als Spesen abgerechnet hat, den Verkäufer, der während einer Krankschreibung am Ultra-Marathon teilnahm, und – last but not least – den Personalleiter, der das eigene Zeiterfassungssystem manipulierte, um seine Raucherpausen bezahlt zu bekommen.
Folgende Schlüsselqualifikationen habe ich zusätzlich erlangt:
Fachanwalt für Arbeitsrecht: als Arbeitsrechtler sollte man diesen Titel vorweisen können. Außerdem habe ich es gerade zu Beginn der Karriere als sehr hilfreich empfunden, im dazu gehörigen Lehrgang von den Dozenten – allesamt „erfahrene Hasen“ – den einen oder anderen Tipp mitzunehmen.
Was raten Sie jungen Juristen, die Partner bei Görg werden wollen?
Natürlich ist es wichtig, sich zunächst das juristische Handwerkszeug zuzulegen. Zu Beginn der Karriere sollte man sich dann nicht davor scheuen, auch im kalten Wasser zu schwimmen. Wer dann hohe Ansprüche an sich selbst stellt und eine hohe Einsatzbereitschaft an den Tag legt, kommt auch voran. Bei alledem sollte man aber auch das Privatleben, welches leider häufig zu kurz kommt, nicht aus den Augen verlieren.
3 Vorurteile gegen Arbeitsrechtler...
1. Arbeitsrechtler sind selten im Büro. Stimmt, weil wir oft bei Gericht oder in Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften sitzen.
2. Arbeitsrechtler sind klasse Kämpfer. Stimmt, wer nicht kämpft, hat schon verloren!
3. Arbeitsrechtler verunstalten die deutsche Sprache. Stimmt leider, wenn in der Zeugnissprache auf „voll“ „vollste“ folgt und „Geselligkeit“ etwas schlechtes sein soll!
Vielen Dank Herr Dr. Frank Wilke für dieses Interview!