Ein wichtiger Bestandteil des Programms sind regelmäßige Englischkurse. Wie stark ist die Arbeit bei Skadden bereits während des Praktikums von den Fremdsprachenkenntnissen abhängig und wie viel gab es für euch dort noch zu lernen, Laura?
Laura Korn: Englisch ist als Arbeitssprache aus dem Alltag bei Skadden absolut nicht wegzudenken. Viele große Mandanten haben ihren Sitz im Ausland, weshalb rein deutsche Sachverhalte selten sind. Beim Großteil der Projekte, an denen ich mitgearbeitet habe, wurde Englisch gesprochen.
Der genaue Anteil englisch-sprachiger Mandate ist natürlich auch von der einzelnen Praxisgruppe abhängig. Bei jeder Bewerbung wird jedoch Wert auf gute Englischkenntnisse gelegt. Ich persönlich habe während meiner Schulzeit einige Jahre in England gelebt, im Studium am Vis Moot teilgenommen und ein Jahr in Schottland studiert. Das ist absolut kein Muss, jedoch hat es mir die Arbeit, insbesondere was das „Legal English“ anging, sehr erleichtert. Ihr solltet euch deshalb dessen bewusst sein, dass man zwar kein Muttersprachler sein muss, aber gute Vorkenntnisse und Spaß an der Arbeit auf Englisch haben sollte.
Laura, du hast während deines Studiums den Schwerpunkt für geistiges Eigentum und gewerblichen Rechtsschutz erfolgreich abgeschlossen. Konntest du dein Wissen auch während des Praktikums einbringen und würdest du dem Klischee: „Als Student:in hat man doch kaum Ahnung…“ eine klare Absage erteilen?
Laura Korn: Wie so oft im Jurastudium ist auch hier die Antwort: es kommt darauf an. Es gibt einige Praxisgruppen, in denen es sehr hilfreich sein kann, das Rechtsgebiet schon einmal im Schwerpunkt kennengelernt zu haben. Dazu zählen z. B. das Arbeitsrecht oder Steuerrecht. Andere Gruppen – wie Dispute Resolution oder Private Equity – werden thematisch selten in den Schwerpunktbereichen berücksichtigt. Dort gilt eher das Prinzip „learning on the job“, obgleich es auch bei den oben genannten Praxisgruppen meist um Probleme gehen wird, die nicht Teil der Vorlesungen waren.
Da ich meist an Fällen mitgearbeitet habe, in denen es nicht um Probleme des geistigen Eigentums ging, haben mir meine Kenntnisse aus dem Schwerpunkt leider nicht viel helfen können. Allerdings würde ich sagen, dass – egal in welchem Team – ein gewisses juristisches Grundverständnis vorausgesetzt wird. Am meisten profitieren und mitnehmen kann man von einem Praktikum bei Skadden deshalb aus meiner Sicht im fortgeschrittenen Semester.
Das Programm richtet sich nicht nur an Studierende, sondern auch an Referendar:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen. Haben die unterschiedlichen Hintergründe der Teilnehmer:innen auch im persönlichen Austausch geholfen?
Laura Korn: Ich fand es super, dass sich das Programm bei Skadden nicht nur auf Praktikant:innen beschränkt hat. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass insbesondere die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen fast immer an den gleichen Projekten mitarbeiten, war es sehr hilfreich, schon am ersten Tag ins persönliche Gespräch mit allen kommen zu können. Zum einen verringerte sich dadurch die Hemmschwelle, Fragen zu stellen oder sich Tipps von den Wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen oder Referendar:innen zu holen. Zum anderen vergrößerte sich so der Kreis derjenigen, mit denen man sich zur Mittagspause oder auch nach der Arbeit verabreden konnte.
Ich hatte dadurch nicht nur die Möglichkeit, viele neue Leute kennenzulernen, was durchaus ein Vorteil sein kann, wenn man neu in Frankfurt ist, sondern konnte mich auch über mögliche Perspektiven bei Skadden nach dem Examen austauschen. Insgesamt werden mir gerade die netten Runden nach der Arbeit mit den anderen Mitarbeiter:innen besonders positiv in Erinnerung bleiben.
Ein weiterer Unterschied zu anderen klassischen Praktikantenprogrammen ist die direkte Einbindung in laufende Projekte und die enge Zusammenarbeit mit den Anwält:innen.
Emily Nikolai: Es war definitiv interessant, sich mit Personen zu unterhalten, die das, was noch vor einem liegt, bereits hinter sich haben. Ich denke, dass es einem auch ein bisschen den Stress des Studiums nehmen konnte, da man gesehen hat, wie es die anderen schaffen. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass man nicht nur Praktikant:innen kennengelernt hat.