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Wie kleidet sich eigentlich der typische Jurist?

Interview mit Jurastudentin und Mode-Bloggerin Carolin von Pink Fox

Wer denkt, Jura und Mode passen nicht zusammen, wird hier eines besseren belehrt. Carolin von Pink Fox ist nämlich nicht nur angehende Juristin, nein, sie betreibt auch einen erfolgreichen Mode-Blog. Wir hatten das Glück, ein exklusives Interview mit ihr über das manchmal trockene Jurastudium und den Kleidungsstil der Juristen führen zu können.

 

Was hat dich dazu bewogen, Jura zu studieren?

Schon als ich mich in der 12. Klasse dazu entschied, „Wirtschaft und Recht“ als Leistungskurs zu wählen, war mir klar, dass ich auch nach dem Abitur in diese Richtung gehen würde. Da ich ein Faible für die Sprache habe, mir Mathe und Co. dafür weniger liegen, entschied ich mich schließlich gegen BWL und für Jura.

 

Was gefällt dir an deinem Studium und was nicht?

Wie schon erwähnt, bin ich ein großer Fan der Sprache. Ich schreibe wahnsinnig gerne und hierzu bietet einem das Jura-Studium reichlich Gelegenheit. Außerdem mag ich die Vielfältigkeit des Studiums und dass man stets vor neue Aufgaben gestellt wird. Jura ist ein Fass ohne Boden, es wird also nie langweilig.

Damit geht allerdings, vor allem in Vorbereitung auf die zwei Staatsexamina, viel Lernen einher, was mir - wie sicherlich den meisten Jura-Studenten - natürlich weniger gut gefällt. Eine gute Note ist meistens zwar Entschädigung genug. Wenn solche Erfolgserlebnisse ausbleiben, kann es aber auch schnell frustrierend werden.

 

Wie bist du neben deinem Jura-Studium auf die Idee zu bloggen gekommen?

Ich war schon immer eine Liebhaberin der Mode und auch in der Schule als „Fashion Victim“ bekannt. Die Idee, über Mode und damit eine ganz andere Materie als die Juristerei zu schreiben, hat mich schließlich immer mehr fasziniert.

Mein Blog wurde in den letzten Jahren zum perfekten Ausgleich für ein manchmal zähes Studium.

 

 

Das Jurastudium ist dafür bekannt, sehr zeitaufwändig zu sein - wie hast du es geschafft, dein Studium und deinen Blog unter einen Hut zu bekommen?

Wie in jedem anderen Lebensbereich ist auch im Jura-Studium eine gute Organisation das A und O. Ich habe neben dem Studium und meinem Blog jahrelang auch als Werkstudentin in einer Rechtsabteilung gearbeitet. Das hat alles wunderbar geklappt.

Sobald im Studium eine intensivere Phase anstand, wurden die anderen Bereiche etwas heruntergefahren. Nur während der letzten Monate meiner Examensvorbereitung habe ich mich ausschließlich dem Lernen gewidmet, was auf jeden Fall eine gute Entscheidung war.

 

Wie kleidet sich der typische Jurist bzw. die typische Juristin?

Ich habe oft das Gefühl, dass es im Jura-Studium einen ungeschriebenen Dress Code gibt. Als ich in den ersten Semestern studiert habe, war zum Beispiel eine Longchamp-Tasche das Must-have einer jeden Juristin. Generell konnte man immer wieder die ein oder andere modische Eigenart beobachten, die vielen Studenten gemein war.

Übrigens kann ich mich da nicht unbedingt ausnehmen!

 

Welche Fashion-Tipps würdest du Juristen geben?

Ich würde dem ein oder anderen Studenten wohl ans Herz legen, modisch gesehen etwas lässiger bzw. generell experimentierfreudiger zu sein. Ein bisschen Individualität kann schließlich nie schaden!

Außerdem lässt einem der spätere Arbeitsalltag im Zweifelsfall keinen besonders großen modischen Freiraum mehr.

Ich selbst mag es beispielsweise eher klassisch, achte dann aber auf etwas ausgefallenere Details, wie Accessoires.

 

Das perfekte Lern-Outfit ist für dich?

Hier steht bei mir auf jeden Fall die Bequemlichkeit an erster Stelle. Zuhause lerne ich in Sportklamotten, in der Bibliothek in einer bequemen Jeans und flachen Schuhen.

 

Wo siehst du deine berufliche Zukunft, vielleicht in einer Kanzlei oder doch eher in der Fashion-Branche?

Am liebsten würde ich beides miteinander verbinden, auch wenn der Schwerpunkt im juristischen Bereich liegen soll. Ich könnte mir beispielsweise sehr gut vorstellen, als Juristin in einem Unternehmen aus der Modebranche tätig zu sein.

In einer Großkanzlei sehe ich mich dagegen eher weniger - aber man sollte bekanntlich niemals nie sagen. Womöglich komme ich während meines Referendariats doch noch auf den Geschmack.

 

Möchtest du den Jurastudenten von morgen noch etwas mitgeben?

Dranbleiben lohnt sich!

 

Vielen Dank!