Dentons Europe People Partner & Leiter der Europäischen und Globalen Blockchain-Kapitalmarktpraxis im New Lawyers Podcast

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 24.04.2024

Robert Michels – Was machen Kanzleien bei Diversity & Mental Health falsch?

Dentons Europe People Partner & Leiter der Europäischen und Globalen Blockchain-Kapitalmarktpraxis im New Lawyers Podcast

Als Europe People Partner und Leiter der Europäischen und Globalen Blockchain-Kapitalmarktpraxis bei Dentons ist Robert Michels nicht nur Experte im Kapitalmarktrecht, sondern unter anderem auch beim Thema Diversity, Mental Health und Social Impact. In dieser Folge des New Lawyers Podcasts gibt er uns einen Einblick in seine Arbeit, aber auch in sein wichtiges Engagement und spannende Initiativen.

 

Robert Michels ist mittlerweile nicht mehr überzeugt davon, dass Unternehmen oder Kanzleien so eine DNA haben, wie es oft von Marketingabteilungen kommuniziert wird. Stattdessen glaubt er, dass es die Menschen sind, welche die Arbeit ausmachen. Diese Einstellung ist bezeichnend für Michels, der sich in seiner Stelle als Europe People Partner besonders für Menschen als Individuen interessiert. Konkret bedeutet das: Er möchte als Führungskraft Zeit investieren, um seine Mitarbeiter:innen kennenzulernen. Die private Komponente könne man auch im Job nie ganz ausklammern, Menschen und Talente entdecke man nur dann, wenn sie nicht zu stark in ihren Rollen steckten.

Spannende Blicke hinter juristische Kulissen

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Diversity in Kanzleien ist kein Wettbewerb

Indem er den individuellen Menschen in den Mittelpunkt stellt, möchte Michels erreichen, dass jeder sich gesehen und respektiert fühlt – und sich auch an schlechten Tagen jemandem anvertrauen kann. Er sieht ein Team weniger als Familie, sondern viel mehr als Sportmannschaft, in der jeder weiß, wo sein Platz ist.

Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist Diversity – doch gerade hier beobachtet Michels eine Gegenbewegung. Seine Einschätzung: es sei der Wirtschaft nicht gelungen, den Mehrwert von Diversity ausreichend herauszuarbeiten. Auch die Einstellung zum Thema Vielfalt kritisiert er. So würden viele Diversity als etwas wahrnehmen, was „für die anderen“ relevant ist, nicht aber für sich selbst. Auch die Einstellung von Unternehmen, sich für Vielfalt zu feiern und besser sein zu wollen als andere, sieht er kritisch.

„Echtes Diversity Management darf nicht darin ausarten, dass Kanzleien versuchen, sich voneinander abzugrenzen und sagen: “Wir sind die Tollsten in Diversity, wir sind die Tollsten in Mental Health.” Das ist genau das Falsche, weil sonst komme ich nicht zu dem Ziel.“ Stattdessen sei es wichtig, sich selbst zu hinterfragen. Man könne andere nicht ändern, sondern nur sich selbst. Und gerade in konservativen Industrien passiere dies einfach nicht genug.

Echtes Diversity Management darf nicht darin ausarten, dass Kanzleien versuchen, sich voneinander abzugrenzen und sagen: “Wir sind die Tollsten in Diversity, wir sind die Tollsten in Mental Health.” Das ist genau das Falsche, weil sonst komme ich nicht zu dem Ziel.
- Robert Michels

Arbeite in einer Kanzlei, die in Mental Health und Diversity investiert

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Dentons setzt auf Gestaltungsfreiheit , „Polizentrik“ und Mental Health

An seiner Arbeit bei Dentons schätzt Robert Michels besonders die Gestaltungsfreiheit. Es herrsche eine Start-up Mentalität, Prozesse seien noch nicht jahrelang etabliert. Eine wichtige Rolle spielt die sogenannte „Polizentrik“, also die Tatsache, dass es kein einheitliches Maß gibt, keine stark dominierende Kultur und Standorte. Mitarbeiter:innen können sich und ihre Themen einbringen – wie zum Beispiel ein sportbegeisterter Kollege, der seine Leidenschaft im Sportrecht einbringen durfte und sogar eine Veranstaltungsreihe, die Dentons Sport Talks, aufbaute.

Auch in anderer Hinsicht macht Dentons es möglich, sich mit wichtigen Themen einzubringen. Als eine von sehr wenigen Kanzleien wurde die Stelle des Europe People Partner geschaffen, die Michels innehat. Damit investiert die Kanzlei in eine Person, die – neben der Rolle als Partner – Zeit und Budget in Themen rund um Diversität und Mental Health stecken kann.

„Diese Generation lässt sich halt nicht mehr verbrennen. Also es gibt natürlich noch Menschen, die alles geben, um Karriere zu machen. Aber es ist nicht mehr so wie ich früher angefangen habe“, erklärt Michels. Man müsse kreativ sein mit den Lösungen, die den Bedürfnissen dieser Generation gerecht wird. Und gleichzeitig zeigen, dass es bei Mental Health nicht um Yoga und Smoothies geht, sondern eben unter anderem darum, die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen zu erhalten und zu fördern. Bei Dentons sind zum Beispiel eine Betriebsärztin mit Zusatzausbildung für psychische Gesundheit sowie Mental Health First Aider für Mitarbeiter:innen da, aber auch Zusammenarbeiten wie mit der Movember Foundation gehören dazu.

Soziales Engagement auch außerhalb des Berufs

Für seine Arbeit hat Michels den Best of Legal Award im Bereich Diversity gewonnen. Privat engagiert sich Michels ebenfalls für soziale Themen, die ihm am Herzen liegen. Dazu gehört „Mainlichtblick“ – eine Initiative, die Kindern mit schweren Erkrankungen, Behinderungen oder Traumata einen Wunsch erfüllt. Michels ist Botschafter für spezielle Wünsche und konnte, auch durch seine Connections über Dentons, schon zwei große Wünsche erfüllen. Dank ihm durften zwei Kinder den Torwart Kevin Trapp sowie den Rapper Cro treffen. Mit Mainlichtblick hat das Frankfurter Dentons Büro nun eine feste Kooperation und unterstützt jedes Jahr die Wünsche von Schulkindern.

 

Dich interessiert Robert Michels Einschätzung zum Thema toxische Männlichkeit in der Kanzleiwelt? Oder du möchtest mehr über sein Mitwirken an der Social Impact Messe Digisustain erfahren? Dann hör doch mal rein in diese Folge des New Lawyers Podcasts von Talent Rocket!

Die Themen dieser Folge im Überblick:

 

  • Ab 02:02: Icebreaker-Frage: Was wolltest du als Kind werden?
  • Ab 03:49: Wie bist du Partner bei Dentons geworden?
  • Ab 05:50: Was macht Dentons aus?
  • Ab 08:09: Wie viel Gestaltungsfreiheit hast du in deinem Job?
  • Ab 12:21: Das Kapitalmarktrecht
  • Ab 13:45: Wie funktioniert Blockchain Finanzierung?
  • Ab 15:12: Was macht deinen Führungsstil aus?
  • Ab 19:37: Der Best of Legal Award für Diversity
  • Ab 23:15: Wie kann man Diversity besser machen?
  • Ab 25:53: Welche Rolle spielt toxische Männlichkeit in der Kanzleiwelt?
  • Ab 27:59: Mental Health: Was macht ihr für eure Mitarbeiter:innen?
  • Ab 33:36: Mental Health und Leistungsfähigkeit
  • Ab 36:08: Die Initiative „Mainlichtblick“
  • Ab 46:28: Die Social Impact Messe Digisustain
  • Ab 49:56: Was treibt dich dazu an, so aktiv mitzugestalten?
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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.