Interview Partner

Dr. Kilian Helmreich

M&A/Private Equity

Kanzlei:

Gütt Olk Feldhaus, Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB
 

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Partner
 

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Gütt Olk Feldhaus und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich bin im November 2015 von einer amerkikanischen Großkanzlei zu Gütt Olk Feldhaus gewechselt. Ich kannte einige der damaligen Partner schon lange und habe die Entwicklung von GOF über die Jahre mit großem Interesse mitverfolgt, weil sie meine Idealvorstellung des Anwaltsberufs verkörpert: echte unternehmerische Freiheit gemeinsam mit Freunden und Gleichgesinnten zu gestalten, und dies recht erfolgreich.


Was ist das Besondere an Gütt Olk Feldhaus?

Alle Partner von GOF waren früher in führenden internationalen Großkanzleien tätig, haben sich aber entschlossen, ihre Tätigkeit in einer eigenen unternehmerischen Einheit fortzusetzen. Daraus resultieren viele gemeinsame Werte: wir haben höchste Ansprüche an die Qualität unserer Arbeit, wollen aber dabei in einem Umfeld arbeiten in dem sich jeder Mitarbeiter wohl fühlt und sich als wichtiger Teil eines einzigen Teams begreift. Interne Verteilungskämpfe, Konkurrenz- oder Silodenken gibt es bei uns nicht.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich M&A / Private Equity für einen Partner aus?

Die Arbeit setzt sich zusammen aus Besprechungen und Korrespondenz mit Mandanten und anderen Parteien, der Arbeit an Verträgen und sonstigen Dokumenten, der Organisation und Abstimmung im Team, Verhandlungsterminen (telefonisch oder in physischen Meetings) sowie organisatorischen Fragen und Verwaltungsthemen (etwa Personalfragen, Fragen der Kanzleiorganisation, Anschaffungen und sonstige Entscheidungen, die wir gemeinsam treffen). Ein einzelner Tagesablauf ist meist schwer vorherzusehen, er entwickelt sich über den Tag. In der Regel arbeiten wir vom Büro aus, Termine in anderen Städten, zu denen wir anreisen müssen (häufig Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf oder Berlin, gelegentlich andere europäische Städte wie London, Paris oder Mailand) kommen bei uns, abhängig vom jeweiligen Mandat, durchschnittlich zwei- bis dreimal im Monat vor.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Gütt Olk Feldhaus?

Jeder Mitarbeiter ist bei uns ein ganz wesentlicher Teil des Teams, und wir haben ein ureigenes Interesse daran dass er/sie möglichst viel lernt und Spass an der Arbeit hat. Wesentlicher Teil der Ausbildung ist natürlich training on the job; im ersten Berufsjahr steht bei uns die Ausbildung stärker im Vordergrund als der "Output". So ist es wichtig dass die jungen Kollegen/innen etwa auch an Besprechungen und Verhandlungen teilnehmen, zu denen sie noch keinen wesentlichen Input geben können, und sich an Aufgaben versuchen, die sie beim ersten Mal sicher noch nicht perfekt beherrschen, aber sich so, mit entsprechender Anleitung und Besprechung des Ergebnisses, an die Aufgaben eines M&A-Anwalts herantasten. Daneben führen wir regelmäßige Anwaltslunches oder -meetings durch, bei denen Rechtsprobleme sowie aktuelle Rechtsentwicklungen besprochen werden. Darüber hinaus gibt es externe Schulungen, die die Anwälte in Absprache mit den Partnern besuchen.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich M&A / Private Equity mitbringen?

Bei uns werden Vorkenntnisse im Fachbereich nicht erwartet. Entscheidend ist ein gutes juristisches Handwerkszeug das man aus der juristischen Ausbildung erworben hat und der Wille sich in neue Themen einzuarbeiten. Dennoch ist es natürlich von Vorteil wenn man im Referendariat oder im Rahmen eines Praktikums den Bereich Gesellschaftsrecht oder M&A schon einmal kennengelernt hat, allein schon deshalb weil man dann besser abschätzen kann ob dieser Bereich das Richtige für einen selbst ist.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Schwer zu sagen wenn man bereits mehr als 10 Jahre im Beruf ist; es gibt viele spannende, lustige und aufregende Momente im Leben eines M&A-Anwalts; wir haben ja mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun; den Mandant, der einmal im Leben das von ihm selbst aufgebaute Unternehmen verkauft, den internationalen Großkonzern und den angelsächsischen Finanzinvestor; zudem haben wir mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und damit Mentalitäten und Gepflogenheiten zu tun. Wenn diese aufeinanderprallen kommt es schon häufiger zu spannenden oder auch sehr witzigen Momenten. Ich bin froh dass wir viele dieser Momente gemeinsam im Team erleben und nicht jeder still in seinem Kämmerlein.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Gütt Olk Feldhaus?

Die M&A-Praxis ebenso wie das Gesellschaftsrecht aufgrund ihrer Vielfältigkeit und der Bedeutung, die eine Transaktion jeweils für den einzelnen Mandanten hat, bleibt immer spannend und abwechlsungsreich; das Beste an GOF ist dass wir durchwegs spannende und sehr anspruchsvolle Mandate bearbeiten, und ich noch keinen Arbeitsplatz hatte, den ich lieber aufsuche (den Studentenjob als Skilehrer vielleicht mal ausgenommen).


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Der Arbeitseinsatz und die Flexibilität die man mitbringen muss sind sicher höher als in manch anderen Berufsfeldern. Überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz und Flexibilität erwarten wir auch von unseren jungen Kollegen/innen. Wir bemühen uns jedoch - und es gelingt uns auch - dies im vertretbaren Rahmen zu halten und auf die Belange der jungen Kollegen/innen Rücksicht zu nehmen. So sind "Nachtschichten" bei uns genauso wie Wochenendarbeit die Ausnahme und es gehört nicht "zum guten Ton" abends lange im Büro zu bleiben.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Familie (zwei Kinder), Sport, Natur (oft alle vorgenannten Elemente in Kombination), Freunde, und inzwischen (mit fortschreitendem Alter...) auch mal Kunst und Kultur. All dies sollte man nicht über einen längeren Zeitraum vernachlässigen.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Mühsames Studium und dann kommt es darauf an was man draus macht. Und Kaffeevollautomaten mit interessanten Reinigungsprogrammen natürlich.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Auch wenn ich es ungern sage: eine gute Ausbildung ist schon sehr wichtig. Das heisst aber nicht zwingend dass man den "perfekten CV" haben muss. Und dann sollte man sich idealerweise ein paar unterschiedliche Arbeitsfelder im Rahmen von Praktika und Referendariat anschauen um zu sehen was einem im beruflichen Alltag gefällt und was einem wichtig ist. Die Wahl des Rechtsgebiets selbst spielt da meines Erachtens eine untergeordnete Rolle, entscheidend ist die Art der Tätigkeit und das Umfeld in dem man arbeiten möchte.