Praktikumsbericht

Sarah Hähnel

Jurastudentin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf & Praktikantin bei Herbert Smith Freehills in Düsseldorf

Mit Blick auf die vorlesungsfreie Zeit mischte sich neben dem Gefühl der Freude endlich „Ferien“ zu haben, auch die Sorge, aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation keinen Praktikumsplatz zu finden. Viele Kanzleien lehnten es ab, in Zeiten, in denen sie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schickten, sich auch noch um eine Praktikantin zu kümmern. Umso erleichterter war ich, als mir die Zusage bei der Herbert Smith Freehills LLP in Düsseldorf zuging. Nicht zuletzt, da diese Kanzlei zu meinen Favoriten zählte.

Um das Bewerbungsverfahren so „coronafrei“ wie möglich zu halten, erfolgte das Bewerbungsgespräch – nach einer schriftlichen Bewerbung per Mail – telefonisch. Was mich in meinem Praktikum erwarten wird, wusste ich zu Beginn vage. Würde ich wie erhofft, einen tiefergehenden Einblick in verschiedene Rechtsgebiet erlangen, selbstständig arbeiten und in die Arbeitsabläufe involviert werden oder doch nur Kaffee kochen, Schokoriegel besorgen oder Botengänge erledigen? Auch zu den Teams und dem Arbeitsklima hatte ich mir zuvor einige Gedanken gemacht, und hoffte natürlich, dass ich in der Lage sein würde, mich gut einzugliedern.

Rückblickend kann ich nun sagen, dass all meine Erwartungen erfüllt wurden und ich sehr viel aus meiner Praktikumszeit in Bezug auf Fachwissen und Arbeitsorganisation mitgenommen habe.
An meinem ersten Tag war ich zunächst von der Größe des Bürogebäudes ein wenig erschlagen, aber meine anfängliche Nervosität verschwand recht schnell, da ich von allen, trotz Masken-, Abstandspflicht und Hände winken (statt schütteln) sehr freundlich begrüßt wurde und jeder mir mit einer freundlichen und überaus höflichen und offenen Art begegnete. Von Anfang an sollte ich jeden (mit Ausnahme der Partner) mit Vornamen ansprechen. Auch im Umgang untereinander konnte ich keine Unterschiede feststellen, egal ob jemand Anwalt, Sekretärin, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder eben Praktikantin ist. Alle werden mit dem gleichen Respekt behandelt. Dementsprechend herrscht in der Kanzlei auch ein sehr angenehmes Arbeitsklima.

Für meine Praktikumszeit wurde ich der Praxisgruppe Competition, Regulation and Trade (CRT) zugeteilt, die ich mit meinen Recherchearbeiten und
-ergebnissen unterstützte. Neben dem Kartellrecht konnte ich hier auch Erfahrungen im Öffentlichen Recht sammeln. Von Fusionskontrollen über Glückspielrecht bis zu dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Atomrecht war alles dabei. Besonders gefallen hat mir an dieser Zeit, dass ich nicht nur einen vertieften Einblick in die genannten Rechtsgebiete erhalten haben, sondern dass darüber hinaus meine Rechercheergebnisse in die weiteren Arbeitsabläufe eingeflossen sind. Zudem erhielt ich stets ein detailliertes „Feedback“, welches ich dazu nutzte meine Fähigkeiten weiter zu verbessern. Während meines gesamten Praktikums wurde mir eine Menge Aufgaben anvertraut, wodurch ich durchaus ausgelastet war. Auch hatte ich die Möglichkeit, meine Kenntnisse und Fähigkeiten in Word, Adobe Reader über Onlineseminare aufzufrischen, bzw. neues Wissen zu erwerben.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir diese Zeit einen starken Motivationsschub für mein weiteres Studium gegeben hat, da ich überaus interessante Themen- bzw. Rechtsgebiete anhand von realen Fällen kennenlernen und miterarbeiten durfte. Das Teamgefühl und die Harmonie bei Herbert Smith Freehills LLP hat mir zudem gezeigt, dass trotz aller kursierenden Vorurteile Rechtsanwälte in Großkanzleien überaus hilfsbereite und zuvorkommende Menschen
sind.

Sarah Hähnel
Jurastudentin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf