Interview Partner

Irina Eppenstein

Handels- und Gesellschaftsrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Salary Partnerin
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei honert und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich habe im September 2013 als Berufsanfängerin bei honert begonnen. Ich hatte nach dem Abschluss meines 2. Staatsexamens an verschiedenen Recruiting-Events teilgenommen und Bewerbungsgespräche geführt, um mir ein Bild von verschiedenen Kanzleien zu verschaffen. Bei einem vom Hamburger Personalrat der Referendare vermittelten Recruiting-Event und im späteren Bewerbungsverfahren lernte ich so auch honert kennen. Im Vergleich zu den von mir ansonsten avisierten Großkanzleien zeichnete sich honert von vornherein durch ein besonders authentisches, sympathisches Kollegium aus, welches glaubhaft vermittelte, gerne zusammen zu arbeiten. Daneben reizte mich die Möglichkeit, ohne feste Partnerbindung Erfahrungen sammeln zu können. Das Einstiegsgehalt konnte mit dem vieler Großkanzleien mithalten und gleichzeitig sah ich den mir gegenüber sitzenden Associates an, dass sie dafür nicht ihr Privatleben opfern mussten. Am Ende war es das (wie sich herausstellte richtige) Gefühl, bei honert mit (juristisch wie menschlich) kompetenten Kollegen auf einem hohen Niveau arbeiten zu können, was mich zu meiner Entscheidung führte, gerade hier meine Anwaltskarriere zu starten.


Was ist das Besondere an honert?

Ohne Revierkämpfe ziehen bei honert alle an einem Strang. Kompetenz sticht Hierarchie. Dabei zeichnet sich die Arbeit in den ersten Jahren dadurch aus, dass Associates einerseits schnell an eigenverantwortliches Arbeiten herangeführt werden und andererseits durch ein ausgewogenes Partner-Associate-Verhältnis von deren Expertise profitieren. Auch unter den fortgeschrittenen Kollegen herrscht das Prinzip offener Ohren und Türen. In einer positiven, respektvollen Arbeitsatmosphäre können so der Einzelne und damit das ganze Team wachsen. Besonders ist sicherlich auch die gelebte Kanzleikultur bei honert. Im gesamten Team und standortübergreifend duzen sich alle, und zwar nicht nur unter den Anwälten. Das schafft eine offene und faire Atmosphäre, die sich besonders in Stresssituationen, aber auch im alltäglichen Miteinander bewährt. Dass zu den Weihnachtsfeiern die Lebensgefährten aller Mitarbeiter eingeladen sind, schafft eine angenehme Brücke zwischen Berufs- und Privatleben.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Handels- und Gesellschaftsrecht für einen Partner aus?

Bei uns gibt es sehr verschiedene Bereiche, so dass der Arbeitsalltag auch für die Partner unterschiedlich ist. In meinem Berufsalltag macht das operative Geschäft nach wie einen großen Anteil aus. Diese Arbeit umfasst die klassische juristische Arbeit, also insbesondere das Entwerfen und Verhandeln von Verträgen, sowie die Steuerung der Projekte. Daneben sind die Anleitung und Ausbildung von jüngeren Kollegen sowie interne administrative Aufgaben getreten. Pflege und Ausbau des eigenen Netzwerks stellen einen weiteren Baustein dar.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei honert?

Es gibt diverse wiederkehrende fachliche Fortbildungsveranstaltungen, wie etwa eine fortlaufende Fortbildung in Bilanzkunde, interne Fortbildungen oder den wöchentlich stattfindenden „Gesellschaftsrechtlichen Mittagstisch“, in dem die Partner reihum zu relevanten Vertragstypen referieren und praktische Übungen gestalten. Daneben fördern wir die Entwicklung der sog. „Anwaltspersönlichkeit“ durch soft skills Trainings – die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig.
Des Weiteren werden individuelle Fortbildungswünsche berücksichtigt, beispielsweise, wenn der Wunsch am Erwerb eines Fachanwaltstitels besteht, was aber nicht vorausgesetzt wird.
Schließlich erfolgt die Förderung im Alltag „on the job“ durch die frühe Übertragung von Verantwortung bei gleichzeitig offenen Türen. Jeder Wissenschaftliche Mitarbeiter, Referendar und Associate hat zudem einen Mentor, der sich gezielt mit der Förderung seines Mentee befasst.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Handels- und Gesellschaftsrecht mitbringen?

Vorkenntnisse im Handels- und Gesellschaftsrecht sind sicherlich von Vorteil. Wichtiger ist aber die Motivation, Sachverhalte lückenlos aufzuarbeiten und sich gründlich in neue Rechtsgebiete einzuarbeiten sowie die Fähigkeit, auf die wirtschaftlichen Interessen der Mandanten einzugehen. Anders als ein „Feld-, Wald- und Wiesenanwalt“ hat man es mit Mandanten zu tun, die genau wissen, was sie wollen und von ihrem Anwalt erwarten, dass dieser einerseits auf bestehende Grenzen, Hürden und Risiken hinweist, ansonsten aber ihre Vorstellungen bestmöglich umsetzt. Viele Tätigkeiten werden außerdem (mündlich wie schriftlich) in englischer Sprache erledigt, sichere Englischkenntnisse sind deshalb unabdingbar.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Spannend finde ich nach wie vor die Herausforderung einer schwierigen Verhandlung oder die Entscheidungen eines Gerichts – kurzum: Die Dynamik, die Dinge abseits des eigenen Einflusses entwickeln. Unvergesslich und witzig zugleich sind die Albernheiten, die meine Kollegen und ich in Stresszeiten ersonnen haben und die Situationskomik, die in solchen Momenten ungeahnte Energie und Leichtigkeit beisteuert.


Was ist das Beste an der Arbeit bei honert?

Der Mix aus beruflicher Herausforderung, respektvollem Miteinander und gutem Humor.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Als Anwalt kann man seine Verantwortlichkeit für Mandate nicht zu fixen Arbeitszeiten an- und ablegen. Hierunter leidet im Ernstfall das Privatleben. Familie und Freunde muss man da schon manchmal vertrösten. Es kann auch vorkommen, dass man sich mal im Urlaub mit einer E-Mail auseinandersetzen, eine Spät- oder Wochenendschicht einlegen muss. Dies ist bei honert aber mehr Ausnahme denn Regel.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich genieße jede Minute meiner Freizeit, egal, ob sie aus Schaffen oder Genießen besteht. Ich verbringe diese Zeit am liebsten mit meinen Lieben und nehme mir Zeit, Dinge mit Muße zu tun – ein ausgiebiger Bummel auf dem Markt, ein langes Frühstück, Kochen mit Freunden... Unter der Woche versuche ich ebenfalls, Kontakte zu pflegen, durch gemeinsame Mittagspausen oder einen frühen Kaffee vor der Arbeit. Neben dem sozialen Umfeld hilft mir Sport, abzuschalten und aufzutanken.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Puzzle - Psychologie - dickes Fell


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meinen Mann, ein Kartenspiel, gutes Essen.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Auf dem Weg zum Anwaltsberuf, aber auch bei dessen Ausübung wird einem Hartnäckigkeit, Fleiß und Flexibilität abverlangt. Am Ende sollte man sich aber stets treu bleiben und zusehen, den Weg zu gehen, den man selbst gehen möchte – nicht den, den alle gehen oder der einem abverlangt wird. Auf die, die den Anwaltsberuf für sich entdecken, wartet eine spannende und erfüllende Berufswelt.