Die 5 größten No-Gos bei der Gehaltsverhandlung – und wie du es besser machst
Ein für die meisten Arbeitnehmer unbeliebtes Thema ist die Gehaltsverhandlung. Doch auch als Jurist sollte man es wagen, nach einer Anpassung des Gehaltes an die erbrachte Leistung zu fragen. Wie man dieses Gespräch am besten angeht und was man um jeden Preis vermeiden sollte, erklären wir dir hier!
unrealistische, zu hohe Forderungen zeigen, dass man sich nicht ausreichend vorbereitet und informiert hat.
Was sind die üblichen Gehälter der Branche? Für Juristen sind die Gehälter vor allem bei Großkanzleien recht transparent. Es empfiehlt sich ansonsten auch, Kollegen zu befragen. Diese Informationen helfen dir, nicht vollkommen unrealistische Forderungen zu stellen.
Gibt es eine bestimmte Gehaltsstruktur in deinem Unternehmen oder deiner Kanzlei? In diesem Fall orientiere dich an dieser Struktur. Basierend auf deinen Recherchen kannst du dir überlegen, um wie viel du dein Gehalt erhöhen möchtest. Das kann entweder ein bestimmter Prozentsatz sein, oder auch eine Gehaltsspanne. Es sollte ein Verhandlungsspielraum für dich und deinen Vorgesetzten bestehen. Vergiss auch nicht, dich über die finanzielle Lage deines Unternehmens oder deiner Kanzlei zu informieren.
Das Gehalt von Juristen hängt sehr stark von der Examensnote und dem genauen Tätigkeitsfeld ab. Auch wenn manche Großkanzleien Einstiegsgehälter von über 100.000€ bezahlen, dürfen sich nur 7% der Juristen über solche Gehälter freuen.
Bei 21% der befragten Unternehmen und Kanzleien verdienen Einsteiger zwischen 40.000€ und 49.999€. Es folgt das breite Mittelfeld. Zwischen 90.000€ und 94.999€ verdienen Absolventen bei 14% der befragten Arbeitgeber. Bei 12% sind es zwischen 95.000€ und 99.999€. (Staufenbiel Institut, 2014)
Spontan lässt sich kaum ein Personalverantwortlicher zu einer Gehaltserhöhung hinreißen
Keine Spontanentscheidung: Lass dir einen Termin geben
Bitte um einen Gesprächstermin, anstatt dein Anliegen zwischen Tür und Angel vorzubringen. Die Erfolgschancen sind so höher.
Wenn du nicht weiß, warum du mehr Geld verdient hast, hast du keine Chance!
Argumente finden: Welche meiner Leistungen rechtfertigen eine Gehaltserhöhung?
Sei sachlich und überlege dir im Voraus, warum du eine Gehaltserhöhung verdient hast. Hast du in letzter Zeit mehr Verantwortung übernommen? Konntest du besonders gute Ergebnisse erzielen? Wurdest du für deine Leistungen gelobt?
Die Gehaltsverhandlung kannst du wie ein Verkaufsgespräch betrachten: Du verkaufst deine eigenen Leistungen, um eine passende Bezahlung zu erwirken. Versuche nicht mit der Mentalität eines Bittstellers ins Gespräch zu gehen, sondern erkläre mit sachlichen Argumenten, warum eine Erhöhung angebracht ist und die Qualität deiner Arbeit wiederspiegelt. Überlege dir auch mögliche Gegenargumente deines Vorgesetzten und entkräfte diese.
Wer nur eine höhere Zahl auf dem Gehaltszettel anstrebt, hat die Hälfte verpasst
Was willst du eigentlich noch? Überlege dir, welche - nicht monetären - Belohnungen dich zufrieden stellen würden
Denke nicht nur an die Gehaltserhöhung an sich, sondern auch an andere Entlohnungsarten wie steuerfreie oder steuerermäßigte Zusatzleistungen, Sachleistungen, eine Unterstützung bei der privaten Pensionsvorsorge und Ähnliches. Weitere Verhandlungspunkte können zum Beispiel bezahlte Weiterbildungen, ein Dienstwagen, Essensgutscheine oder Sprachurlaube sein.
„Die Gehaltsverhandlung kannst du wie ein Verkaufsgespräch betrachten: Du verkaufst deine eigenen Leistungen, um eine passende Bezahlung zu erwirken.“
Diese Aussage ist sehr provokant und steigert nur den Widerstand des Vorgesetzten. Zusätzlich zeigt man so, dass man ihm gegenüber nicht loyal ist.
Bei einem Nein: Ruhig bleiben und nächste Schritte klären
Der Chef war nicht überzeugt von deinen Argumenten oder er fand die aktuelle Lage der Kanzlei oder des Unternehmens nicht gut genug, um eine Gehaltserhöhung zu bewilligen? Gründe für ein Nein kann es viele geben und du solltest auf jeden Fall nachfragen, warum die Entscheidung negativ ausgefallen ist.
Sind es deine Leistungen, die für eine Erhöhung nicht ausgereicht haben, dann frag nach konkreten Zielvorgaben für die Zukunft, die eine Gehaltserhöhung rechtfertigen. Vereinbare außerdem ein nächstes Gespräch in sechs Monaten oder einem Jahr, bei dem dein Fortschritt besprochen wird.
Ein Nein solltest du auf keinen Fall persönlich nehmen. Erwecke auf keinen Fall den Eindruck von Parallelverhandlungen mit einem anderen Arbeitgeber. Dieses Vorgehen kann sich auf dein Arbeitsverhältnis nur negativ auswirken.
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