Interview Associate

Dr. Fedja Alexander Hilliger

Bank- und Finanzrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt


Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei LSP entschieden?

Der tollen Kollegen wegen, die ich bereits als Referendar in der Anwaltsstation kennengelernt hatte und mit denen ich nach wie vor außerordentlich gerne zusammenarbeite. Aufgrund der Erzählungen diverser Freunde aus ihren jeweiligen Stationen ahnte ich schnell, dass der sehr gute Zusammenhalt zwischen den Kollegen bei LSP etwas Besonderes und vor allem in Wirtschaftskanzleien keineswegs Selbstverständliches ist. Mir war diese persönliche Komponente wichtig.
Zudem lernte ich schnell das Fachgebiet zu schätzen, mit dem ich mich vorher noch nie auseinandergesetzt hatte. Das Bankrecht ist komplex, variantenreich und schnelllebig, so dass keine Langeweile aufkommt. Immer wieder stößt man in Bereiche vor, mit denen sich Literatur und Rechtsprechung noch nicht oder nur in Ansätzen befasst haben – und fällt dann auf die erlernten Auslegungswerkzeuge zurück. Solche juristische “Pionierarbeit“ macht mir besonders Spaß.
Die Möglichkeit, sich in diesem spannenden Rechtsgebiet zu spezialisieren, bieten in Berlin nicht viele Kanzleien, obwohl sich hier zwischenzeitlich eine vielfältige und interessante Fintech-Szene etabliert hat (von der ein nennenswerter Teil zu unseren Mandanten gehört). Berlin aber sollte es für mich unbedingt bleiben: Eine wahnsinnig lebenswerte Stadt für alle Geschmäcker, die ich jedem empfehlen kann!


Was ist das Besondere an LSP?

Eindeutig die Mitarbeiter. Den besonderen Zusammenhalt unter den Kollegen versucht LSP auch mit einigem Aufwand zu bewahren. Bewerber führen nicht nur mit Partnern Interviews, sondern mit allen Anwälten. Eingestellt wird nur, wenn sich alle einig sind, dass der Bewerber auch ins Team passt.
An diesem aufwendigen Verfahren wird nicht ohne Grund seit Jahren festgehalten. LSP ist keine Großkanzlei, konkurriert aber um dieselben Köpfe. Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können, verfolgt die Kanzlei ein klares Profil: LSP bietet die Mandate und das Niveau einer Großkanzlei, achtet aber deutlich mehr auf das kollegiale Miteinander und die Work-Life-Balance seiner Mitarbeiter. Neben den generellen Arbeitszeiten macht sich dies z.B. durch Teilzeitregelungen für Eltern bemerkbar. Nach drei Jahren Kanzleizugehörigkeit erhält zudem jeder angestellte Anwalt die Möglichkeit, ein ein- bis dreimonatiges Sabbatical zu nehmen.


Wie sieht die tägliche Arbeit bei LSP für einen Berufseinsteiger aus?

Variabel, da man nicht fest einem Partner zugeordnet ist und sich Arbeitsfeld (Bankaufsichtsrecht, Zahlungsverkehrsrecht, Finanzierungen, Litigation), Arbeitsweise und Mandantschaft (von Start-Ups bis hin zu Großbanken) der einzelnen Partner zum Teil deutlich unterscheiden. Dass sich die Berufseinsteiger ausprobieren und möglichst alle unsere Tätigkeitsfelder im ersten Jahr einmal kennenlernen, ist ausdrücklich erwünscht. Ich empfand dies als sehr hilfreich. Es erlaubte mir, ein Profil zu finden, das meinen Vorlieben und Talenten entspricht.


Wie werden junge Anwälte von LSP gefördert?

Vor allem durch schnelle Eigenverantwortung. Partnerunabhängig wird darauf geachtet, dass junge Anwälte zügig Mandantenkontakt erhalten. Dieser “Sprung ins kalte Wasser“ erzeugt positiven Druck und sorgt dafür, dass man sich zügig mit dem eigenen Anwaltsprofil befassen muss.
Einsteiger erhalten zudem laufend Feedback und Hilfestellungen der Partner, mit denen sie gerade arbeiten. Ausrichtung und Häufigkeit unterscheiden sich allerdings mitunter stark von Partner zu Partner. Während manche Partner sich die einzelnen Arbeitsschritte der mit ihnen arbeitenden Associates sehr genau ansehen und intensiv Feedback geben, lassen andere einem weitgehend freie Hand bei der Mandatsbearbeitung, sind aber natürlich stets ansprechbar, wenn es Fragen gibt. Beides kann sehr gewinnbringend für einen jungen Anwalt sein. Ob es einem gelingt, mittelfristig die für sich optimale Mischung zu finden, liegt aber nicht zuletzt an einem selbst.
Außerdem werden gelegentlich interne Fortbildungen angeboten, an denen alle Anwälte teilnehmen. Externe Fortbildungen sind selten „programmartig“ von der Kanzlei aufgezogen. Stattdessen ist jeder Anwalt aufgefordert, selbst nach sinnvollen externen Fortbildungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Findet sich eine solche, stellt die Kanzlei die Anwälte frei, die an der Fortbildung teilnehmen möchten, und übernimmt selbstverständlich auch die Teilnahmekosten. Darüber hinaus werden regelmäßig Anwälte zu relevanten Seminaren und Kongressen entsandt (Bankrechtstage, Seminare der Loan Market Association (LMA) etc.).


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger zu LSP mitbringen?

Möglichst gute (aber natürlich nicht zwingend “gute“) Staatsexamen. Vorkenntnisse im Bankrecht werden nicht erwartet. Einschlägige Schwerpunkte an der Universität oder entsprechende Stationen im Referendariat untermalen das Interesse des Bewerbers zwar und können insofern hilfreich sein, sind aber in keiner Weise Voraussetzung für die Einstellung. Einsteiger ohne solche Erfahrungen nivellieren “Wissensvorsprünge“ anderer Berufsanfänger im Rahmen der intensiven und spezialisierten anwaltlichen Arbeit bei LSP regelmäßig in kurzer Zeit. Neben der in den Staatsexamen unter Beweis gestellten juristischen Qualifikation und der persönlichen Eignung des Bewerbers wird somit lediglich ein glaubhaftes Interesse am Bankrecht vorausgesetzt.
LL.M. und Doktortitel sind gern gesehen und werden auch beim Gehalt berücksichtigt. Titellosigkeit ist allerdings weder Einstellungshindernis, noch Kriterium für eine spätere Partnerschaft.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Mein erster Prozesstermin, vor dem ich sehr aufgeregt war und allerhand Szenarien im Kopf durchgespielt hatte. Nach monatelangen Schriftwechseln bis zur Quadruplik dauerte das anschließende Verfahren vor dem LG Köln dann 7 (in Worten: sieben) Minuten. Mit glücklichem Ende für uns.


Was ist das Beste an der Arbeit bei LSP?

Auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Der Zusammenhalt unter den Kollegen und das sehr gute Betriebsklima!


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Auch wenn bei LSP zwar auf Großkanzlei-Niveau, in der Regel aber nicht zu Großkanzlei-Zeiten gearbeitet wird, ist die Tätigkeit als Wirtschaftsanwalt natürlich kein “Nine-to-five-Job“. Gewisse Einschränkungen gehen damit einher. Die Kanzlei legt aber Wert darauf, dass jedem seine persönlichen Freiräume bleiben.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Familie. Ich bin vor kurzem Vater geworden und versuche, so viel Zeit wie möglich mit meiner Freundin und unserem Sohn zu verbringen.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Komplexität, Akribie und Durchhaltevermögen.


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Ein Teleskop, eine Hängematte und ein gutes (nicht juristisches) Buch.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Man darf als Anwalt alles sagen. Nur nichts Unwahres.