Interview

Dr. Alexander Bast

Grundsatzfragen Hochschulrecht und Studentische Angelegenheiten

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Regierungsrat


Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg beim Freistaat Bayern entschieden?

Ich habe bereits während meines Studiums einen besonderen Bezug zum öffentlichen Recht entwickelt und wusste, dass ich beruflich in der öffentlichen Verwaltung tätig sein wollte. Der Freistaat Bayern bietet jungen Juristinnen und Juristen eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Man hat nicht nur die Möglichkeit, auf hohem Niveau juristisch tätig zu werden, sondern kann sich zugleich aktiv und ergebnisorientiert gestaltend für das Gemeinwohl einbringen. Zudem erhält man bereits in jungen Jahren die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen der Verwaltung Führungsverantwortung zu übernehmen.


Was ist das Besondere am Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst?

Das Besondere an einer Tätigkeit im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ist, dass man als Jurist auch dauerhaft im Ministerium tätig sei kann. Einzige Ausnahme ist lediglich der 2 bis 3-jähriger Außendienst im nachgeordneten Geschäftsbereich, nach dessen Ableistung aber eine garantierte Rückkehr ans Ministerium vorgesehen ist. Im Gegensatz zu anderen Ressorts hat man somit die Möglichkeit, dauerhaft am Ministerium tätig zu sein.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Hochschulrecht für einen Berufseinsteiger aus?

Bereits als Berufseinsteiger wird man frühzeitig in die bedeutenden Aufgaben des Ministeriums eingebunden. Zum „Tagesgeschäft“ zählen etwa die Mitarbeit an Gesetzesvorhaben, die Beantwortung von Anfragen des Bayerischen Landtags und die beratende Teilnahme an Ausschuss-Sitzungen. Daneben macht die rechtliche Unterstützung der bayerischen Hochschulen und die Beratung der politischen Spitze einen besonders spannenden Teil des Arbeitsalltags aus.


Wie werden junge Juristinnen und Juristen vom Staatsministerium gefördert?

Alle neuen Juristinnen und Juristen nehmen während der ersten Dienstjahre an einem differenzierten Weiterbildungskonzept teil, das Seminarmodule mit Veranstaltungen sowohl im fachlichen als auch im Social-Skill-Bereich enthält. Einen Schwerpunkt bilden hierbei Führungsaufgaben, Konfliktlösung und soziale Kompetenzen. Zu einem späteren Zeitpunkt der Karriere sieht das Personalentwicklungskonzept zudem einen Fortbildungsangebot vor, das den Schwerpunkt gezielt auf die sich dann zunehmend stellenden Führungsaufgaben legt.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Hochschulrecht mitbringen?

Spezielle rechtliche Vorkenntnisse werden nicht erwartet, da die Rechtsgebiete im Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst meist ohnehin nicht Teil der klassischen Juristenausbildung sind. Junge Juristinnen und Juristen sollten jedoch eine schnelle Auffassungsaufgabe, die Bereitschaft, sich zügig in neue Rechtsgebiete einzuarbeiten und die Fähigkeit zum systematischen Arbeiten mitbringen.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Für mich persönlich war das spannendste Erlebnis bisher das erste Treffen mit der politischen Spitze. Ich war zugegeben etwas aufgeregt, zum ersten Mal auf den Minister zu treffen, den man sonst nur aus dem Fernsehen bzw. aus Tageszeitungen kennt. Glücklicherweise gehört die Zusammenarbeit mit politischen Spitze relativ schnell zum „Arbeitsalltag“, weshalb die persönliche Aufregung bald abnimmt.


Was ist das Beste an der Arbeit beim Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst?

Die Möglichkeit, an bayernweit bedeutsamen Entscheidungen mitzuarbeiten.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Offen gesagt verbinde ich mit meinem Beruf keine spürbaren Einschränkungen. Obwohl die Arbeitszeiten bei einer der obersten Landesbehörden wahrscheinlich etwas länger sind als in einer nachgeordneten Behörde, erlaubt mir die Tätigkeit im Ministerium stets eine hervorragende Work-Life-Balance.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Frau, mein kleiner Sohn und Sport.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Vielfalt, Detailgenauigkeit, Fleiß


Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meine Frau, meinen Sohn (auch wenn die beiden keine Dinge sind) und eine Kühlbox inklusive „Erfrischungsgetränken“.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Man sollte frühzeitig anfangen, selbstständig zu denken. Das betrifft nicht nur das „Was“ man lernt, sondern auch das „Wie“ man lernt. Viele junge Juristen neigen dazu, dem „Herdendenken“ zu verfallen.