Interview Partner

Dr. Christian Vogel, LL.M.

Corporate

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt - Partner


Seit wann sind Sie bei Clifford Chance und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich habe im Jahr 2000 das Frankfurter Büro von Clifford Chance im Rahmen eines Praktikums kennen gelernt und das Düsseldorfer Büro im Rahmen einer Nebentätigkeit während meines Referendariats 2004 und 2005. Als Rechtsanwalt habe ich 2006 im Bereich Corporate/M&A angefangen.


Was ist das Besondere an Clifford Chance?

Mir gefällt besonders gut, dass wir als Full Service-Kanzlei ein sehr internationales Geschäft betreiben, und zwar mit einem tollen Team. Die Internationalität zeigt sich in der täglichen Arbeit, wo wir deutsche Mandanten bei internationalen Projekten beraten oder auch internationale Mandanten, die in Deutschland investieren wollen. In diesem Zusammenhang arbeiten wir eng mit unseren anderen Standorten zusammen. Auch unsere Fortbildung haben wir international organisiert, so dass wir ab dem ersten Tag unser Netzwerk innerhalb von Clifford Chance aufbauen und verdichten können. Das Team Work zeigt sich ebenfalls in der täglichen Arbeit – wir arbeiten sehr eng mit unterschiedlichen Fachbereichen zusammen, um unseren Mandanten ein vollständiges Bild liefern zu können. Dabei ist es uns wichtig, dass wir offen miteinander umgehen und die Türen für Fragen oder auch das "Sparring" neuer Ideen immer offen sind.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Corporate (Industrial Clients) für einen Partner aus?

Eine "typische" tägliche Arbeit gibt es – zum Glück – nicht. Es gibt Tage, an denen ich ausschließlich in Vertragsverhandlungen bei einem Mandanten bin, oder Tage, an denen ich intensiv mit anderen Kollegen am Entwurf eines Vertrages arbeite. Natürlich gehört auch die Geschäftsentwicklung, neudeutsch "Business Development" genannt, mit zu den Kernaufgaben eines Partners. Das kann ein Treffen oder Mittagessen mit einem Mandanten sein, ein Vortrag bei uns im Büro oder bei einer Seminarveranstaltung, das Bewerben um ein konkretes Mandat, der sogenannte "Pitch". Aber auch die Arbeit an einem Aufsatz oder Buchprojekt gehört mit zu den Aufgaben. Schließlich gibt es auch vielfältige interne Aufgaben, etwa die Förderung und Ausbildung der jüngeren Kollegen, die Abrechnung und Verwaltung von Mandaten etc.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Clifford Chance?

Wir haben drei wesentliche Standbeine für die Ausbildung unserer jungen Kollegen: Erstens das "Training on the Job" – jeder unserer Anwälte arbeitet ab dem ersten Tag am konkreten Mandat mit Mandantenkontakt. Das hat zur Folge, dass jeder unserer Anwälte eine sehr steile Lernkurve hat, dabei aber natürlich stets angeleitet wird. Zweitens das Mentorensystem – jeder unserer Anwälte erhält einen Partner als Mentor, der ihn bei der Entwicklung in der Kanzlei begleitet. Hierzu gehören nicht nur intensives Feedback zur konkreten Tätigkeit, sondern auch die Diskussion über Weichenstellungen in der Karriere und über mögliche Ausbildungsprogramme sowie auch Secondments zu Mandanten oder in andere Büros. Drittens unsere Academy – hier bilden wir unsere Anwälte ab dem ersten Tag sowohl fachlich als auch hinsichtlich der Soft Skills aus. Zum fachlichen Teil zählen etwa für die jungen Corporate-Kollegen eine sehr intensive Schulungswoche zum Gesellschaftsrecht oder Kurse, die auf europäischer Ebene mit den anderen jungen Kollegen der ausländischen Büros zum Thema M&A oder Joint Ventures abgehalten werden. Zum Soft Skills-Teil gehört etwa die Ausbildung in Präsentations- oder Verhandlungskursen, aber auch die Unterrichtung unternehmerischer Schwerpunkte etwa zu Law Firm Economics oder Business Development. Für mich war 2006 diese Ausbildung neben dem Team der Grund, warum ich mich unter mehreren Angeboten für Clifford Chance entschieden hatte.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich Corporate (Industrial Clients) mitbringen?

Sehr hilfreich sind solide Kenntnisse des Gesellschaftsrechts und Spaß daran, sich neue Rechtsgebiete zu erarbeiten. Unumgänglich sind sehr fundierte Englischkenntnisse, da aufgrund unseres internationalen Zuschnittes ein Gutteil der Kommunikation und der Vertragsgestaltung auf Englisch erfolgt.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Meine erste Hauptversammlung, bei der ich die Versammlungsleitung beraten durfte und bei der überraschend Aktionäre erschienen, die den Ablauf in eine "kritische Hauptversammlung" abgleiten ließen.


Was ist das Beste an der Arbeit bei Clifford Chance?

Wie schon unter 3 beschrieben – ein internationales Arbeitsumfeld mit einem tollen Team.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Familie, klassische Musik und Fotografie.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Logik, Sprache, Systematik.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben?

Schau über den Tellerrand. Geh ins Ausland. Mach keine Abschlüsse oder Praktika für "den Lebenslauf", sondern ausschließlich für Dich.