Steckbrief

Petra Weber

Stabsstellenleitung / Oberverwaltungsrätin

An dieser Universität habe ich studiert:

Universität des Saarlandes


Hier habe ich mein Referendariat absolviert:

Als heimatverbundene Pfälzerin entschied ich mich, mein Referendariat am OLG Zweibrücken zu absolvieren.


Diese Note habe ich im 1. Staatsexamen erzielt:

Ich hatte im 1. Staatsexamen genug Punkte, um nach meinem Referendariat im Exil wieder von den Pfälzern aufgenommen zu werden.


Das 2. Staatsexamen habe ich mit folgender Note bestanden:

Im 2. Staatsexamen waren es sogar ausreichend Punkte für Bayern.


Meine Lieblingsfächer waren:

Ganz klar Zivilrecht, insbesondere Sachenrecht. Selten ist Jura so schön logisch und trotzdem so widersprüchlich.


Diesen Schwerpunkt wählte ich während meines Studiums:

Im letzten Jahr des Studiums entschied ich mich für Steuerrecht. Als ich mich vorab näher informiert habe, hat mich insbesondere angesprochen, dass das Steuerrecht die klaren Strukturen des öffentlichen Rechts mit den spannenden Themen des Zivilrechts, z. B. des Gesellschaftsrechts und des Kreditsicherungsrechts verbindet. Man bekommt einen sehr guten Einblick in wirtschaftliche Abläufe eines Unternehmens, viele "beiläufig aufgeschnappte" Begrifflichkeiten erschließen sich. Im späteren Berufsleben war es oft hilfreich, sich mit Bilanzthemen näher befasst zu haben, und ich kann meine Steuererklärung selbst abgeben.


Das war die lustigste/einprägsamste Aussage eines Professors während meines Studiums:

An eine Situation erinnere ich mich tatsächlich als Erstes, wenn wir über die Studienzeit reden. Wir haben eine Klausur im Zivilrecht geschrieben, der - wie wir später erfahren haben - eine BGH-Entscheidung vorangegangen war. Ein Kommilitone kannte diese Entscheidung und war außer sich, dass er trotz des BGH-Lösungswegs nur 02 Punkte von unserem Professor bekam. Als er sich bei ihm beschwerte und sich gerade in Rage reden wollte, dass sogar der BGH seiner Lösung entsprechend entschieden habe, meinte unser Professor nur lapidar: "Seien Sie froh über die 02 Punkte, dem BGH hätte ich 0 Punkte gegeben."


Deshalb habe ich mich für die Landeshauptstadt München entschieden:

Bevor ich mich für die Landeshauptstadt München entschieden habe, war ich Anwältin in einer Großkanzlei. Das Arbeiten dort hatte für mich mit dem "wirklichen Leben da draußen“ nur wenig zu tun. Zwar hat man juristisch verstanden und nachvollzogen, was man dort tut. Mir kam es aber immer so vor, als wäre man eine Figur in einem großen Monopoly Spiel, die abstrakt Geld und Anteile verschiebt. Für die Landeshauptstadt München habe ich mich entschieden, weil ich seinerzeit die Hoffnung hatte, dass sich an diesem Gefühl durch den neuen Aufgabenbereich etwas ändert. Diese Hoffnung hat sich erfüllt, meine Aufgaben bei der Stadt München haben stets einen konkreten Bezug zur Realität und zu den Menschen dieser Stadt.


Dies war das bewegendste Ereignis meiner bisherigen Karriere:

Die Flüchtlingskrise 2015 und ihre Folgen zählten bislang sicher zu den bewegendsten Aufgaben und haben auch heute noch Einfluss auf meinen beruflichen Alltag. Fast alle Bereiche der Stadtverwaltung waren dabei in irgendeiner Weise involviert, von der Unterbringung, der Erteilung von Baugenehmigungen für die kurzfristig zur errichtenden Unterkünfte bis hin zur Klärung des Aufenthaltsstatus.


Folgende Schlüsselqualifikationen habe ich zusätzlich erlangt:

Die Landeshauptstadt München legt großen Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter neben der reinen Fachkompetenz auch über sog. Soft Skills verfügen. Um diese auszubauen, finden regelmäßig individuelle Fortbildungen statt. Ich selbst habe beispielsweise schon einige Führungskräfteseminare besucht. Daneben ermöglicht mir mein jetziges Aufgabengebiet, Seminare zu besuchen, die Hintergründe zur Gesellschaft und Geschichte einzelner Staaten von geflüchteten Menschen vermitteln.


Junge Juristen sollten immer an folgendes denken wenn ihnen etwas sehr schwer oder gar unüberwindbar während ihres Studiums vorkommt:

Wenn es während des Studiums mal nicht so gut läuft, sollte man sich vergegenwärtigen, dass es immer jemanden gab, der auch mal an diesem Punkt stand und es trotz aller Widrigkeiten geschafft hat. Außerdem sind gute Examensnoten kein Garant dafür, dass man später einen zufriedenstellenden Job findet. Viel wichtiger ist es, zu wissen, was man und wofür man es erreichen will.


Das Jurastudium in einem Satz:

"Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand."