Interview Associate

Edith M. Scheuermann

Vergaberecht, Bau- und Architektenrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwältin
 

Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei Leinemann Partner entschieden?

Begonnen hat alles in einer mittelständischen Kanzlei bei Ulm (BW). Dort war ich bereits mit Bauvorhaben im privaten Baurecht, dem klassischen „Häuslebauer“, in Berührung gekommen. Es wuchs der Wunsch das private Baurecht zu vertiefen und größere Bauprojekte zu begleiten. Da sich gerade auch ein Ortswechsel anbot, zog es mich nach Frankfurt und ich bewarb mich bei Leinemann. Da sich Leinemann sowohl im Bau- und Architektenrecht als auch im Vergaberecht einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat und auch unter KollegInnen eine exzellente Reputation genießt, erschien mir dieser Arbeitgeber konsequent und zielführend. Nach nun bereits fast drei Jahren bei Leinemann haben sich meine Erwartungen mehr als bestätigt: Hier findet man spannende Mandate, exzellente RechtsanwältInnen und ein familiäres und kollegiales Arbeitsumfeld.
 

Was ist das Besondere an Leinemann Partner?

Die Besonderheit der Kanzlei liegt sicher in der angenehmen und kollegialen Arbeitsatmosphäre über alle Standorte hinweg. Hierdurch wird die in den oft sehr umfangreichen Bausachen notwendige, teils standortübergreifende Teamarbeit nicht zum Hindernis, sondern bringt Spaß und einen Wissenstransfer, von dem alle Beteiligten profitieren. Direkt aufgefallen ist mir, dass bei Leinemann niemand hinter verschlossenen Türen für sich allein arbeitet; die Türen sind in aller Regel offen, und man hilft und schätzt einander. Hiervon profitieren letztlich alle, da man stets ein offenes Ohr findet und jederzeit auch die erfahrenen Rechtsanwälte um Rat fragen kann, die sich die Zeit nehmen und nicht genervt abwinken. Der Spruch „Jeder Jeck ist anders“, den ich schon mehrfach bei Leinemann hören durfte, bringt es sehr gut auf den Punkt: Das Arbeitsumfeld ist geprägt von Toleranz, und niemand muss sich verbiegen. Jeder kann und soll seine Stärken einbringen, damit die Mandate bestmöglich bedient werden. Interessant sind außerdem die mitunter doch sehr unterschiedlichen Charaktere, auf die man bei Leinemann trifft. Die bunte Mischung an Persönlichkeiten, die auch in ihrer Freizeit den unterschiedlichsten Beschäftigungen nachgehen, macht insbesondere die Gespräche am Mittagstisch nicht zu einer Fachsimpelei, sondern zu einer heiteren Runde, die auch andere Themen als nur Jura kennt.
 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Vergaberecht bzw. Bau- und Architektenrecht für einen Berufseinsteiger aus?

Vor dem Hintergrund, dass das Bau- und Architektenrecht und erst recht das Vergaberecht im Studium weitgehend „ausgespart“ werden, ist anfangs sicher Einsatz gefragt. Die anspruchsvollen und oft auch politisch sensiblen Mandate erfordern optimale Lösungen und somit auch die Bereitschaft, sich möglichst schnell in die maßgeblichen Materien einzuarbeiten. Die hierzu erforderliche, anfangs sicher sehr steile Lernkurve, wird jedoch durch entsprechende Fortbildungsangebote, wie etwa die Leinemann Academy oder auch externe Seminare, flankiert, sodass niemand befürchten muss, hier im sprichwörtlichen Regen stehen gelassen zu werden. Kommt man dennoch einmal nicht weiter, stehen neben den PartnerInnen auch die anderen Associates stets für Rückfragen zur Verfügung, sodass die anfangs sicher etwas anstrengende Einarbeitungsphase gut zu meistern ist und man nach ein bis zwei Jahren zunehmend mehr Verantwortung übertragen bekommt. Ich denke, dass jeder, der die notwendige Motivation mitbringt, bei Leinemann alle Möglichkeiten vorfindet, sodass Leinemann für einen Berufseinsteiger, der etwas im Vergabe- oder Bau- und Architektenrecht erreichen will, sicher eine der ersten Adressen ist.
 

Wie werden junge Anwälte von Leinemann Partner gefördert?

Neben der bereits angesprochenen Leinemann Academy sind alle RechtsanwältInnen gehalten, eine Fachanwaltschaft zu erwerben, was bereits deutlich zeigt, dass Fortbildungen erwünscht sind und nicht als lästig empfunden werden. Darüber hinaus kann man jederzeit auch eigeninitiativ Fortbildungen recherchieren und diese auch besuchen. Dies betrifft nicht nur Fachanwaltsfortbildungen, sondern Themen aller Art, wie etwa Veranstaltungen zu Legal Tech oder auch zu Rhetorik, Verhandlungstechniken, Sprachkursen für das englischsprachige Geschäft etc. Auf dem jährlichen Retreat, zu dem die AnwältInnen aller Standorte zusammenkommen, werden außerdem Workshops angeboten, die neben Teambuilding auch die Förderung notwendiger Soft Skills, wie etwa Arbeitsorganisation oder Körpersprache im Rahmen von Vorträgen, zum Gegenstand haben. Ganz generell gilt außerdem, dass bei Leinemann niemand „versteckt“ wird. In aller Regel tritt man unmittelbar in direkten Mandantenkontakt – zunächst natürlich in Begleitung der Partner, dann aber auch zunehmend eigenverantwortlich. So wird es jedem RechtsanwaltIn ermöglicht, weitgehend selbstständig zu arbeiten und sich bestenfalls auch einen Business Case aufzubauen, was in anderen Kanzleien dieser Größe, wo viele Associates lediglich im Backoffice arbeiten, nicht der Fall ist.
 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Vergaberecht bzw. Bau- und Architektenrecht mitbringen?

Vorkenntnisse sind, da die bedienten Fachbereiche im Studium allenfalls ausnahmsweise Thema sind, nicht zwingend erforderlich. Natürlich sollten die Grundlagen – zwei solide Staatsexamina – nicht fehlen; im Übrigen kommt es aber vor allem darauf an, ob man sich mit der Materie anfreunden und einen gewissen Ehrgeiz in der Sache entwickeln kann. Denn die Erfahrung zeigt, dass dann, wenn man für die Sache brennt und etwas erreichen möchte, alles andere von allein kommt. Ein weiterer Aspekt ist dann natürlich die Person: Gesucht werden vor allem Anwaltspersönlichkeiten oder solche, die sich hierhin entwickeln möchten. Aufgrund des direkten Mandantenkontakts ist dies ebenso wichtig wie eine offene und tolerante Grundeinstellung. Denn ein wichtiger Pfeiler der Kanzleikultur ist der Zusammenhalt und das kollegiale Miteinander, sodass unabhängig vom fachlichen Anspruch natürlich auch entscheidend ist, dass man sich ins Team einfügen kann und dies auch will.
 

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in Ihrem Berufsalltag passiert ist?

Das kann ich an einem Beispiel festmachen. Denn gerade im Baurecht kann man sehen, wie etwas Neues entsteht. So sind die Baustellenbesuche mit den Mandanten mit das spanneste am Berufsalltag und bringt neben Gerichtsterminen Abwechslung in den Bürojob rein. Wenn man dann als RechtsanwältIn (mit Bauhelm versteht sich) in einem betreuten Bauvorhaben auf der Baustelle steht oder in diesem Zuge bspw. auch mal eine Tunnelvortriebsmaschine live sehen darf, bekommt man immer mehr ein besseres Gefühl für die technische Materie und für die wirtschaftlichen Aspekte der Mandanten. Diese gewonnenen Eindrücke helfen in der juristischen Beratung mit den MandantInnen, da man ein besseres technisches und wirtschaftliches Verständnis hat und man nicht nur mit Paragraphen „um sich wirft“. Das beschreibt auch recht gut, wie wir arbeiten: Wir sind Teil des Teams der MandantInnen und denken nicht nur in juristischen Mustern, sondern auch im wirtschaftlichen Kontext: Wir sind Berater und nicht „nur“ RechtsanwältInnen.
 

Was ist das Beste an der Arbeit bei Leinemann Partner?

Der starke Zusammenhalt im Team und die spannenden Mandate, die man nicht selten auch in der Presse oder im Fernsehen wiederfindet.
 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Neben wirklich sehr viel Licht gibt es natürlich gerade in den stressigen Phasen auch hin und wieder Schatten. In Spitzenzeiten kommt es natürlich immer mal wieder vor, dass sich Fristen überschneiden oder etwas dazwischenkommt. In solchen Momenten weiß man kurzzeitig nicht mehr, in wie viele Teile man sich teilen müsste, um der Aufgaben „Herr“ zu werden. Auch in diesen Zeiten kann man sich jedoch glücklicherweise auf den starken Zusammenhalt unter den KollegInnen verlassen, die helfen, wo sie nur können. Dadurch, dass alle an einem Strang ziehen, ist Wochenendarbeit oder Arbeit bis spät in die Nacht glücklicherweise auch in solchen Zeiten die absolute Ausnahme. Auch das ist ein Punkt, den ich sehr zu schätzen weiß, da es gerade in größeren Einheiten oftmals auch anders aussehen kann.
 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Sport, Ausflüge, Reisen und Zeit mit FreundInnen verbringen.
 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Kommunikation, Vielfalt, Präzision.
 

Sie planen ein jurafreies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Ein gutes Buch, die befüllte Badetasche und die Sonnenbrille.
 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben?

Jura bietet eine so große Bandbreite an Jobs– höre nicht auf Professoren oder andere Dritte, die etwas anderes behaupten. Nutze das Referendariat, um das Blickfeld zu erweitern und um etwas „Auslandsluft“ zu schnuppern – wer weiß, wann Du das nächste Mal so vielfältige Möglichkeiten hast. Anschließend denkst Du zurück an die unbeschwerte Schulzeit … und wirst Vergabe- und/oder BaurechtlerIn!