Interview Partner

Jochen Lüders

Privates Bau- und Vergaberecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwalt, Partner
Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht
Fachanwalt für Vergaberecht


Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Leinemann Partner und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Ich habe meine Tätigkeit bei LEINEMANN PARTNER am 01.07.2004 als Associate aufgenommen, nachdem ich zuvor acht Jahre lang in einer kleinen Anwalts- und Notariatskanzlei das Baurechtsdezernat aufgebaut habe. Mir fehlte der Austausch mit erfahrenen Kollegen und die Arbeit an kompexen und bedeutenden Mandaten. LEINEMANN PARTNER war eine der aufstrebenden Kanzleien im privaten Bau-, Immobilien- und Vergaberecht. Da wollte ich dabei sein.


Was ist das Besondere an Leinemann Partner?

LEINEMANN PARTNER besteht seit dem 01.01.2000, ist organisch gewachsen und mittlerweile an sechs Standorten in Deutschland vertreten. Ein junges, hochprofessionelles Team kümmert sich engagiert um die Interessen unserer Mandanten. Die Teams arbeiten übergreifend miteinander, und trotz des hohen wissenschaftlichen Anspruchs verlieren wir nie das wirtschaftliche Interesse des Mandanten aus dem Blick. Der Wunsch, immer besser zu werden, schlägt sich auch in der hohen Zahl an Fachanwältinnen und Fachanwälten nieder. Wir lernen auch voneinander. Die jüngeren Kolleginnen und Kollegen von den Erfahrungen der älteren – und umgekehrt die älteren von den neuen Ideen und Arbeitsweisen der jüngeren Kolleginnen und Kollegen.


Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich privates Bau- und Vergaberecht für einen Partner aus?

Als Partner mit einem Team jüngerer und erfahrener Kolleginnen und Kollegen steht neben der juristischen Arbeit an umfangreichen Schriftsätzen und Rechtsgutachten auch die Anleitung der jüngeren Kolleginnen und Kollegen sowie der intensive fachliche Austausch zu schwierigen juristischen Fragestellungen mit den erfahreneren Kolleginnen und Kollegen im Vordergrund. Dies im engen Austausch mit den Mandantinnen und Mandanten, die uns den Sachverhalt liefern. Als Partner ist man dafür mitverantwortlich, dass das „kleine Unternehmen“ mit ca. 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon 95 Berufsträgerinnen und Berufsträger, funktioniert. Jeder Partner übernimmt bestimmte Aufgaben, auch wenn der Großteil der Kanzleiorganisation vom geschäftsführenden Gremium geleistet wird.


Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei Leinemann Partner?

Da das private Bau- und Architektenrecht und auch das Vergaberecht im Studium sehr stiefmütterlich behandelt werden, ist es unser Ziel, die jungen Kolleginnen und Kollegen so schnell wie möglich mit der für sie oft fremden Rechtsmaterie und auch den technischen Sachverhalten vertraut zu machen. Wir arbeiten vielfach interdisziplinär mit Ingenieuren und Sachverständigen zusammen. Um die Kolleginnen und Kollegen unseren Bedürfnissen entsprechend zu schulen, haben wir vor sechs Jahren die LEINEMANN PARTNER ACADEMY gegründet. Diese bietet viele Fachseminare an, aber auch Seminare und Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Umgang mit schwierigen Situationen, auf die man im Berufsalltag trifft. Wir fördern außerdem die außerbetriebliche Weiterbildung. So bieten wir jeder Kollegin und jedem Kollegen an, eine Fachanwaltsausbildung in unseren Rechtsgebieten zu besuchen und einen oder zwei Fachanwaltstitel zu erwerben.


Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich privates Bau- und Vergaberecht mitbringen?

Es ist toll, wenn die Berufsanfänger bereits ein Praktikum in einer bau- oder vergaberechtlich ausgerichteten Kanzlei absolviert haben. Außergewöhnlich ist es, wenn Anfänger die Zusatzqualifikation „privates Baurecht“ der Uni in Marburg mitbringen. Im Ergebnis reicht aber auch eine gute juristische Ausbildung, ein technisches Verständnis und Spaß an interdisziplinärer Arbeit und der Auseinandersetzung mit umfangreichen und komplexen Sachverhalten. Wissenschaftlich gearbeitet zu haben bringt auch Vorteile, da wir sehr viel veröffentlichen.


Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in Ihrem Berufsalltag passiert ist?

Unvergessen ist eine Verhandlung mit einem Nachunternehmer auf Englisch für ein Großprojekt, die um 09:00 Uhr begann und lediglich unterbrochen von einem Mittagessen und einem Abendessen durchgehend geführt wurde und erst am nächsten Morgen um 06:30 Uhr endete. Witzig daran war, dass die Vertragsparteien in der Hochzeitssuite des Hotels verhandelt haben und der Vertrag um 06:30 Uhr unterzeichnet wurde. Allerdings ohne ein laut vernehmliches „Ja, ich will.“


Was ist das Beste an der Arbeit bei Leinemann Partner?

Offene Türen und die Möglichkeit, zu jeder Rechtsfrage die Meinung von absoluten Topspezialisten in unseren Rechtsgebieten einholen zu können.


Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Familie und Freizeit kommen manchmal etwas zu kurz, wenn man Karriere machen will, was man kann, aber nicht muss. Es gibt kein „in or out“ bei LEINEMANN PARTNER.


Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Eindeutig der Sport. Man sitzt leider sehr viel, und Berlin bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich in der Natur zu erholen. Biken, joggen, Kajak fahren, Tennis spielen und im Urlaub wandern, klettern, Skitouren gehen.


Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Wissbegierde, Kreativität und Lösungsorientierung.


Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben?

Schnuppern Sie in verschiedene Rechtsgebiete während der Referendarzeit. Wenn Sie das Richtige gefunden haben, spezialisieren Sie sich. Bleiben Sie wissbegierig und offen für Neues.