Interview Associate - Junior Legal

Manuel Nikoleyczik

Venture Capital

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Wenig überraschend: musfeldt., mein Name, meine Telefonnummer und meine Mailadresse. Allerdings habe ich meine Visitenkarten kurz vor Beginn der Covid-Pandemie bekommen und entsprechend wenige verteilt. Generell ist das Konzept der Visitenkarte in unserer Branche etwas überholt. Wenigstens meine Mutter hat sich gefreut, als ich Ihr eine in die Hand gedrückt habe.
 

Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei musfeldt. entschieden?

Ich wollte nach dem 1. Staatsexamen einen Eindruck davon bekommen, wie das gesellschaftsrechtliche Transaktionsgeschäft abläuft, um herauszufinden, ob das etwas für mich ist.

Da ich mich gleichzeitig entschlossen hatte, nach Berlin zu gehen und einige meiner Freunde im Start-up Ökosystem unterwegs waren und mir diese Welt offen gesagt etwas sympathischer und offener rüberkam, entschloss ich mich dazu, mir anstelle einer auf klassische M&A-Transaktionen ausgerichtete Kanzlei eine auf Venture Capital spezialisierte Kanzlei anzuschauen.

Ich hatte das Glück, dass Christian Musfeldt, der Kanzleigründer, sich kurz vorher selbstständig gemacht hatte und auf der Suche nach einem wissenschaftlichen Mitarbeiter war. Da sich sowohl die Wahl des Rechtsgebiets als auch der Kanzlei als richtig herausgestellt haben, bin ich nach verschiedenen Stationen im Referendariat nach meinem 2. Staatsexamen als Rechtsanwalt zurückgekehrt.
 

Was ist das Besondere an musfeldt.?

Wir sind eine kleine und hochspezialisierte Kanzlei. Das bedeutet, dass man sehr intensiv miteinander arbeitet und dass es keine großen Hierarchien gibt. Außerdem geht es uns um mehr als nur um die Arbeit. Ziel der Kanzlei ist es vielmehr, den allseits beschworenen Spagat zwischen einem anspruchsvollen Job und einem erfüllten Privatleben zu ermöglichen.
 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Venture Capital für einen Berufseinsteiger aus?

Je nachdem, wie viel Erfahrung man mitbringt, geht es zunächst vor allem darum, die wesentlichen Prozesse im Rahmen einer Finanzierungsrunde zu verstehen. Neben der Vertragsgestaltung und dem Verhandeln der Transaktionsdokumente ist das zum Beispiel auch die Vorbereitung des Notartermins, bei dem beurkundungsrechtlichen Fragen eine Rolle spielen oder (je nachdem auf welcher Seite man berät) die Durchführung oder Begleitung einer Due Diligence.
 

Wie werden junge Anwälte von musfeldt. gefördert?

Es wird einem hier früh die Möglichkeit gegeben, selbst Verantwortung im Rahmen der Mandate zu übernehmen.
 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Venture Capital mitbringen?

Da ein Großteil der Transaktionen auf Englisch durchgeführt werden, sind sehr gute Englischkenntnisse wichtig. Zwar ist die in den Verträgen verwendete Sprache wiederum sehr speziell, aber ein gutes sprachliches Fundament hilft enorm, sich schnell zurechtzufinden. Der Rest ist dann „Training on the Job“.
 

Was ist das Beste an der Arbeit bei musfeldt.?

Die Möglichkeit zu gestalten, das Team (und die Teamevents) und unsere Mandanten.
 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Zur Wahrheit gehört, dass der Beruf als Transaktionsanwält:in kein 9-to-5-Job ist. Das liegt unter anderem daran, dass in der Regel zu viele Parteien involviert sind und dass die Zeit zu sehr drängt. Wir organisieren uns in der Kanzlei jedoch so, dass alle ihr Leben außerhalb der Kanzlei so wenig wie möglich einschränken müssen.
 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Sport.
 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Ich habe mich bereits nach dem 1. Examen auf ein spezielles Rechtsgebiet fokussiert. Mir ist klar, dass ich das Glück hatte, das mir meine Wahl bis heute Spaß macht. Aber wenn das so ist, weiß man einerseits, wofür man das 2. Examen macht, was motiviert und andererseits bringt es einen gewissen Wettbewerbsvorteil, wenn man im Gegensatz zu vielen anderen schon ein gewisses Profil mitbringt.