Interview Legal Counsel

Annika Engelhardt

Legal Counsel in der Rechtsabteilung von Nestlé Deutschland

Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei der Nestlé Deutschland AG entschieden?

Ich habe bereits die Wahlstation meines Referendariats in der Nestlé Rechtsabteilung verbracht und konnte so schon einmal „Unternehmensluft“ schnuppern. Dabei habe ich erfahren, dass man hier von Anfang an eigenverantwortlich und mit direktem „Mandantenkontakt“ arbeitet und nicht erst einige Zeit in der Hinterkammer verbringt. Man ist vom ersten Tag an Ansprechpartner für seine Zuständigkeitsbereiche und betreut diese eigenverantwortlich. Das bietet eine ungemein steile Lernkurve, die natürlich gerade in den ersten Berufsjahren sehr wertvoll ist.

Was ist das Besondere an Nestlé?

Man ist nicht einfach „nur“ Jurist, sondern Teil von einem großen Ganzen, bei dem alle Zahnräder ineinandergreifen müssen, damit am Ende ein stimmiges, cooles und rechtlich sicheres Produkt in den Supermarktregalen landet.

Wie sieht die tägliche Arbeit in der Rechtsabteilung für einen Berufseinsteiger aus?

Ich bekomme täglich viele, meistens kurzfristig zu beantwortende Anfragen, die aber dafür nicht alle ganz so umfangreich sind. Hingegen gehören umfangreiche Rechtsgutachten eher nicht zum „daily business“. Ich prüfe z.B. verschiedenste Verpackungen und Werbematerialien auf ihre rechtliche Zulässigkeit. Je nach Spezialgebiet (z.B. IP-Recht, Datenschutzrecht, Kartellrecht) kommen noch Anfragen aus diesen Bereichen dazu (im IP-Recht z.B.: Wie dürfen wir die neueste Wagner Pizza Kreation nennen?).

Wie werden junge Anwälte von Nestlé gefördert?

Wie bereits weiter oben beschrieben, ist man vom ersten Tag an vollständig und eigenverantwortlich für seine eigenen Bereiche zuständig und hat so die Möglichkeit, extrem schnell zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dabei kann man sich aber immer auf ein offenes Ohr der Kolleg:innen verlassen für die unzähligen Fragen, die sich am Anfang zwangsläufig stellen. Aber auch der Blick über den Tellerrand hinaus wird aktiv gefördert: Es gibt viele verschiedene Angebote, sich mit Kolleg:innen aus anderen Abteilungen zu vernetzen.

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger für die Rechtsabteilung mitbringen?

Natürlich sollte man fundierte Kenntnisse im Wirtschaftsrecht mitbringen und unternehmerische Zusammenhänge verstehen können. Aus meiner Sicht ist es aber fast noch wichtiger, dass man Spaß daran hat, juristische Fragestellungen möglichst leicht verständlich und auf den Punkt gebracht zu beantworten. Vieles an rechtlichem Wissen lernt man „on the job“ und durch die umfangreiche Einarbeitung durch die Kollegen. Das ist aus meiner Sicht auch die nachhaltigste Art, sich neues Wissen anzueignen.

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Die Ernennung als Patin für einen unserer Pets-at-work-Hunde, einer Dackeldame namens Elfriede.

Was ist das Beste an der Arbeit bei Nestlé?

Die tolle Stimmung sowie die stets verfügbaren Süßigkeiten.

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Es ist natürlich eine Typfrage, was man als Einschränkung empfindet. Ich habe für mich noch keine Einschränkungen identifiziert. Aber natürlich fällt in der Rechtsabteilung zum Beispiel die gerichtliche Vertretung in der Regel weg.

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ins Büro radeln, Sport, kreative Handwerksprojekte

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

„Es kommt darauf an“, Struktur, Dinosaurier

Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Eine Hängematte, ein gutes Buch und Laufschuhe

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Man sollte sich nicht zu sehr durch andere verunsichern lassen, einfach auf das eigene Bauchgefühl hören.