Interview Wissenschaftlicher Mitarbeiter

André Schäck

Capital Markets / Banking

Warum haben Sie sich für eine Wissenschaftliche Mitarbeit bei Osborne Clarke entschieden?

Nach dem ersten Staatsexamen habe ich eine Stelle gesucht, mit der ich meine Lebenserhaltungskosten neben der Promotion finanzieren kann und trotzdem genug Zeit und Freiräume habe, um an der Dissertation zu arbeiten. Bei OC bin ich fündig geworden.

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei Osborne Clarke und wie sind Sie zur Kanzlei gekommen?

Zu OC bin ich im Juni 2022 gestoßen. Ich hatte mich bei einigen Kanzleien im Kölner Umfeld beworben. Der Einstellungsprozess war insgesamt sehr angenehm. Das Kennenlerngespräch mit meinem jetzigen Team fand noch in der gleichen Woche statt, in der ich meine Bewerbungsunterlagen an das Recruitment-Team geschickt habe. Der Arbeitsvertrag war unterschrieben, bevor ich für meine anderen Bewerbungen überhaupt nur eine Eingangsbestätigung bekommen habe.

Was ist das Besondere an Osborne Clarke?

Bei OC wird großer Wert auf Diversity, Equity & Inclusion gelegt. Es gibt verschiedene Employee Resource Groups, in denen die Mitarbeitenden sich zu verschiedenen Fokusthemen austauschen können, Veranstaltungen planen und für eine Unternehmenskultur frei von Diskriminierung sorgen, in der die verschiedensten Persönlichkeiten willkommen sind.

Ich durfte beispielsweise die Gruppe OC Pride mitgründen, unser LGBTQ+ Netzwerk. Mit OC Pride haben wir schon einiges bewirken können: Wir sind bei der Parade zum Christopher Street Day in Köln mitgelaufen, haben eine interne Trans Awareness Week organisiert oder hatten einen Stand bei einer LGBTQ+-Karrieremesse.

Besonders finde ich auch die insgesamt sehr flachen Hierarchien bei OC. Vom Partner über die vielen Positionen, die OC am Laufen halten wie Human Resources, IT, Team Assistants bis hin zur studentischen Hilfskraft gilt das kollegiale „Du“. Die Arbeitsatmosphäre ist allein hierdurch bereits merklich entspannter als andernorts.

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Capital Markets / Banking für einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter aus?

Mandanten kommen mit verschiedenen Anliegen zu uns, die von der Idee zu einem Geschäftsmodell über dessen Umsetzung bis hin zu wiederkehrenden Pflichten im Geschäftsbetrieb reichen. Die Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in unserem Team ist entsprechend abwechslungsreich. Wir arbeiten „unseren“ Anwälten zu und prüfen z.B. vorab, ob eine Idee überhaupt rechtlich zulässig und umsetzbar ist. Wir stellen auch die Voraussetzungen zu Erlaubnisverfahren zusammen und prüfen Angaben der Mandanten auf Vollständigkeit. Ab und an schreiben wir auch Artikel zu rechtlichen Neuigkeiten für unseren FinTech-Blog.

Inhaltlich wiederholen sich die Fragen nur selten, es bleibt also immer spannend.

Wie werden Referendare / Wissenschaftliche Mitarbeiter von Osborne Clarke gefördert?

Wir werden von Anfang an in die Mandatsarbeit mit eingebunden und lernen hierdurch gleich auch den Arbeitsalltag der Anwaltstätigkeit kennen. Für mich besonders wertvoll ist das regelmäßige Feedback zu meiner Arbeit.

OC fördert uns darüber hinaus durch ein umfangreiches internes Trainingsangebot oder die Möglichkeit, an Legal English-Kursen teilzunehmen. Auch die Teilnahme an den Employee Resource Groups wie OC Pride steht wissenschaftlichen Mitarbeitern ausdrücklich offen.

Die Benefits sind vielfältig, sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich.

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Referendar / Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Capital Markets / Banking mitbringen?

Bestimmte rechtliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Unser Rechtsgebiet ist sehr vielfältig und wird im Studium nicht abgedeckt. Für den Einstieg hilfreich können Kenntnisse im Gesellschaftsrecht, Kapitalmarktrecht und dem Europarecht sein; letzteres, da die Rechtsaufsicht über die Finanzmärkte wesentlich durch die EU gestaltet wird.

Mit Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und einer schnellen Auffassungsgabe kann man aber auch ansonsten einen guten Einstieg in die Materie finden. Ich hatte beispielsweise überhaupt keine Vorkenntnisse und finde mich mittlerweile ziemlich gut zurecht.

Auf jeden Fall erforderlich sind gute Englischkenntnisse. Als internationale Wirtschaftskanzlei finden Kommunikation mit und Beratung von Mandanten häufig in englischer Sprache statt.

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in Ihrem Berufsalltag passiert ist?

Spannend ist das ziemlich sicher nur für mich 😉. Ich bin während der Arbeit auf Ungereimtheiten in der marktüblichen Anwendung einer EU-Verordnung gestoßen. Das hat mich so sehr beschäftigt (und tut es immer noch), dass ich schließlich sogar meine Dissertation dieser Thematik gewidmet habe.

Was ist das Beste an der Arbeit bei Osborne Clarke?

Mein Team und die entgegengebrachte Wertschätzung für erbrachte Leistungen.

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Mein Partner und meine Hündin Lotte (❤️)

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Aktuell: „Sustainable Finance“, „Diss“, „Zweites Examen”

Das wird sich aber sicher ändern.

Sie planen ein Jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Mir reicht das Boot zurück, das wird doch nach einer Stunde dort eh langweilig. Jura-frei sollten die Wochenenden auch ohne Insel sein können.

Welchen Tipp würden Sie Nachwuchsjurist:innen gerne mitgeben?

So banal es klingen mag: Schaut ins Gesetz und lest aufmerksam, was dort steht. Viele Fragen und Probleme stellen sich nur deshalb, weil das Gesetz bloß überflogen oder erst gar nicht angeschaut wird.