Interview Associate

Anna von Bremen

Energierecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Anna von Bremen, LL.M. (Berkeley)

Rechtsanwältin

 

Warum haben Sie sich für einen Berufseinstieg bei Raue entschieden?

Zunächst wusste ich relativ genau, in welchem Bereich ich arbeiten wollte (Energierecht) und hatte von dem exzellenten Ruf von RAUE in diesem Bereich gehört. Auf den ersten Blick hat mich allerdings der Empfangs"herr" Herr Schröter überzeugt (eine Institution der Kanzlei). Gleich beim Ankommen wird man von einem charmanten älteren Herrn mit Einstecktuch begrüßt. Auf den zweiten Blick ist natürlich die Kunst von Peter Raue beeindruckend, mit und in der wir leben. Der dritte Grund war dann schließlich, dass ich mein Team in den Interviews menschlich überzeugend, wenig konventionell, humorvoll und gleichzeitig fachlich als anspruchsvoll empfand. 

 

Was ist das Besondere an Raue?

Das Besondere an der Kanzlei ist vermutlich, dass die Anwälte etwas unkonventioneller sind als in vielen anderen Büros. Die fachliche Qualität muss stimmen, ansonsten ist der Umgangston aber sehr locker, humorvoll und freundschaftlich. Es ist der perfekte Arbeitsplatz für jemanden, der sich ansonsten von den Großkanzleien am Potsdamer Platz eher abgeschreckt fühlt.

 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Energierecht (regulierte Industrien) für einen Berufseinsteiger aus?

Natürlich sitzt man am Anfang noch etwas mehr über den Büchern als mit fortgeschrittenem Senioritätslevel. Man wird aber gleich zu Beginn zu allen Besprechungen mitgenommen. Dabei kann man auch früh die Gesprächsführung übernehmen und mit den Mandanten selbständig in Kontakt treten. Ein großer Teil der Arbeit ist aber auch bei längerer Arbeitserführung das schlichte Nachdenken, das Feilen an Formulierungen und die Recherchearbeit. 


Wie werden junge Anwälte von Raue gefördert?

Die effektivste Förderung ist die frühe Übernahme eigener Verantwortung in der Mandatsarbeit (der "Sprung ins kalte Wasser"). Daneben gibt es offizielle Förderungsmöglichkeit im Rahmen des Raue Campus, der die "hard" und "soft skills" weiterbildet.

 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Energierecht (regulierte Industrien) mitbringen?

Qualifikationen außer dem "doppel" VB eigentlich keine. Qualitäten aber relativ viele, vor allem Selbstständigkeit, Schnelligkeit, ein bisschen Härtnäckigkeit und Humor

 

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Die spannendsten Dinge passieren in meinem Bereich in streitigen Verfahren (wildgewordene Richter, Fehler der Gegenseite, unverhoffte Beweismittel). Am witzigsten sind tatsächlich die Mandanten selbst. Mein Favorit bisher: Ein Mandant kommt nach einer Übernahme durch einen brasilianischen Konzern zu uns und schimpft (im tiefsten sächsisch): Frau von Bremen, ich bin wirklich kein Rassist, aber dieser internationale Handelsverkehr, der funktioniert einfach nüsch! 

 

Was ist das Beste an der Arbeit bei Raue?

Es gibt keine sinnlosen Regeln (z.B. keine Facetime und kein "steifer" Umgang mit Partnern oder Sekretärinnen).

 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Weniger Spontanität als im Studium.

 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Yoga, Zeit in der Natur und mit meiner Familie

 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Ich verbinde das Wort "Jura" nur mit dem Jurastudium. Deshalb (leider): Besserwisser mit Hornbrillen (von denen aber keiner hier arbeitet),  Mittagspause auf dem Schönfelder und schlechter Kaffee in der Bibliothek…

 

Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Meine zwei Kinder und meinen Mann. Soweit die auf einer einsamen Insel nicht erlaubt sind,  ein Zelt, ein Boot und eine gute Kamera.

 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Sich frühzeitig jenseits des klassischen Jura-Studiums eigene Interessensfelder zu suchen.