Interview Rechtsanwältin

Dr. Julia Reiche

Medizinrecht

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Rechtsanwältin
 

Warum haben Sie sich für einen Einstieg bei SOH entschieden?

SOH ist eine mittelständische Kanzlei mit hervorragendem Ruf und insbesondere in meinem Tätigkeitsbereich, dem Medizinrecht, weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Zudem kenne ich SOH bereits aus dem Referendariat. Gerade das kollegiale Arbeitsklima schätze ich sehr, was u.a. ein Grund war, nach meiner vorherigen Tätigkeit als Richterin zu SOH zurückzukehren. Im Gegensatz zur Justiz werden auch die Interessenschwerpunkte berücksichtigt und man kann wesentlich mehr mitgestalten.
 

Was ist das Besondere an SOH?

SOH behauptet sich seit über 75 Jahren mit ihrem Sitz im Herzen des Ruhrgebiets gegen die Großkanzleien der vermeintlich hipperen Metropolen. Wir sind stetig gewachsen, ihrer Identität ist SOH dabei aber stets treu geblieben. Viele namenhafte Mandanten vertrauen uns bereits seit Jahrzehnten.
 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Medizinrecht aus?

Das Medizinrecht ist zwar ein Nischenrechtsgebiet, betrifft aber letztlich so gut wie jeden anderen Rechtsbereich. Es umfasst gesellschafts- und sozialrechtliche Fragestellungen, klassisches Zivilrecht bis hin zum Strafrecht. Mein persönlicher Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Arzthaftungsrecht. Da wir ausschließlich auf Behandlerseite tätig sind, vertrete ich Ärzte und Krankenhäuser bei Vorwürfen von Behandlungsfehlern. Ich bin daher im Wesentlichen als Prozessanwältin tätig. Meine tägliche Arbeit umfasst die gesamte Betreuung der Gerichtsverfahren mit der Erstellung entsprechender Schriftsätze einschließlich der Wahrnehmung von Gerichtsterminen.
 

Wie werden junge Anwälte von SOH gefördert?

Bei SOH erhält jeder Berufseinsteiger einen Mentor/Paten, der für Fragen jeglicher Art als Ansprechpartner dient und individuelle Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten mit einem bespricht. Die praktische Ausbildung erfolgt in der Zusammenarbeit mit allen in der Kanzlei tätigen Anwälten, vorwiegend aber natürlich mit meinen Kollegen und Kolleginnen aus dem Dezernat Medizinrecht. Die eigenen Interessenschwerpunkte werden entsprechend berücksichtigt, so dass man sein eigenes Profil schärfen kann. Durch regelmäßiges Feedback lernt man, die eigene Entwicklung einzuschätzen. Die Ausbildung zum Fachanwalt wird frühzeitig gefördert, sowohl in finanzieller als auch in zeitlicher Hinsicht.
 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Medizinrecht mitbringen?

Ein Interesse am Medizinrecht ist mit Sicherheit von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung, zumal es im Studium meist nur wenig Berührungspunkte gibt.
 

Was ist das Beste an der Arbeit bei SOH?

Die abwechslungsreiche, fachlich herausfordernde Arbeit in überschaubaren Teams mit netten Kolleginnen und Kollegen und die Möglichkeit, in kürzester Zeit eigenständig für Mandanten zu arbeiten. Zudem sorgen die gemeinsamen Mittagspausen für einen angenehmen Ausgleich und Austausch. Durch regelmäßige gemeinsame Abendessen und Veranstaltungen wird nicht nur ein interner Austausch abseits des Arbeitsalltags ermöglicht, sondern auch deutlich, dass SOH sich als Team versteht, bei dem jeder Einzelne zählt. Deshalb wird z.B. gegenüber den Mandanten auch nicht zwischen angestellten Anwälten und Partnern differenziert.
 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Die Arbeitszeiten entsprechen sicherlich nicht einem klassischen „Nine-to-five-Job“. Allerdings liegen die Arbeitszeiten noch deutlich hinter denen einer klassischen Großkanzlei und auch Wochenendarbeit ist die Ausnahme, nicht die Regel.
 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich treffe mich regelmäßig mit meiner Familie, Freunden und verreise gern. Zudem versuche ich, mich auch sportlich fit zu halten, auch wenn das aufgrund meines inneren Schweinehundes manchmal leider zu kurz kommt.
 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Struktur, Logik und Ausdauer.
 

Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Mein Mann, ein spannendes Buch und eine Luftmatratze.
 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Jura ist ein logisches System. Es braucht nur ein bisschen Zeit, um die Zusammenhänge zu verstehen.