Interview Associate

Dr. Harald Frey, LL.M. (LSE)

Rechtsanwalt

Das steht auf meiner Visitenkarte: 

Rechtsanwalt

 

Warum haben Sie sich für WilmerHale entschieden?

Eine Mischung aus Empfehlungen, persönlichen Eindrücken von der Kanzlei und von dem Team, den Tätigkeitsbereichen sowie den Mandaten.

 

Was ist das Besondere an WilmerHale?

WilmerHale ist eine international aufgestellte US-amerikanische Großkanzlei. In Deutschland ist die Größe der Kanzlei relativ überschaubar, sodass das Arbeitsumfeld eher mit einer „Boutique“ und nicht so sehr mit einer „typischen“ Großkanzlei vergleichbar ist.  Das ändert aber nichts daran, dass wir – auch aufgrund der Einbindung in das Netzwerk der US Kanzlei – Top-Mandate auf höchstem Niveau bearbeiten. Aufgrund der überschaubaren Größe übernimmt man von Anfang an Verantwortung und kann sofort mit Mandanten in Kontakt treten. 

 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich Litigation aus?

Wir arbeiten an mehreren Gerichtsverfahren für unterschiedliche nationale und internationale Mandanten vor deutschen und europäischen Gerichten. Hier sind wir im klassischen Sinne als Anwalt tätig, d.h. wir fertigen Schriftsätze an und nehmen Termine vor Gericht wahr. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit bildet insbesondere die Beratung und Verteidigung bekannter US Tech-Unternehmen. Aktuelle Rechtsprobleme diskutieren wir oft im Team und entwickeln gemeinsam Lösungen. Vielfach sind wir auch standortübergreifend tätig. So habe ich beispielsweise kürzlich an einem großen Schiedsverfahren gemeinsam mit den Kollegen unseres Londoner Büros gearbeitet.

 

Wie werden junge Anwälte von WilmerHale gefördert?

Es gibt regelmäßig verschiedene interne Seminare und Weiterbildungen, die z.B. Writing Skills, Präsentationstechniken, Bilanzierung, Legal English-Kurse und Befragungstechniken umfassen. Alle neuen Anwälte haben außerdem die Möglichkeit an einem mehrtätigen, kanzleiweiten Fortbildungsprogramm in den USA teilzunehmen, bei dem die Berufsanfänger aus allen Büros zusammenkommen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein schönes Rahmenprogramm, bei dem man die neuen Kollegen aus den anderen Büros persönlich kennenlernen kann. Darüber hinaus fördert die Kanzlei die Teilnahme an verschiedenen Tagungen und Konferenzen. Ich selbst war beispielsweise bei der letzten GRUR-Tagung (Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht) dabei. 

 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufseinsteiger im Bereich Litigation mitbringen? 

Gute Englischkenntnisse sind auf jeden Fall hilfreich. Daneben sollte man Interesse an anspruchsvollen juristischen Fragen zeigen und die Bereitschaft besitzen, sich auch mal in ein unbekanntes Rechtsgebiet einzuarbeiten. 

 

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in ihrem Berufsalltag passiert ist?

Besonders spannend war die Teilnahme an der Gerichtsverhandlung in einem sehr bedeutenden Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht, das von unserer Kanzlei durch alle Gerichtsinstanzen bis hin zum EuGH begleitet wurde. Außerdem war ich kürzlich auf der Fruchtmesse in Berlin (Fruit Logistica), um dort einen Mandanten wegen Verletzungen von Sortenschutzrechten gegen Wettbewerber zu vertreten. Das Sortenschutzrecht ist sicherlich eine etwas exotischere Rechtsmaterie. Es war deshalb umso spannender, den Mandanten bei der Rechtsdurchsetzung vor Ort zu unterstützen. Schließlich hatte ich die Möglichkeit, für mehrere Tage nach New York zu reisen und dort an unserem LLM-Recruitment-Event teilzunehmen. Das New Yorker Büro im 45. Stock direkt neben dem neuen World Trade Center ist besonders beeindruckend.  

 

Was ist das Beste an der Arbeit bei WilmerHale?

Spannende Mandate, kollegiale Arbeitsatmosphäre, nette Kollegen.

 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Die Arbeitsbelastung kann hoch sein, insbesondere wenn kurz vor Fristablauf Schriftsätze abgestimmt und finalisiert werden müssen. Das ist jedoch auch Teil der Verantwortung, die der Beruf mit sich bringt. 

 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Ich mache regelmäßig Sport und versuche nebenbei mein Portugiesisch zu verbessern. Außerdem verreise ich gerne und treffe mich Freunden und Familie. 

 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Auslegung, Argumentation, Interessensausgleich

 

Sie planen ein jura-freies Wochenende auf einer einsamen Insel und dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären das?

Vor allem ein Boot für den Fall, dass es zu langweilig wird.

 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Finde ein Rechtsgebiet, das dich interessiert und achte auf ein gutes Arbeitsumfeld, in dem du dich fachlich und persönlich weiterentwickeln kannst.