Interview Counsel

Dr. Olga Braeuer, LL.M.

International Arbitration

Das steht auf meiner Visitenkarte:

Counsel bei WilmerHale im Bereich International Arbitration
 

Seit wann sind Sie bei der Kanzlei WilmerHale und wie sind Sie zu der Kanzlei gekommen?

Seit Oktober 2010 – unmittelbar im Anschluss an meinen LL.M. an der London School of Economics and Political Science. Während des Masterstudiums bin ich zum ersten Mal mit International Arbitration in Berührung gekommen, und ich wusste sofort, dass ich in diesem Bereich bleiben möchte. Ich wollte schon immer in einem international geprägten und kulturell vielfältigen Umfeld arbeiten. WilmerHale’s Arbitration Gruppe war daher die perfekte Wahl. Ich habe zunächst sechs Jahre im Londoner Büro gearbeitet, bevor ich nach Deutschland in das Berliner Büro wechselte.
 

Was ist das Besondere an WilmerHale?

Anspruchsvolle juristische Tätigkeit verbunden mit einem stark ausgeprägten Teamgeist, der sich durch alle Hierarchien der Kanzlei zieht. Im Arbitration Team von WilmerHale treffen Anwälte aus aller Welt zusammen. Hinzu kommt eine sehr enge büroübergreifende Zusammenarbeit zwischen London, Washington, New York, Berlin und Frankfurt. Die kulturelle Vielfalt unseres Teams und die flachen Hierarchien sorgen für eine einzigartige, lockere Arbeitsatmosphäre, die ich so nirgendwo anders erlebt habe.
 

Wie sieht die tägliche Arbeit im Bereich International Arbitration für einen Counsel aus?

Die tägliche Arbeit ist sehr abwechslungsreich. So beschäftigt man sich je nach Schiedsverfahren mit unterschiedlichsten Industrien, Rechtsordnungen und inhaltlichen Fragestellungen. Auch die verschiedenen Verfahrensabschnitte in der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit bieten Abwechslung: die tägliche Arbeit umfasst z.B. Sachverhaltsaufklärung, Schriftsatzentwürfe, Zusammenarbeit mit Zeugen oder Sachverständigen, Dokumentenvorlage, Vorbereitung auf die mündliche Verhandlung, Korrespondenz mit dem Schiedsgericht. Hinzu kommt selbstverständlich die enge Abstimmung mit unseren Mandanten, die sich durch alle Phasen der Streitbeilegung zieht.
 

Wie fördern Sie junge Berufsanfänger bei WilmerHale?

Unsere Praxisgruppe International Arbitration veranstaltet regelmäßig (zwei- bis dreimal im Monat) Weiterbildungsveranstaltungen zu spannenden aktuellen Themen im Bereich der Internationalen Schiedsgerichtsbarkeit. Für unsere Associates gibt es zudem die Möglichkeit, zweimal im Jahr an einem mehrtätigen Training in den USA teilzunehmen. Daneben bieten auch unsere deutschen Büros ein umfassendes Fortbildungsangebot für alle Anwälte. Es gibt natürlich auch ein individuelles Mentoring Programm, welches alle Anwälte auf ihrem Karriereweg bei WilmerHale begleitet.
 

Welche Qualifikationen bzw. Vorkenntnisse sollte ein Berufsanfänger im Bereich International Arbitration mitbringen?

Neben herausragenden juristischen Qualifikationen und hervorragenden Englisch-Kenntnissen sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Wichtig ist vor allem die Fähigkeit, sich rasch in vielfältige, komplexe Sachverhalte einzuarbeiten, sowie die Bereitschaft und Neugier, sich immer wieder mit fremden Rechtsordnungen zu befassen.
 

Was ist das Spannendste, Unvergesslichste, Witzigste, Aufregendste, was Ihnen bisher in Ihrem Berufsalltag passiert ist?

Das Hearing ist natürlich der Höhepunkt eines jeden Falles. Ein effektives Kreuzverhör kann unter Umständen die Dynamik des gesamten Schiedsverfahrens verändern. Die besten Anekdoten entstehen daher meist am Ort der mündlichen Verhandlung, wo sie auch besser bleiben sollten.
 

Was ist das Beste an der Arbeit bei WilmerHale?

Der Zusammenhalt des Teams und die Vielfalt der Mandate. Das internationale Arbeitsumfeld bei WilmerHale macht die intensive Zusammenarbeit an komplexen Schiedsverfahren besonders spannend und abwechslungsreich. Bereits als Berufseinsteiger in der Internationalen Schiedsgruppe von WilmerHale wird man von Beginn an aktiv in die Arbeits- und Entscheidungsprozesse einbezogen und in laufende Mandate eingebunden, z.B. durch die Teilnahme an mündlichen Verhandlungen.
 

Welche Einschränkungen bringt der Beruf mit sich?

Die im Verfahrensfahrplan eines jeden Schiedsverfahrens festgelegten Fristen bringen klare Einschränkungen mit sich, aber außerhalb dieser Fristen bietet der Beruf als Schiedsrechtler viel Flexibilität, die seitens WilmerHale auch bestärkt wird.
 

Was ist Ihr Ausgleich zum Büroalltag?

Meine Familie mit unseren zwei Kindern, Freunde und Sport.
 

Welche drei Begriffe assoziieren Sie mit dem Wort Jura?

Abwägung. Argumente. Problemlösung.
 

Welchen Tipp würden Sie gerne jedem Nachwuchsjuristen mitgeben:

Die Arbeitskulturen der globalen Wirtschaftskanzleien können sehr unterschiedlich sein. Versuche bereits während der Ausbildung, möglichst viel Erfahrung in verschiedenen Kanzleien zu sammeln, damit Du am Ende sicher sagen kannst „hier bin ich richtig“.