6. Kenne deine Gesprächspartner:innen
In den meisten Fällen erfährst du bereits im Vorfeld, wer deine Gesprächspartner:innen sind. Ob Partner:in, Recruiter:in oder ein Associate aus deinem zukünftigen Team: Recherchiere zu deinen Gesprächspartner:innen, um dir vorab schon einmal ein Bild zu machen und vielleicht erste Gemeinsamkeiten zu erkennen. Vor allem Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing sind dankbare Quellen, um mehr über die künftigen Kolleg:innen herauszufinden.
Neben ersten Themen für den Small Talk zu Beginn des Bewerbungsgesprächs können aus deiner Recherche auch Infos resultieren, die zum Beispiel deine Motivation für den Arbeitgeber unterstützen.
7. Rollenspiel & Sprachkenntnisse
Vereinzelt gibt es bei Jobinterviews Rollenspiele, bei denen der Bewerber zeigen soll, was er kann. Das kann zum Beispiel ein simuliertes Telefongespräch mit einem Mandanten sein, der schwierige Fragen zu dir unbekannten Fachgebieten stellt.
Auch hier ist es vorrangig wichtig, ruhig und professionell zu bleiben und sich auf das Rollenspiel einzulassen. Auch ein „Das müssen wir uns noch im Detail anschauen“ kann eine professionelle Antwort sein, wenn dir für eine fundierte Antwort auf die Frage des Mandanten einfach essenzielle Informationen fehlen.
Neben einem simulierten Mandantengespräch kann es auch passieren, dass ein Teil des Gesprächs auf Englisch geführt wird. Insbesondere in Großkanzleien oder in kleinen Kanzleien, die viel international arbeiten, ist dies üblich.
8. Die Kleidungsfrage
Vorab: Natürlich ist es wichtig, dass du dich in deiner Kleidung wohlfühlst. Jeans, T-Shirt und Sneaker sind dennoch (leider) nicht angemessen. Um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, was du anziehen solltest, orientierst du dich am besten an den Mitarbeiter:innen der Kanzlei oder des Unternehmens: Gibt es auf der Website oder in der Mediathek des Kanzleiprofils auf TalentRocket Bilder, die den Alltag begleiten oder von Veranstaltungen?
Abhängig von der Kanzlei (wie konservativ oder locker präsentiert sie sich?) bist du mit diesen Klassikern auf der richtigen Seite:
Männer
- Anzug: grau, dunkelblau oder schwarz; verzichte auf Muster wie Nadelstreifen o. ä.
- Dazu passenden Schuhe in schwarz oder braun (Vorsicht: keine braunen Schuhe zum schwarzen Anzug)
- Farblich passender Gürtel
- Helles Hemd (weiß oder hellblau)
Frauen
- Schlichtes Kostüm (+ggf. Strumpfhose) oder
- Hosenanzug + Bluse in weiß oder hellblau
- Dezentes Make-up
- Unauffälliger Schmuck
- Schuhe, auf denen du sicher gehen kannst
Aber: Du kleidest dich lieber farbenfroh, fühlst dich mit vielen und großen Accessoires wohler oder fällst mit deiner Frisur oder deinem extravaganten Schuhwerk schon von weitem auf? Es bringt niemandem was, wenn du dich für das Bewerbungsgespräch komplett verkleidest und dich unwohl fühlst. Bleib authentisch und denk dran: Du musst nicht nur zum Arbeitgeber passen, dein Arbeitgeber muss auch zu dir passen!
9. Du bekommst direkt eine Zusage? Abwarten
Gratuliere, du scheinst deine Gesprächspartner:innen überzeugt zu haben und bekommst direkt ein Angebot. Ganz wichtig: Sag nichts überstürzt zu oder ab! Natürlich ist eine Zusage erst einmal ein Grund zur Freude, aber bevor du sofort einwilligst und annimmst, solltest du dir die Zeit nehmen und sowohl Gespräch und Angebot reflektieren. Hat dich der Arbeitgeber wirklich überzeugt und bietet die das, worauf du Wert legst? Kannst du dir vorstellen, mit den Personen, die du kennengelernt hast, zusammenzuarbeiten? Passt die Karriereperspektive? Stimmt das Gehalt? Fragen über Fragen.
Bedanke dich für die Wertschätzung, die dir und deinen Kompetenzen entgegengebracht wird, aber kommuniziere auch deutlich, dass du noch Bedenkzeit braucht und dich nach 2-3 Tagen mit einer Antwort zurückmeldest.
10. Du bist als Bewerber:in sehr interessant, also sei selbstbewusst!
Es kann nicht oft genug gesagt werden: Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen – das heißt, die Kanzlei findet deine Unterlagen sehr interessant und zieht dich ernsthaft für die Position in Betracht. Denk daran, und bring genug Selbstbewusstsein zum Vorstellungsgespräch mit. Im Endeffekt musst schließlich auch du entscheiden, ob die Kanzlei zu dir passt.
Sieh das Gespräch also tatsächlich als gegenseitiges Vorstellen statt als Prüfungssituation.