Karrieremagazin TalentRocket Tipps für´s Bewerbungsgespräch

Die Top 10 Tipps fürs Bewerbungsgespräch

Sicheres Auftreten und eine sympathische Art - So überzeugst du vom ersten Moment an!

Herzlichen Glückwunsch, deine Bewerbungsunterlagen haben überzeugt und du wurdest zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Nun gilt es, Ruhe zu bewahren, denn auch ein Bewerbungsgespräch will sorgsam vorbereitet sein. 

Mit unseren 10 Tipps bist du perfekt vorbereitet und überzeugst jeden Arbeitgeber!

1. Kenne die Stellenanzeige

Zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch solltest du dir noch einmal die Stellenanzeige vornehmen: Welche Kompetenzen sind gefragt und werden vermutlich im Gespräch thematisiert? Idealerweise pickst du dir verschiedene Aspekte der in der Stellenanzeige geforderten Kompetenzen heraus (je nach Umfang der Anzeige sollten es 3-5 Punkte sein) und legst dir passende Beispiele von Situationen zurecht, in denen du diese Skills bereits bewiesen hast. 

Egal, ob Berufseinsteiger:in oder erfahrene:r Volljurist:in – Beispiele bleiben bei deinem Gegenüber hängen und dienen als Beleg für deine Kompetenz. Ob du dabei ein Beispiel aus deinem Privatleben oder einem vorherigen Job wählst, liegt bei dir, sollte jedoch auch deine Karrierestufe berücksichtigen. Hast du bereits 10 Jahre Berufserfahrung, ist ein Beispiel aus dem Studium unpassend. 

Es versteht sich von selbst, aber: Deine gewählten Beispiele sollten nicht ausgedacht sein. Die ein oder andere Rückfrage wird kommen und vermutlich deine Lüge aufdecken.

 

2. Bereite dir einen Spickzettel vor

Formuliere eigene Fragen, die du im Gespräch stellen wirst. Ob es um inhaltliche Aspekte, Weiterbildungsoptionen, die Fluktuation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder um Fragen zur Kanzleiphilosophie geht, liegt bei dir. Dein geplanter vierwöchiger Urlaub in drei Monaten und eine entsprechende Genehmigung solltest du hier allerdings nicht thematisieren.

Deinen Spickzettel darfst du natürlich mit ins Gespräch nehmen, dir dort auch während des Gesprächs wichtige Punkte notieren. So geht keine wichtige Info verloren und du vermittelst deinem potenziellen nächsten Arbeitgeber von Beginn an einen strukturierten und interessierten Eindruck.

 

Informiere dich hier über deinen potentiellen Arbeitgeber

3. Sei pünktlich!

Dieser Punkt sollte wohl für die meisten Bewerber selbstverständlich sein, aber der Vollständigkeit halber soll gesagt sein: Erscheine mindestens zehn bis fünfzehn Minuten vor dem Gesprächstermin und plane bei der Anfahrt genügend Puffer ein, um auf jeden Fall pünktlich zu sein. Solltest du dich doch verspäten, rufe an und kündige deine verspätete Ankunft an.
 

4. Kenne deinen potenziellen Arbeitgeber

Informiere dich über die aktuelle Situation deines potenziellen Arbeitgebers: Erwähnung in den Nachrichten oder einschlägigen Fachmedien? Auszeichnungen? Expansionspläne? Häufig bieten die Website und die Social-Media-Kanäle des Unternehmens hier einen guten Anhaltspunkt.

5. Überlege dir Antworten auf die typischen Interview-Fragen!

Es gibt typische Fragen, die oft in Interviews gestellt werden. Um ein Blackout beim Interview zu vermeiden, solltest du dir schon grobe Antworten zurechtlegen. Hier eine Auswahl der beliebtesten Fragen:

 

  • Warum haben Sie sich entschieden, Anwalt zu werden?
  • Warum möchten Sie sich auf dieses Rechtsgebiet spezialisieren?
  • Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
  • Nennen Sie etwas aus Ihrem bisherigen Leben, auf das Sie stolz sind.
  • In welcher Situation haben Sie schon einmal Führungsverantwortung übernommen?
  • Inwiefern sind Sie bereit, für den Job Abstriche bei Ihrem Privatleben zu machen?

 

Wie du siehst, sind einige knifflige Fragen dabei. Oft gibt es keine richtige oder falsche Antwort, das Ziel ist zu sehen, ob du bei diesen Fragen aus dem Konzept kommst. Deshalb solltest du bei schwierigen Fragen vor allem auf eines achten: Bewahre die Nerven und bleibe professionell und ruhig. Antworte so gut du kannst auf die „Stressfragen“ und bleib ruhig und ehrlich.

Auch wenn du nervös bist, achte auf wichtige Kleinigkeiten wie einen festen Händedruck oder auf Blickkontakt, wenn du mit deinem Gesprächspartner sprichst.

6. Kenne deine Gesprächspartner:innen

In den meisten Fällen erfährst du bereits im Vorfeld, wer deine Gesprächspartner:innen sind. Ob Partner:in, Recruiter:in oder ein Associate aus deinem zukünftigen Team: Recherchiere zu deinen Gesprächspartner:innen, um dir vorab schon einmal ein Bild zu machen und vielleicht erste Gemeinsamkeiten zu erkennen. Vor allem Business-Netzwerke wie LinkedIn und Xing sind dankbare Quellen, um mehr über die künftigen Kolleg:innen herauszufinden.

Neben ersten Themen für den Small Talk zu Beginn des Bewerbungsgesprächs können aus deiner Recherche auch Infos resultieren, die zum Beispiel deine Motivation für den Arbeitgeber unterstützen. 

7. Rollenspiel & Sprachkenntnisse

Vereinzelt gibt es bei Jobinterviews Rollenspiele, bei denen der Bewerber zeigen soll, was er kann. Das kann zum Beispiel ein simuliertes Telefongespräch mit einem Mandanten sein, der schwierige Fragen zu dir unbekannten Fachgebieten stellt.

Auch hier ist es vorrangig wichtig, ruhig und professionell zu bleiben und sich auf das Rollenspiel einzulassen. Auch ein „Das müssen wir uns noch im Detail anschauen“ kann eine professionelle Antwort sein, wenn dir für eine fundierte Antwort auf die Frage des Mandanten einfach essenzielle Informationen fehlen.

Neben einem simulierten Mandantengespräch kann es auch passieren, dass ein Teil des Gesprächs auf Englisch geführt wird. Insbesondere in Großkanzleien oder in kleinen Kanzleien, die viel international arbeiten, ist dies üblich.  
 

8. Die Kleidungsfrage

Vorab: Natürlich ist es wichtig, dass du dich in deiner Kleidung wohlfühlst. Jeans, T-Shirt und Sneaker sind dennoch (leider) nicht angemessen. Um ein erstes Gefühl dafür zu bekommen, was du anziehen solltest, orientierst du dich am besten an den Mitarbeiter:innen der Kanzlei oder des Unternehmens: Gibt es auf der Website oder in der Mediathek des Kanzleiprofils auf TalentRocket Bilder, die den Alltag begleiten oder von Veranstaltungen? 

Abhängig von der Kanzlei (wie konservativ oder locker präsentiert sie sich?) bist du mit diesen Klassikern auf der richtigen Seite:

Männer

  • Anzug: grau, dunkelblau oder schwarz; verzichte auf Muster wie Nadelstreifen o. ä.
  • Dazu passenden Schuhe in schwarz oder braun (Vorsicht: keine braunen Schuhe zum schwarzen Anzug)
  • Farblich passender Gürtel
  • Helles Hemd (weiß oder hellblau)

Frauen

  • Schlichtes Kostüm (+ggf. Strumpfhose) oder
  • Hosenanzug + Bluse in weiß oder hellblau
  • Dezentes Make-up 
  • Unauffälliger Schmuck
  • Schuhe, auf denen du sicher gehen kannst

Aber: Du kleidest dich lieber farbenfroh, fühlst dich mit vielen und großen Accessoires wohler oder fällst mit deiner Frisur oder deinem extravaganten Schuhwerk schon von weitem auf? Es bringt niemandem was, wenn du dich für das Bewerbungsgespräch komplett verkleidest und dich unwohl fühlst. Bleib authentisch und denk dran: Du musst nicht nur zum Arbeitgeber passen, dein Arbeitgeber muss auch zu dir passen!


 

9. Du bekommst direkt eine Zusage? Abwarten

Gratuliere, du scheinst deine Gesprächspartner:innen überzeugt zu haben und bekommst direkt ein Angebot. Ganz wichtig: Sag nichts überstürzt zu oder ab! Natürlich ist eine Zusage erst einmal ein Grund zur Freude, aber bevor du sofort einwilligst und annimmst, solltest du dir die Zeit nehmen und sowohl Gespräch und Angebot reflektieren. Hat dich der Arbeitgeber wirklich überzeugt und bietet die das, worauf du Wert legst? Kannst du dir vorstellen, mit den Personen, die du kennengelernt hast, zusammenzuarbeiten? Passt die Karriereperspektive? Stimmt das Gehalt? Fragen über Fragen.

Bedanke dich für die Wertschätzung, die dir und deinen Kompetenzen entgegengebracht wird, aber kommuniziere auch deutlich, dass du noch Bedenkzeit braucht und dich nach 2-3 Tagen mit einer Antwort zurückmeldest.

10. Du bist als Bewerber:in sehr interessant, also sei selbstbewusst!

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen – das heißt, die Kanzlei findet deine Unterlagen sehr interessant und zieht dich ernsthaft für die Position in Betracht. Denk daran, und bring genug Selbstbewusstsein zum Vorstellungsgespräch mit. Im Endeffekt musst schließlich auch du entscheiden, ob die Kanzlei zu dir passt.

Sieh das Gespräch also tatsächlich als gegenseitiges Vorstellen statt als Prüfungssituation.
 

Lutz Abel
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Lutz Abel

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