Das Coronavirus ist seit vielen Monaten das beherrschende Thema im öffentlichen und privaten Leben. Präsenzveranstaltungen mit vielen Menschen sind kaum möglich und es ist noch nicht abzusehen, wie sich das Geschehen im Laufe des Jahres 2021 entwickeln wird. Auch Examenskandidatinnen und Examenskandidaten sind aktuell mit einigen besonderen Herausforderungen konfrontiert.
Eingeschränkter Zugang zu Veranstaltungen
Die Examensvorbereitung wird derzeit dadurch bestimmt, dass an Universitäten und in privaten Repetitorien kein normaler Betrieb mehr möglich ist. Examenskandidaten müssen zwar in der Regel keine Vorlesungen mehr besuchen, die meisten nutzen zur Vorbereitung aber ein Repetitorium. Die universitären Repetitorien, die normalerweise als Präsenzveranstaltungen stattfinden, sind ebenfalls von der Pandemie betroffen, was zu digital abgehaltenen Kursen führen kann. Auch viele kommerzielle Repetitorien finden aktuell online statt. Die Kurse unterscheiden sich in diesem Fall kaum noch von anderen Online-Angeboten.
Das Lernen mithilfe digitaler Kurse fällt Menschen unterschiedlich leicht oder schwer. Manche können sich dabei gut konzentrieren, andere finden eine produktive Arbeitsatmosphäre nur im Rahmen von Präsenzveranstaltungen wieder.
Auch die sonstigen Voraussetzungen sind verschieden. Wer etwa in der eigenen Wohnung keine stabile Internetverbindung hat, kann nur entsprechend eingeschränkt an digitalen Kursen teilnehmen. Diese Probleme gelten auch für die Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen. Wenn Arbeitsgemeinschaften digital stattfinden, müssen Referendare über die technischen Voraussetzungen für eine ungestörte Teilnahme verfügen und eine Atmosphäre in der eigenen Wohnung herstellen können, die konstruktives Arbeiten ermöglicht.
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Lerngruppen und Bibliotheken
Die unterschiedlichen Rahmenbedingungen zeigen sich auch außerhalb von Veranstaltungen im Lernalltag. Entscheidend ist vor allem die Frage, ob zu Hause ein ruhiger Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Wer in dieser Hinsicht Schwierigkeiten hat, muss Strategien entwickeln, um auch in der aktuellen Situation sinnvoll lernen zu können. Der Zugang zu den Bibliotheken ist ebenfalls eingeschränkt. Im ersten Lockdown im Frühling 2020 waren die Bibliotheken einige Wochen lang komplett geschlossen. Bis heute ist wegen des Abstandsgebotes kein normaler Betrieb möglich. Die Universitäten haben Regeln aufgestellt, wie viele Plätze jeweils genutzt werden dürfen. Eine tägliche Nutzung ist für die meisten Studierenden nicht möglich.
Viele Examenskandidaten möchten sich zudem nicht komplett alleine auf die Prüfungen vorbereiten, sondern in Lerngruppen. Je nach Gruppengröße kann dies in der aktuellen Situation schwierig sein. Auch diese Treffen müssen unter Umständen in den digitalen Raum verlegt werden, wofür wiederum ein ruhiger Heimarbeitsplatz erforderlich ist und eine gute Internetverbindung bestehen muss.