Hengeler Mueller Akademie Weiterbildung Universität St. Gallen

Know your client's business

Innovative Weiterbildung nach Maß: 10 Jahre Hengeler Mueller Akademie St. Gallen

Das Verständnis für die unternehmerischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Herausforderungen von Mandanten, Kommunikations- und Verhandlungsgeschick und der Blick für die größeren Zusammenhänge sind heutzutage aus der Anwaltstätigkeit nicht mehr wegzudenken. Die HM Akademie St. Gallen komplettiert die Ausbildung „on the job“ – mit praktischem Nutzen und akademischem Abschluss. Das Programm, das in Kooperation mit der Universität St. Gallen für unsere Associates maßgeschneidert wurde und laufend weiterentwickelt wird, ist auf fünf Jahre angelegt.

   
Entscheidend am Auf- und Ausbau sowie dem Erfolg der HM Akademie beteiligt: Dr. Viola Sailer-Coceani (Partnerin Henegeler Mueller) und Prof. Leo Staub (Universität St. Gallen)

Frau Sailer-Coceani, seit über 10 Jahren kooperiert Hengeler Mueller mit der Universität St. Gallen. Wie entstand die Idee, mit einer der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas zusammenzuarbeiten und welches Konzept lag dem Weiterbildungsprogramm am Anfang zugrunde?

Viola Sailer-Coceani: Von Anfang an wollten wir unseren Anwältinnen und Anwälten den Blick über den juristischen Tellerrand ermöglichen und ihr Verständnis für die wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Mandanten schärfen. Wir waren und sind davon überzeugt, dass die Rolle des betriebswirtschaftlichen Kontexts in der wirtschaftsrechtlichen Beratung von Experten vermittelt werden sollte.

Mit der Universität St. Gallen haben wir uns für einen kompetenten Partner entschieden, dessen anerkannt hoher Qualitätsanspruch unseren Vorstellungen entspricht und der es uns ermöglicht, die Exzellenz des Fortbildungsprogramms sowie die erbrachten Leistungen auch nach außen kenntlich zu machen. Das Programm haben wir dann in Kooperation mit der Executive School of Management, Technology & Law der Universität St. Gallen entsprechend der Anforderungen unserer anwaltlichen Praxis maßgeschneidert.

Da wir schon längst nicht mehr nur unser fachliches Handwerk verstehen, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis für das Geschäft unserer Mandanten entwickeln müssen, beruht unsere Akademie auf den drei Säulen Wirtschaft, Recht und Soft Skills.

Herr Staub, viele Big Player bieten ebenfalls Aus- und Weiterbildungsprogramme für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Was sind die Besonderheiten der HM Akademie St. Gallen?

Leo Staub: Es sind wohl zwei Aspekte, die das Programm einzigartig machen. Das ist zum einen der konzeptionelle Rahmen für das Curriculum. Die behandelten Themen (Jura, Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft sowie Soft Skills) stehen nicht einfach je für sich, sondern sind in einer sorgfältig erstellten Studienarchitektur aufeinander abgestimmt.

Zum anderen aber ist natürlich die Einbettung der HM Akademie in das Weiterbildungsprogramm der Universität St. Gallen speziell. Absolventinnen und Absolventen werden unter voller Anrechnung der in der HM Akademie St. Gallen erbrachten Studienleistung in weiterführende Lehrgänge (z.B. den Executive MBA der HSG) aufgenommen.
 

Wie lief die Fortbildung Ihrer Anwältinnen und Anwälte vor der HM Akademie St. Gallen ab und was ist heute der Vorteil gegenüber früher, Frau Sailer-Coceani?

Viola Sailer-Coceani: Vor der heutigen HM Akademie gab es bereits Weiterbildungsangebote zu Themen der Betriebswirtschaftslehre – im Gegensatz zu heute waren das zum größten Teil kleinere konzeptionell weniger miteinander verzahnte Inhouse-Programme, die auch damals schon mit Unterstützung von Dozenten der Universiät St. Gallen durchgeführt wurden. Für die HM Akademie St. Gallen nutzen wir gezielt Offsite-Trainings.

Unsere Anwältinnen und Anwälte sind mit dem Eintritt bei Hengeler Mueller automatisch an der Universität St. Gallen eingeschrieben und durchlaufen das Curriculum in festen, standortübergreifende Jahrgängen. So entstehen Netzwerke und ein echtes „Wir“-Gefühl, welches den bei Hengeler Mueller sehr stark ausgeprägten Teamgedanken von Anfang an fördert.
 

Frau Sailer-Coceani, Sie begleiteten den Aufbau der Akademie von Anfang an. Wie viel Hengeler Mueller steckt hier drin und was ist original St. Gallen?

Viola Sailer-Coceani: Die HM Akademie profitiert im Ergebnis von einem gelungenen Zusammenspiel aller Expertisen. Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist für uns ein immens wichtiger Faktor, um die Qualität der Inhalte stetig weiterzuentwickeln. Dies betrifft die BWL- und Softskill-Themen, welche vorrangig von Dozenten der Uni St. Gallen angeboten werden gleichermaßen wie die juristischen Themengebiete, die in der Regel durch Partner und Counsel unserer Sozietät gestaltet werden.

Hier ist deine juristische Expertise gut aufgehoben:

Das HM Akademie-Programm bietet unseren Teilnehmenden nach 5 besuchten Modulen das Certificate und nach dem Abschluss der insgesamt 10 Module das Diploma of Advanced Studies.
Viola Sailer-Coceani

Welche Alleinstellungsmerkmale bietet die Executive School of Management, Technology and Law der Universität St. Gallen, die sie zum geeigneten Partner seit über einem Jahrzehnt macht?

Viola Sailer-Coceani: Die Universität St. Gallen ist für uns ein sehr wichtiger Kooperationspartner mit großer Expertise und herausragenden Dozenten. Wir arbeiten kontinuierlich an den gemeinsamen Themen und sind immer wieder begeistert, welche innovativen Ideen durch diese Zusammenarbeit entwickelt und kompetent umgesetzt werden. Für uns ist es über die Jahre eine enge und vertrauensvolle Kooperation geworden und wir freuen uns schon sehr auf die kommenden Jahre.
 

Die ersten Jahrgänge haben das Programm bereits beendet. Wie ist die Resonanz der Absolventen und Absolventinnen und gab es auch schon Feedback von Mandanten?

Viola Sailer-Coceani: Unsere Absolventen und Absolventinnen sind immer wieder begeistert von dem Programm und haben teilweise schon weitere Kurse zur Vervollständigung des MBAs absolviert. Besonders geschätzt wird die Aktualität der Themen, die Auswahl an hervorragenden Dozenten und die Möglichkeit, während der umfangreichen Offsite-Trainings vom Austausch mit Kolleginnen und Kollegen der anderen Standorte zu profitieren.

Die Teilnahme an der HM Akademie St. Gallen ermöglicht unseren Anwältinnen und Anwälten einen vielfältigen Blick über den eigenen Tellerrand und lässt das Verständnis für die Herausforderung unserer Mandanten wachsen. So kann das erlernte vielfach im Arbeitsalltag angewendet werden, was die Mandatsarbeit erleichtert und Vertrauen auf beiden Seiten schafft.
 

Die HM Akademie St. Gallen – nur ein Blick über den Tellerrand oder das Heranführen an die Praxis? Neben rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten stehen auch Soft Skills wie „Verhandeln unter Druck“, „Souveräne Körpersprache“, „Feedback geben und nehmen“ oder „Kommunikation in der Transaktion“ auf dem Lehrplan – kommen solche Kompetenzen in der Ausbildung häufig zu kurz, Herr Staub?

Leo Staub: Ja, das ist so. Juristinnen und Juristen erfahren auch heute noch eine Ausbildung, die sie zu reinen „Juraspezialisten“ macht. Horizont-erweiternde Themen fristen in der grundständigen universitären Ausbildung ein Mauerblümchen-Dasein.

Im Anwaltsberuf aber ist entscheidend, dass ich weiß, wie mein wirtschaftsrechtlicher Rat in den Unternehmenskontext meines Mandanten passt. Kontextloses Spezialistentum kann den von Mandanten erwarteten Nutzen anwaltlicher Arbeit oft nicht ausreichend generieren. Verständnis für das Business ist gefragt!

Und was die Soft Skills betrifft: Zahllose Studien belegen, dass der Aufbau und die Pflege einer Vertrauensbeziehung mit Mandanten nicht allein von der juristischen Brillanz im Kerngeschäft abhängen, sondern mindestens gleichwertig auch von der Art und Weise, wie ich mit Mandanten kommuniziere.

Was lange währt: 10 Jahre Hengeler Mueller Akademie St. Gallen

Was bedeutet für Sie „know your client’s business“ im Detail und warum ist dies für eine erfolgreiche Beratung unabdingbar?

Leo Staub: Stellen Sie sich vor, Sie beraten einen Unternehmensmandanten bei einem Unternehmensverkauf und sind nicht in der Lage, die strategischen Beweggründe ihres Mandanten wirklich zu verstehen. Oder Sie unterstützen bei einer Umstrukturierung, sind aber nicht fähig, eine Bilanz zu lesen und zentrale Kennzahlen richtig zu interpretieren.

Wie soll da eine qualitativ hochstehende Beratung etwa bei der Gestaltung der für die Transaktion notwendigen Verträge stattfinden? Deshalb gilt für mich: Kenntnisse der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge sind unabdingbare Voraussetzung dafür, dass gute Juristen zu guten Wirtschaftsjuristen werden.
 

Frau Sailer-Coceani, hilft die HM Akademie St. Gallen auch beim standortübergreifenden Networking und wie hat sich der Teamspirit seit der Einführung in den letzten 10 Jahren dadurch verändert?

Viola Sailer-Coceani: Da unsere Anwältinnen und Anwälte das Curriculum in standortübergreifenden Jahrgängen durchlaufen, beginnt bereits mit dem ersten Modul auf dem Weiterbildungscampus der Universität St. Gallen ein starkes Networking, welches nicht nur die Teilnehmenden als Gruppe zusammenführt, sondern auch häufig Freundschaften entstehen lässt. Die HM Akademie St. Gallen trägt damit ganz grundlegend zur Bildung des standortübergreifenden Teamspirits bei Hengeler Mueller bei.
 

Herr Staub, welche Module gehören zu dem Repertoire der HM Akademie St. Gallen und wie ergänzen diese die Anforderungen und Kenntnisse in der juristischen Praxis?

Leo Staub: Wir legen wichtige Grundlagen mit Themen rund um Strategie und Strategieentwicklung. Wir fragen uns: Wie schafft es ein Unternehmen, im Markt und in der Perzeption seiner Kunden Alleinstellungsmerkmale zu kreieren? Anschließend geht es im Thema Geschäftsmodell-Design darum, strategischen Vorgaben Traktion zu geben, indem wir zeigen, wie Strategie in den Prozessen und Strukturen von Unternehmen abgebildet werden und wo bei der Leistungserstellung Wertschöpfung stattfinden kann.

Weitere Module zur Mandantenorientierung und zum Innovationsmanagement – zu letzterem gehört auch die Auseinandersetzung mit der fortschreitenden Digitalisierung des Kanzleigeschäfts – ergänzen diese grundlegenden Themen. Mehrere Module sind dem Zahlenwerk von Unternehmen gewidmet: Grundsätze der Rechnungslegung werden genauso vermittelt wie Kenntnisse zur Unternehmensbewertung, zur Investitionsrechnung, zum Banking und zur Risikosteuerung.

Abgerundet werden die wirtschaftlichen Inhalte mit der Vermittlung von Basiswissen in Volkswirtschaft und Leadership. Uns ist es wichtig, in all diesen Themen Bezüge zur Mandatsarbeit herzustellen. So wird der praktische Nutzen der nicht-juristischen Themen für die Studierenden evident.

Uns ist es wichtig, in all diesen Themen Bezüge zur Mandatsarbeit herzustellen. So wird der praktische Nutzen der nicht-juristischen Themen für die Studierenden evident.
Leo Staub

Ihre Anwälte und Anwältinnen erhalten mit Abschluss der Akademie einen halben Executive MBA. Gibt es auch die Möglichkeit einen vollen Abschluss zu erlangen und wird dies auch wahrgenommen, Frau Sailer-Coceani?

Viola Sailer-Coceani: Das HM Akademie-Programm bietet unseren Teilnehmenden nach 5 besuchten Modulen das Certificate und nach dem Abschluss der insgesamt 10 Module das Diploma of Advanced Studies. Mit Abschluss des Diploms sind die notwendigen Creditpoints für einen halben MBA erlangt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen können nach dem Erhalt des Diploms den MBA noch selbstständig vervollständigen und freie Weiterbildungsangebote, beispielsweise ebenfalls an der Universität St. Gallen, wahrnehmen.

Mehrere Associates haben im Anschluss an das HM Akademie Programm bereits einen vollständigen MBA erlangt oder sind aktuell noch dabei; teilweise sogar berufsbegleitend an der Universität St. Gallen, aber auch weltweit an den unterschiedlichsten Universitäten.
 

Herr Staub, die Lehrinhalte sind an aktuelle Themen und Entwicklungen in Recht und Wirtschaft angepasst, sodass man sich immer nah am Puls der Zeit befindet. Wie stellen Sie sicher, dass die Inhalte der HM Akademie immer an die Bedürfnisse von Heute und vor allem auch Morgen angepasst werden?

Leo Staub: An der Universität St. Gallen gibt es mehr als 30 Institute, die als Forschungszentren in allen wichtigen wirtschaftlichen Themen Spitzenleistungen erbringen. Das dadurch gewonnene Wissen fließt permanent in die HM Akademie St. Gallen ein. Debriefings mit den Referenten nach jedem Modul sowie eine jährliche Standortbestimmung mit den Partnern von Hengeler Mueller stellen sicher, dass wir stets up-to-date sind und sich abzeichnende künftige Entwicklungen in den einzelnen Disziplinen mit den Studierenden diskutieren.
 

What ́s next? Was ist im Rahmen der „10 Jahre HM Akademie St. Gallen“ für die Zukunft geplant und worauf können sich die nachfolgenden Jahrgänge besonders freuen?

Viola Sailer-Coceani: Wir überlegen schon heute, welche Themen wir für die Zukunft weiterentwickeln oder neu anbieten möchten. Themen wie etwa Legal Tech oder „Feedback geben und nehmen“ sind beispielsweise neuere Module, die in unserem Curriculum mittlerweile fest verankert sind.

Wir führen jedes Jahr gemeinsam eine ausführliche Evaluation des Curriculums durch, um auch weiterhin am Puls der Zeit zu sein und unsere Anwältinnen und Anwälte für die erfolgreiche Bewältigung der heutigen sowie zukünftigen Herausforderungen unserer anwaltlichen Tätigkeit bestmöglich auszustatten.
 

Ihr Fazit? 

Ein attraktives Weiterbildungsprogramm für zukünftige und aktuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die herausragende Qualität der juristischen Arbeit unserer Associates, eine hohe Mandantenzufriedenheit, die Förderung des Team Spirits in der Kanzlei und eine nachweisliche Verbesserung der Karriere-Chancen der jungen Kolleginnen und Kollegen sind die Vorteile der HM Akademie St. Gallen, die sicherlich auch eine hohe Investition für uns bedeutet, die aber tagtäglich für alle Beteiligten – Associates, Mandanten und Kanzlei – einen bedeutenden Nutzen stiftet.
 

Vielen Dank, Frau Dr. Sailer-Coceani und Herr Prof. Staub!

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