Frau Trabold, die ASD|SUMMER SCHOOL bietet Jurastudierenden im Rahmen eines Praktikum-Programms die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Kanzlei zu blicken. Aus welchen Gründen wurde dieses Programm initiiert und was unterscheidet es von den „normalen” Praktika in Kanzleien?
Fiona Trabold: Das Programm unterscheidet sich von „normalen“ Praktika dahingehend, dass es eine Art „Allrounder“ ist. Die ASD|SUMMER SCHOOL ist so aufgebaut, dass die Teilnehmenden jeweils für zwei Wochen in zwei verschiedene Rechtsbereiche vertieft eintauchen können.
Zudem gibt es täglich Lunch oder Tea Time Lectures, in Rahmen derer unsere Kolleg*innen ihre eigenen Fachbereiche vorstellen, über spannende Fälle berichten oder den Teilnehmenden grundsätzliche Tipps und Tricks mit auf den Weg geben. Hierdurch lernen die Teilnehmenden auch noch zahlreiche andere Rechtsbereiche und Praxisgruppen kennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer ASD|SUMMER SCHOOL ist das Networking zwischen den Teilnehmenden, aber auch gleichermaßen mit unseren Kolleg*innen, welches wir durch verschiedene außerfachliche Veranstaltungen sicherstellen.
Diese Vielfalt, die die ASD|SUMMER SCHOOL ausmacht, kann im Rahmen eines „normalen“ Praktikums in der Regel nicht angeboten werden. Dies ist auch den Grund, weshalb wir die ASD|SUMMER SCHOOL in diesem Format initiiert haben.
Sie sind seit 2017 bei Arnecke Sibeth Dabelstein tätig und Fachanwältin für Gewerblichen Rechtsschutz. Waren bei Ihrem Einstieg solche Programme schon verbreitet und gibt es Ihrer Ansicht nach besondere Eigenschaften oder Qualifikationen, die Praktikant*innen für die ASD|SUMMER SCHOOL mitbringen sollten, wie etwa Vorkenntnisse für bestimmte Fachbereiche?
Fiona Trabold: Das Konzept von Praktikantenprogrammen gibt es grundsätzlich schon eine Weile, während meiner Ausbildung war das klassische „Gruppenpraktikum“ bei Gericht der absolute Standard. In Kanzleien wurden die Praktika aber in der Regel in Form von Einzelpraktika absolviert.
Bei ASD haben wir die ASD|SUMMER SCHOOL 2018 ins Leben gerufen, um den Studierenden ein besonderes und genau auf sie zugeschnittenes Praktikumsprogramm zu bieten, das ihnen detaillierte und gleichzeitig vielfältige Einblicke in die Arbeit unserer Kanzlei bietet und viele weitere Erfahrungen, die sonst erst nach dem Berufseinstieg gesammelt werden könnten.
Wichtig ist es, dass die Praktikant*innen aufgeschlossen sind und Lust auf das Praktikum sowie die vielen neuen Erfahrungen haben. Vorkenntnisse in einem bestimmten Fachbereich sind nicht erforderlich. Wenn diese aber bereits vorhanden sind, ist dies natürlich von Vorteil und kann von den Mentor*innen entsprechend berücksichtigt werden.
Sie sind Anwältin in der Practice Group „IP, IT, Commercial”, Mitorganisatorin der ASD|SUMMER SCHOOL und unterstützen Praktikant*innen als Mentorin innerhalb Ihres Teams. Eignen sich alle Fachbereiche für die ASD|SUMMER SCHOOL und wie können Sie die Studierenden in Ihren Arbeitsalltag mit einbeziehen?
Fiona Trabold: Ja, unserer Ansicht nach eignen sich alle Fachbereiche für die ASD|SUMMER SCHOOL. Dementsprechend verteilen wir die Teilnehmenden auch auf alle Praxisgruppen. Wir versuchen hierbei stets allen „Wunschgebieten“ der Teilnehmenden und damit den verschiedenen Interessen gerecht zu werden.
Wie die Einbindung konkret aussieht, hängt letztlich vom Arbeitsalltag der Mentor*innen ab. Was sich aber festhalten lässt, ist, dass die Praktikant*innen in das Alltagsgeschäft der Rechtsanwält*innen einbezogen werden und sich somit mit den Fragen und Aufgaben auseinandersetzen, die während der ASD|SUMMER SCHOOL tatsächlich auf dem Tisch der Rechtsanwält*innen landen.