Liebe Anna, lieber Julian und lieber Alexander, "Der Jurist "existiert nun schon seit acht Jahren. Wie ist Eure Zeitschrift damals entstanden, was war die Idee dahinter?
Alexander: Da unsere Redaktion ausschließlich aus Studierenden besteht, haben wir sämtliche Gründungsmitglieder bereits vor einiger Zeit an den vergüteten Arbeitsmarkt verloren. „Überliefert“ ist jedoch, dass die Idee aus zwei Gläsern Wein geboren wurde, die augenscheinlich den Gründergeist anregten.
Julian: Die Grundintention ist damals wie heute die gleiche: Studierenden und Referendaren eine Plattform bieten, auf welcher sie herausragende wissenschaftliche Arbeiten publizieren können. Wir beschränken uns dabei nur auf die eben genannten Gruppen, da es sich für diese naturgemäß schwerer darstellt, in einer der bekannten Fachzeitschriften Anklang zu finden.
Anna: Darüber hinaus ist es uns wichtig, mit unseren Autoren auf Augenhöhe zu kommunizieren, wir können daher auch temporären Zeitmangel während der Klausurenphasen oder der Examensvorbereitung stets nachvollziehen.
Nehmen wir mal die Perspektive eines Jurastudenten ein, der der Meinung ist, seine Gedanken und Ausführungen seien veröffentlichungswürdig. Wie gestaltet sich das Verfahren von diesem Zeitpunkt bis zu einer möglichen Veröffentlichung?
Alexander: Zunächst wäre die Verschriftlichung jener Eingebungen vorteilhaft. Dies ist jedoch zumeist schon geschehen, die Mehrheit der uns eingesandten Artikel sind Seminararbeiten, die eine positive Bewertung erfuhren. Das Vorhaben, die Arbeit zu veröffentlichen, reift daher vielfach erst nach der Abfassung.
Die Einsendung erfolgt an unsere Autorenbetreuung, die – in diesem Stadium – als einziges Organ in Kontakt mit dem Autor steht, unsere vorgegebenen Formalien kontrolliert und den Artikel sodann anonymisiert. So stellen wir uneingeschränkte Objektivität und Integrität im Auswahlverfahren sicher. Das darauffolgende Procedere findet zunächst weitestgehend unabhängig von dem Autor statt.
Anna: Grob lässt sich dieses in zwei Lesungen innerhalb der inhaltlichen Redaktion skizzieren, denen sich eine Kontrolle durch den wissenschaftlichen Beirat, bestehend aus Professoren unserer Universität, anschließt. Nach jeder Phase kann ein Artikel aus dem Verfahren ausscheiden. Der Autor wird stets kontaktiert und gebeten, unsere Verbesserungsvorschläge und Änderungen abzugleichen und einzuarbeiten.
Julian: Dies geschieht ausdrücklich in Zusammenarbeit mit dem Autor. Wir möchten niemandem vorschreiben, seine Texte nach unseren Maßgaben abzuändern. Letztlich liegt die Entscheidung über die Veröffentlichung jedoch bei uns, sodass wir bei Uneinigkeit von einer Veröffentlichung absehen müssen. Wenn wir einen Artikel grundsätzlich als veröffentlichungswürdig erachten, sind wir aber selbstverständlich ebenfalls bestrebt, zu einer Übereinkunft zu gelangen, sodass es – zumindest nach unserem Kenntnisstand – noch zu keinen größeren Differenzen kam.
Alexander: Hinzugefügt sei noch, dass wir uns nicht anmaßen, jedweden speziellen Themenkomplex fachlich fundiert zu bewerten. Hierfür haben wir bereits erwähnten wissenschaftlichen Beirat, der universal aufgestellt ist und dem wir für seine – selbstverständlich ebenfalls ehrenamtliche – Tätigkeit sehr dankbar sind. Unser Aufgabenspektrum umfasst hingegen insbesondere die Sicherstellung einer stringenten Argumentation und eines ansprechenden sprachlichen Stils sowie die Kontrolle hinsichtlich etwaiger Plagiate.