Einfach mal drauflosreden? In Vorstellungsgesprächen fast nie gute Idee. Besonders in strukturierten Interviews, die einen besseren Vergleich zwischen mehreren Kandidaten ermöglichen sollen, solltest du auf das Gespräch bestens vorbereitet sein – denn die Konkurrenz schläft nicht. Wir zeigen dir, wie ein strukturiertes Interview abläuft und wie du dich darauf vorbereiten kannst!
Was ist ein strukturiertes Interview eigentlich?
Je nach Personaler und Bewerber kann bei klassischen Jobinterviews das Gespräch in ganz unterschiedliche Richtungen abdriften: Bei der einen Unterhaltung dreht sich alles um das große Projekt, das die Bewerberin vor ihrem Jobwechsel abgeschlossen hat, im nächsten schwärmt der Bewerber vielleicht von seinem Auslandsstudium in den USA. Das gibt einen guten Einblick in die Erfahrungen und Persönlichkeit der Bewerber – allerdings ist es fast unmöglich, diese beiden Gespräche zu vergleichen und persönliche Präferenzen außen vor zu lassen. Deshalb bedienen sich viele Arbeitgeber – vor allem im öffentlichen Dienst – den strukturierten Interviews. Dabei werden allen Bewerberinnen und Bewerbern dieselben im Voraus festgelegten Fragen gestellt und so ähnliche Grundvoraussetzungen und eine bessere Vergleichbarkeit geschaffen.
Im Vordergrund stehen bei solchen Interviews die fachliche Eignung sowie die Fähigkeiten und Erfahrungen der Bewerber. Für den Bewerber selbst kann sich das (abgesehen von schnellen Themenwechseln und einem weniger organischen Gesprächsverlauf) wie ein ganz normales Bewerbungsgespräch anfühlen. Der Ablauf ist praktisch identisch wie der eines freien Gesprächs: Zuerst ein wenig Small Talk, dann stellt die Personalerin die Kanzlei oder das Unternehmen sowie die freie Stelle vor. Anschließend geht es um dich und deine Fähigkeiten, und zuletzt hast du die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen.
Die drei Formen der strukturierten Interviews
Im Fokus des strukturierten Interviews können unterschiedliche Fragestellungen stehen. Zum Beispiel zu konkreten Ereignissen aus deiner Vergangenheit: Welche schwierige Situation ist dir im Studium oder im Berufsleben begegnet? Wie hast du diese bewältigt?
Ähnlich verlaufen sogenannte situative Interviews – abgesehen davon, dass diese nicht auf tatsächliche, sondern auf fiktive Situationen eingehen, welche von den Personalern vorgeben werden: Wie würdest du dich verhalten, wenn du eine Aufgabe bekommst, die du in der vorgegebenen Zeit unmöglich bearbeiten kannst? Was tust du, wenn einer deiner Kollegen den ganzen Tag auf der faulen Haut liegt? Diese hypothetischen Fragen bieten eine besonders gute Möglichkeit, die Antworten der Bewerber zu vergleichen.
Ebenso kann das Gespräch biographisch aufgebaut sein. Hierbei stehen deine Karriereentscheidungen im Mittelpunkt: Warum hast du dich damals für diese Stelle entschieden? Was hat dich zu einem Jobwechsel bewogen? Warum hast du diesen und keinen anderen Schwerpunkt gewählt? Würdest du rückblickend andere Entscheidungen treffen? Biographische Interviews kommen vor allem bei Bewerberinnen und Bewerbern mit viel Berufserfahrung zum Einsatz.