2. Wie tickt der Prof?
Einfach mal zur Fachschaft gehen: Hier gibt es häufig die Möglichkeit, Klausuren aus den letzten Semestern einzusehen und sich einen Eindruck von der Prüfungsweise des jeweiligen Professors zu verschaffen. Dabei sollte logischerweise darauf geachtet werden, dass man in erster Linie Klausuren sichtet, die auch wirklich vom Lehrstuhl desjenigen Professors stammen, der auch in diesem Semester die Klausur stellt. Besonders interessant kann es dann auch sein, die Sachverhalte und Fragen aus den letzten Semestern miteinander zu vergleichen und nach Parallelen Ausschau zu halten. Daraus lässt sich manchmal ableiten, auf welche Aspekte in Abschlussklausuren besonders großen Wert gelegt wird.
By the way: Wendet man das sogenannte (nicht unumstrittene) Paretoprinzip auf die Klausurenvorbereitung an, so ist davon auszugehen, dass sich mit den wichtigsten 20 % des gesamten Lernstoffs bis zu 80 % der Klausur bewältigen lassen. Welche Lerninhalte die entscheidenden 20 % ausmachen, gilt es natürlich herauszufinden ;).
Im Übrigen werden Sachverhalte gelegentlich auch wiederverwendet und in leicht modifizierter Form als Klausur gestellt. Auch deshalb ist der Blick auf die Altklausuren sinnvoll. Aber Achtung: Kleine Veränderungen im Wortlaut des Sachverhaltes können große Folgen haben.
Deshalb sollte man, wenn in einer Klausur ein (scheinbar) bekannter Sachverhalt auftaucht, nicht gleich wild auswendig gelerntes Wissen niederschreiben, sondern misstrauisch den Wortlaut des Sachverhaltes inspizieren – eine exakt gleiche Klausur wird nämlich normalerweise nicht gestellt.
Übrigens: Häufig findet man auch eine Menge an Altklausuren in entsprechenden Facebook-Gruppen oder auf Webseiten wie studydrive.net und StuDocu.com. Einfach mal durchstöbern.
3. Die Konzentration aufrechterhalten
Wer kennt es nicht: Der hundertste Lernplan wurde präzise, bis ins letzte Detail erstellt, wird dann aber aufgrund von Zeitnot immer wieder angepasst und letzten Endes verworfen, weil das Handy ständig vibriert hat, das E-Mail-Postfach plötzlich gecheckt werden musste oder Youtube mal wieder besonders attraktive Video-Vorschläge gemacht hat. Plötzlich fing man an, sein Zimmer zu saugen und musste dann dringend mal wieder mit seiner Tante telefonieren – und die Zeit verfliegt.
All das kann schließlich dazu führen, dass das eigentliche Lernziel verfehlt wird. Um der bei Studenten weit verbreiteten Prokrastination entschieden entgegenzuwirken, sollte mal ein kurzer Blick auf die sogenannte Pomodoro-Technik geworfen werden. Mit Hilfe dieser versucht man, die eigene Konzentrationsspanne zunächst für kurze Zeiträume aufrecht zu erhalten und seine Arbeit in kleinen, aber konzentrierten Lernphasen zu bewältigen.
Am besten nimmt man sich einen Timer zur Hand und weicht innerhalb des festgelegten Zeitraums (normalerweise 25 Minuten) bewusst nicht vom aktiven Lernen ab. Das Surfen im Internet, der Blick aufs Handy (das sollte man ohnehin ausschalten oder gar nicht erst mit in die Bib mitnehmen) und Netflix sind natürlich tabu.
Als kleine Belohnung erhält man nach jeder absolvierten Lerneinheit fünf Minuten Freizeit, um das zu tun, was man gerade möchte. Nach weiteren drei Lerneinheiten kann man sich dann eine 15-minütige Pause gönnen, die man am besten nutzt, um sich zu bewegen, an die frische Luft zu gehen oder ein kurzes Schwätzchen mit Leidgenossen zu halten. Die Anzahl der eigenen Lerneinheiten sollte stets notiert werden, damit sich am Abend auch nachvollziehen lässt, was man geleistet hat und man so motivierter in den nächsten Lerntag startet und (hoffentlich) nach vielen Wochen des Lernens sein persönliches Ziel erreicht.