Leonhard Jakob und Sydney Gottschalk erweitern ZIRNGIBLs Partnerschaft
Seit 2020 Mitglieder der ZIRNGIBL-Partnerschaft: Sydney Gottschalk (li.) und Leonhard Jakob (re.)
Leonhard Jakob: Die Kanzlei hat mich bereits während des Referendariats überzeugt, weil mir der fachliche Zuschnitt als Mittelstandskanzlei, die Kanzleiphilosophie und der Umgang der Kollegen untereinander wahnsinnig gut gefallen haben. Als mir dann die Stelle als Rechtsanwalt im Immobilien- und Baurecht angeboten wurde, hat in erster Linie mein Bauchgefühl entschieden. Der gewerbliche Rechtsschutz war aufgrund der Vielfältigkeit der Themen faszinierend. Das Bau- und Immobilienrecht hatte den technischen Bezug, der mir gefallen hat.
Letztlich war ich mir aber sicher, dass ich unbedingt bei ZIRNGIBL meine Anwaltslaufbahn starten wollte und habe die Chance ergriffen. Das Bauchgefühl hat sich als absolut richtig erwiesen!
Sydney Gottschalk: Für mich war die Zeit bei PwC eine ausgesprochen lehrreiche Zeit, die mir spannende Einblicke in die Arbeit einer Big Four Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vermittelt hat. Beeindruckt hat mich dabei insbesondere der hohe Grad der Professionalisierung und das einheitliche Auftreten nach außen.
Wer allerdings auf der Suche nach frühen Mandantenkontakten und flachen Hierarchien ist, ist mitunter in einer mittelständischen Wirtschaftskanzlei wie ZIRNGIBL besser aufgehoben. Bereits in meinem ersten Berufsjahr bei ZIRNGIBL habe ich an zahlreichen Besprechungen und Verhandlungen teilgenommen und hatte damit bereits sehr früh die Gelegenheit, enge Mandantenkontakte zu knüpfen. Da bei uns die Anwaltspersönlichkeit im Vordergrund steht, besteht ein größerer Spielraum individuelle Stärken zu nutzen.
Sydney Gottschalk: Die Ernennung von langjährigen Mitarbeitern aus den eigenen Reihen ist sicherlich Teil unserer DNA. Auch wenn es für den individuellen Karriereweg keine starren Vorgaben gibt und durchaus auch „Quereinsteiger“ erwünscht sind, sind die meisten Partner und Partnerinnen „Eigengewächse“. Unsere Personalentwicklung zeigt, dass es uns auf diese Art und Weise gut gelingt, junge Anwälte bereits früh an unsere Kanzlei zu binden.
Leonhard Jakob: Mir ist im Recruiting immer wichtig gewesen, dass mich der Mensch hinter der Bewerbung auch neben seinen juristischen Qualitäten mit seinen Interessen und Lebensweg fasziniert. Rechtsanwalt ist ein wunderbarer freier Beruf und um den Weg erfolgreich zu beschreiten, muss man immer auch über den juristischen Tellerrand hinausschauen. Ohne diese „Neugierde“ wird es auch sehr schwer, sich als eigenständige Anwaltspersönlichkeit zu entwickeln.
Ich mag es daher besonders gerne, wenn ich bereits im Anschreiben oder Lebenslauf einen Aspekt finde, der mich neugierig auf den Hintergrund des Bewerbers macht. In Bewerbungsunterlagen sollte man daher auch versuchen, kurz anzuteasern, was einen als Mensch neben der juristischen Ausbildung und Karriere ausmacht. In vielen Bewerbungen wird dieser Punkt vernachlässigt.
Leonhard Jakob: Vorgefertigte Fragen an Bewerber/innen halte ich für sinnlos. Ich versuche mir anhand des Lebenslaufs ein Bild des Bewerbers zu machen und überlege mir dann individuell, was mich im konkreten Fall interessiert. Bewerber/innen sind so verschieden. Ich habe noch nie verstanden, wie man mit vorgefertigten Fragen aus dem Recruitinghandbuch etwas Brauchbares über die Persönlichkeit herausfinden will. Schön ist es, wenn sich am Ende ein interessantes Gespräch ergibt. Dann haben Kanzlei und Bewerber, unabhängig vom Ausgang, schon gewonnen.
Sydney Gottschalk: Ohne die breite Unterstützung innerhalb der Kanzlei und der Partnerschaft wäre es sicherlich nur mit einer sehr großen Kraftanstrengung möglich gewesen, die Ausbildung zum Steuerberater erfolgreich zu absolvieren.
Neben der finanziellen Förderung für Kurse und Seminare wurde ich zur Vorbereitung auf die Prüfungen von der Arbeit freigestellt. Natürlich habe ich in dieser Zeit auch große Unterstützung von meinem Team erfahren, dass mir die Mandatsarbeit während der intensiven Phase meiner Prüfungsvorbereitung weitestgehend abgenommen hat.
Allgemein setzen wir in den ersten Jahren vor allem auf eine breit aufgestellte praktische Ausbildung durch intensive Mandatsarbeit, die von externen und internen Veranstaltungen und Fortbildungen begleitet werden. Die Erlangung von Zusatzqualifikationen wie z.B. Fachanwaltstitel oder die Ausbildung zum Steuerberater erfolgt in enger Absprache mit dem jeweiligen Mentor nach den individuellen Fähigkeiten und Karrierevorstellungen des Mitarbeiters.
Sydney Gottschalk: Die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten sind sogar sehr wichtig, um die Kollegen in einem ungezwungenen Rahmen besser kennen zu lernen und die mitunter herausfordernde Mandatsarbeit eine Zeit lang auszublenden. Nicht zuletzt sollen die sportlichen Angebote auch der körperlichen Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden der Mitarbeiter dienen. Nicht selten finden sich nach den sportlichen Aktivitäten auch noch einige Kollegen zum gemeinsamen Abendessen oder einem Feierabendbier zusammen, um den Arbeitstag ausklingen zu lassen.
Leonhard Jakob: In der Kanzlei wurde im Laufe der Jahre der Begriff „Mitmachkanzlei“ geprägt. Der Begriff beinhaltet sehr viele der wesentlichen Punkte, die ZIRNGIBL prägen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass jeder die Möglichkeit bei uns hat, Ideen in die Tat umzusetzen. Jeder ist eingeladen sich überlegen, wie er die Zukunft der Kanzlei gestalten kann. Wichtig ist uns, dass derjenige selbst die Umsetzung übernehmen kann und nicht nur eine abstrakte Idee formuliert. Ein Orga-Team gibt es dafür nicht.
Bei der Umsetzung von Veranstaltungen haben wir mittlerweile die großartige Unterstützung unseres Kanzleimanagement-Teams. Aus diesem Gedanken der „Mitmachkanzlei“ sind zahlreiche Veranstaltungen entstanden (z.B. ein Völkerballturnier im englischen Garten), die allen Mitarbeitern lange in Erinnerung bleiben und wesentlich für das angenehme Arbeitsklima sind.
„Die Ernennung von langjährigen Mitarbeitern aus den eigenen Reihen ist sicherlich Teil unserer DNA.“
Eigeninitiative und Verantwortung von Beginn an. Liegt hier ein Grund, warum viele Partner ZIRNGIBL-Eigengewächse sind?
Leonhard Jakob: Unsere Zielsetzung ist mit Tag eins der Zusammenarbeit, selbstständige und eigenverantwortliche Anwaltspersönlichkeiten zu entwickeln. Die realistische Partnerschaftsperspektive ist dabei ein wichtiger Baustein, begleitet durch Mentoring und Workshops. Durch diese Art der „Ausbildung“ gelingt es ZIRNGIBL regelmäßig, Eigengewächse zu Partnern/innen zu machen.
Eine konsequente Karrierebegleitung ist dabei genau so wichtig. Verantwortung kann man nur übernehmen, wenn man in jeder Karrierestufe entsprechend unterstützt wird. Jedes Anwaltsjahr hat seine eigenen Herausforderungen und die gilt es bestmöglich gemeinsam mit dem Mentor/in zu bewältigen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ZIRNGIBL diese Wegbegleitung sehr gut macht.
Wir-Gefühl statt Ellenbogenmentalität. Inwieweit fördert der gute Teamspirit bei ZIRNGIBL auch das hohe fachliche Niveau?
Sydney Gottschalk: Wir beobachten schon seit längerer Zeit eine zunehmende Spezialisierung und Professionalisierung des Rechtsberatungsmarktes. Nur mit einem starken Team und der Spezialisierung einzelner Kollegen auf unterschiedliche Fachbereiche ist es möglich Mandatsanfragen genau dort zu platzieren, wo sie am besten beantwortet werden können.
Wir ermutigen deshalb gerade junge Kollegen sich abseits des Beratungsalltags auch mit spezielleren Beratungsgebieten anzufreunden und spezial Know-how in diesem Bereich aufzubauen. Dadurch gelingt es uns in der Beratung einerseits breit aufgestellt zu sein und gleichzeitig ein hohes fachliches Niveau in der Mandatsbearbeitung sicherzustellen.
Herr Jakob, als junger Familienvater spielt auch das Thema Work-Life-Balance eine wichtige Rolle für Sie. Wie viel Flexibilität und Selbstständigkeit ermöglicht Ihnen die Kanzlei (oder Sie ihren Mitarbeiter/innen), wenn es beispielsweise um eine freie Zeiteinteilung geht?
Leonhard Jakob: Wir werden früh zu eigenverantwortlichen Anwälten erzogen. Hierzu gehört auch die Freiheit darüber entscheiden zu können, wann eine bestimmte Arbeit im Mandat erledigt wird. Einer der Vorteile an der Anwaltstätigkeit ist doch gerade die Freiheit des Berufs. Insofern setzt die Kanzlei hier niemandem ein sinnloses zeitliches Korsett. Als meine Zwillingstöchter vor fünf Jahren auf die Welt gekommen sind, wollte ich möglichst viel Zeit zu Hause verbringen und meine Frau unterstützen.
Das musste ich zu keinem Zeitpunkt gegenüber meinem Ausbilder oder anderen Partnern der Kanzlei gesondert rechtfertigen. Wichtig ist nur, dass die notwendige Arbeit im Mandat sorgfältig und rechtzeitig erledigt wird. Die anwaltliche Freiheit hat allerdings da ihre Grenzen, wo eine gerichtliche Frist läuft oder der Mandant ein Ergebnis erwarten darf.
Im Gespräch: Sydney Gottschalk (li.) und Leonhard Jakob (re.)
Sie sind beide noch neu in der Partnerschaft. Auf welche Aspekte oder Inhalte waren Sie nicht gefasst und welche Kompetenzen sind für eine gute Führungskraft unabdingbar?
Leonhard Jakob: Ich wurde durch meine Ausbildung in der Kanzlei und insbesondere die praktischen Erfahrungen als Anwalt gut auf die Aufgaben als junger Partner vorbereitet. Mit der Partnerschaft steigt natürlich auch der Druck und die Verantwortung. Es ist wichtig, sich die Leichtigkeit und den Enthusiasmus im Alltagsgeschäft zu bewahren. Ich versuche mir jeden Tag wieder zu vergegenwärtigen, wie privilegiert wir alle leben und was das für ein Glück ist.
Auch das Arbeiten in der neuen Kanzlei nach Umzug mit modernen Team- und Besprechungsräumen und ergonomisch gestalteten Büros gehört dazu. Das hebt die Laune und ich kann andere viel besser mitreißen. Für unabdingbar halte ich es, dass man sich für andere immer die notwendige Zeit nimmt und ihnen ein offenes Ohr schenkt. Manchmal muss man dafür auch eine wichtige Aufgabe unterbrechen, aber das sollte es einem Wert sein. Eine gute Kommunikation ist der Schlüssel für eine Führungskraft. Daran kann man immer arbeiten und lernt nie aus.
Sydney Gottschalk: Die Aufnahme in die Partnerschaft bei ZIRNGIBL erfolgt in einem mehrjährigen Prozess, der etwa zwei bis drei Jahre zuvor beginnt. In dieser Zeit gewinnt man zunehmend Einblicke in die Organisation und auch die wirtschaftlichen Kennzahlen der Kanzlei. Neben der steigenden Verantwortung in der Mandatsbearbeitung kommen weitere Aufgaben wie z.B. die Führung und die Auslastung von Mitarbeitern hinzu. Im Zeitpunkt der Aufnahme in die Partnerschaft war ich daher gut auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet. Eine der Herausforderungen als junger Partner besteht sicherlich darin, sich einerseits mit vollem Einsatz und voller Energie der Mandatsbearbeitung zu widmen und gleichzeitig die neu hinzukommenden organisatorischen Aufgaben wie z.B. die Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Partnersitzungen nicht außer Acht zu lassen.
Ein gutes Zeitmanagement ist daher aus meiner Sicht eine der wichtigsten Kompetenzen die eine junge Führungskraft mitbringen sollte, um sich weiterhin auch Zeit für die Anliegen der Kollegen oder einen kurzen Plausch auf dem Gang nehmen zu können. Bei all den Herausforderungen, den der Alltag als junger Partner mit sich bringt, sollte man sich immer selbst treu bleiben und das Lachen nicht verlernen!
Um Mitarbeiter/innen bereits frühzeitig auf eine Führungsrolle vorzubereiten, bietet ZIRNGIBL verschiedene Seminare und Workshops an. Welche Themen haben Sie besonders überrascht oder Ihnen geholfen?
Sydney Gottschalk: Jedes Jahr gestaltet die Kanzlei das sogenannte „Herbstseminar“ für ein Wochenende im Herbst. Der Start am Samstag ist immer mit einem interessanten Programm, zumeist begleitet durch externe Moderation oder Referenten gespickt. In den letzten Jahren habe ich viele Einblicke u.a. zum Thema Change Management, Teamentwicklung und –bildung und die Erarbeitung strategischer Ziele bekommen. Die Impulse und Lerneffekte konnte ich bereits vielfach in meiner täglichen Arbeit im Umgang mit Mandanten und Kolleg/innen anwenden.
„Unsere Zielsetzung ist mit Tag eins der Zusammenarbeit, selbstständige und eigenverantwortliche Anwaltspersönlichkeiten zu entwickeln.“
Auch nach mehreren Jahren als Anwalt, wann geht es bei Ihnen mal chaotisch zu?
Leonhard Jakob: Chaos mag ich nicht und ich vermeide es, wo es nur geht. Meine Kollegen/innen werden Ihnen das bestätigen. Eher neige ich zur kleinen Ordnungsneurose. Ich brauche für meine Arbeit eine saubere Struktur und ein geordnetes Umfeld. Meine Assistentin managt mich in der Kanzlei hervorragend, so dass ich selten in die Verlegenheit komme, in der Arbeit richtiges Chaos zu haben. Chaotisch wird es zu Hause im Kinderzimmer meiner Töchter und das ist auch gut so.
Mit der Aufnahme in die Partnerschaft sind auch Ihnen ganz neue Möglichkeiten gegeben. Welche Ideen haben Sie für Ihre Praxisgruppe und welche Impulse wollen Sie langfristig setzen?
Sydney Gottschalk: Mit meinem steuerrechtlichen Hintergrund ist es mir natürlich ein Anliegen, den Fachbereich Steuerrecht innerhalb der Kanzlei in den nächsten Jahren weiter zu stärken und auszubauen. Hierbei kommt mir auch zugute, dass ich seit Anfang des Jahres für den Bereich Marketing in unserer Kanzlei verantwortlich bin und auf diese Art und Weise dazu beitragen kann, die richtigen Impulse zu setzen, um den erfolgreichen Wachstumskurs der letzten Jahre fortzusetzen. Langfristig sollte es unser Ziel sein auch den nachfolgenden Anwaltsgenerationen in Zukunft eine realistische Partnerperspektive zu bieten.
Ihr Fazit?
Sydney Gottschalk: Der Karriereweg in einer mittelständischen Wirtschaftskanzlei ist sicherlich nicht der Weg des geringsten Widerstands. Wer allerdings früh unternehmerische Verantwortung für sich und seine Kollegen übernehmen möchte und sich dabei mit eigenem Engagement und mit eigenen Ideen in die Gemeinschaft einbringt, hat die Möglichkeit zu einer starken Anwaltspersönlichkeit heranzuwachsen und die eigene Karriere mit dem Eintritt in die Partnerschaft zu krönen. Wir freuen uns auch in Zukunft auf kreative und engagierte Köpfe, die diesen Weg mit uns gemeinsam gehen wollen!
Leonhard Jakob: Wer Lust darauf hat, sich in einem angenehmen und fördernden Umfeld zu einer eigenverantwortlichen Anwaltspersönlichkeit zu entwickeln und wem das Konzept der „Mitmachkanzlei“ gefällt, der ist bei uns richtig. Ich würde mich freuen, wenn wir mit unserem Interview möglichst vielen interessierten Anwälten/innen die Philosophie von ZIRNGIBL näher bringen konnten.
Vielen Dank, Herr Gottschalk, vielen Dank Herr Jakob!
Hier findest du deine Ansprechperson bei Zirngibl.
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