Wie ist es nach dem Praktikum mit Ihnen und Redeker weitergegangen?
Während des Praktikums bei Redeker erhielten wir nicht nur Einblicke in die juristische Arbeit, sondern auch in viele andere Bereiche der Kanzlei. Die Bibliothekarin führte uns z. B. in die Literatur- und Datenbankrecherche ein. Als später eine Stelle als studentische Hilfskraft in diesem Bereich ausgeschrieben wurde, bewarb ich mich. Ich habe dann in der Bibliothek mitgearbeitet, Schönfelder nachsortiert und bei Recherchen unterstützt.
Nach meinem ersten Staatsexamen habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Redeker im Arbeitsrecht angefangen. Dann bin ich für mehrere Jahre in eine andere Stadt gezogen, habe in einer anderen Kanzlei und an der Universität gearbeitet. Als ich zu meinem Referendariat nach Bonn zurückkehrte, hatte ich Redeker in sehr guter Erinnerung. Also absolvierte ich dort meine Anwaltsstation. Anschließend begann ich als Anwältin im Arbeitsrecht.
Hat sich seit dem Beginn als Praktikantin das Arbeitsklima und die Einbindung in die Kanzlei verändert?
Für mich sind die Wege heute kürzer. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur ich, sondern auch die Büros an den unterschiedlichen Standorten noch stärker vernetzt sind. Bei Fragen sind die Kollegen nur einen Knopfdruck entfernt. Als Praktikantin war man doch manchmal unsicher, wann ein guter Zeitpunkt für die eigenen Fragen ist.
Heute weiß ich, dass es sehr hilfreich sein kann, einfach mal den Hörer in die Hand zu nehmen oder bei dem Kollegen zu klopfen.
Sie beraten unter anderem öffentliche, kirchliche und karitative Arbeitgeber sowie Unternehmen und Einzelpersonen. Kann es hierbei auch zu Interessenkonflikten kommen?
Unsere Mandate sind vielschichtig und selten schwarz-weiß. So können beispielsweise in Kündigungsschutzprozessen sowohl die Positionen des Arbeitnehmers als auch des Arbeitgebers nachvollziehbar sein. Die Arbeit als Anwältin setzt jedoch voraus, dass man sich nur den Interessen des eigenen Mandanten verpflichtet. Entscheidend ist, Mandanten die bestmögliche Beratung zukommen zu lassen. Sollte dies wegen der persönlichen Auffassung des Anwalts nicht möglich sein, muss er das Mandat ablehnen.
Wie sieht Ihr Arbeitstag heute als Anwältin – verglichen mit der Zeit als Praktikantin oder Referendarin – bei Redeker aus?
Der größte Unterschied als Anwältin ist das Maß an Verantwortung und die Rolle dem Mandanten gegenüber: Bei Redeker sind Associates von Anfang an umfassend in die Mandate involviert. Ich habe also Mandantenkontakt, berate und treffe strategische Entscheidungen. Ich arbeite an spannenden und abwechslungsreichen Fällen und kann Mandate vom Anfang bis zum Abschluss des Verfahrens begleiten.
Mein Weg war eine Entwicklung vom Zuarbeiten und Recherchieren zu eigener Verantwortung. Ich bin sehr froh, diesen Weg gegangen zu sein, weil ich viel lernen konnte, was mir heute in meinem Alltag hilft.