Interview Maria Marquard - Erfahrungsbericht Arbeitsalltag Berufseinstieg bei Dolde Mayen

Meine ersten 100 Tage bei Dolde Mayen & Partner

"Der Berufseinstieg in eine Boutique-Kanzlei war bewusst gewählt!" - Maria Marquard im Interview

Die ersten 100 Tage in einem neuen Job. Wie hat man sich das vorgestellt? Wie ist es wirklich? Diese und viele weitere Fragen haben wir Maria Marquard, Rechtsanwältin bei Dolde Mayen & Partner, gestellt.
 

Frau Marquard, Sie sind in den Beruf als Anwältin in einer spezialisierten Boutique-Kanzlei gestartet. Eine bewusste Entscheidung?

Ja, wobei es zunächst nicht klar war, dass ich Anwältin werde. Während meines Studiums hatte ich durchaus mit dem Staatsdienst geliebäugelt. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte ich Verwaltungsrecht als Schwerpunkt gewählt. Bei meiner ersten Station im Referendariat, dem Zivilgericht, habe ich dann auch schnell gemerkt: Zivilrecht ist nichts für mich. Dann kam meine Station in einer Großkanzlei: zu anonym, zu viel interner Wettbewerb.

Nach dem Referendariat sind einige meiner Freundinnen Verwaltungsrichterinnen geworden, was ich mir seinerzeit ebenfalls vorstellen konnte. Was sie berichteten, hat mich jedoch nicht begeistert. Das klang für mich eher nach isoliertem Abarbeiten. Jede Menge Spaß hatte ich dagegen bei meinem Nebenjob in einem kleinen Beratungsunternehmen. Vor allem der persönliche Kontakt zu Kunden und Behörden, der Teamgeist und das Hinarbeiten auf ein konkretes Ziel machten mir Freude.

Also begab ich mich auf die Suche nach einer kleinen, sympathischen und anspruchsvollen Kanzlei. Stuttgart als Standort war ein weiteres Kriterium. So habe ich recherchiert und mit Dolde Mayen & Partner genau das gefunden, was ich gesucht habe.  

Wie beurteilen Sie nach 100 Tagen die Vorteile einer Boutique-Kanzlei? Was raten Sie Berufseinsteigern?

Das Persönliche sagt mir sehr zu. Hier bin ich nicht eine von vielen, sondern Teil einer Gemeinschaft. Ich erlebe ein ehrliches Interesse aneinander. Ein konkretes Beispiel ist auch meine Promotion: Sie liegt zwar hinter mir, doch die Korrekturphase dauert noch an. Ich muss also darauf vorbereitet sein, Teile meiner Dissertation zu überarbeiten, wenn das mein Doktorvater wünscht. Sollte dem so sein, bekomme ich Vollzeitjob und Doktorarbeit nicht unter einen Hut.

So haben wir individuell vereinbart, dass ich für den Fall der Fälle freigestellt werde. Diese Flexibilität hat mir den Einstieg sehr erleichtert. Eine weitere große Stärke ist die flache Hierarchie. Auch Herr Professor Dolde kommt zu mir ins Büro, um mich nach meiner fachlichen Einschätzung - oder auch einfach nur nach dem letzten Wochenende - zu fragen. Das bestärkt mich. Ich übernehme eigenverantwortlich Aufgaben, die ich mit einem erfahrenen Partner bespreche. Hierfür nehmen sich meine Kollegen viel Zeit. Lasst euch nicht von den hohen Referendargehältern der Großkanzleien blenden.

Aber ich werde auch nicht geschont: Anfang August habe ich zum Beispiel eine Urlaubsvertretung gemacht und auf diese Weise das Tagesgeschäft kennengelernt. Über mein neues Smartphone und die Bahncard 50 zum Einstieg habe ich mich natürlich auch sehr gefreut . Berufseinsteigern rate ich, ehrlich zu sich selbst zu sein und dem Bauchgefühl zu vertrauen. Ich kann nur sagen: Nutzt das Referendariat, um euch verschiedenes anzuschauen – auch eine spezialisierte Boutique in eurem Lieblingsrechtsgebiet.
 

Wieso haben Sie sich für das Öffentliche Recht entschieden?

Mein Schwerpunkt an der Uni war Öffentliches Recht bzw. Verwaltungsrecht. Ich hatte eine gute, engagierte Professorin, die meine Begeisterung geweckt hat. So bin ich dem Öffentlichen Recht treu geblieben.
 

Dem Öffentlichen Recht haftet das Klischee an, es wäre langweilig und spießig. Pflichten Sie diesem bei oder wie sehen Sie das, Frau Marquard?

Als potenzieller Karriereweg bei Studierenden fristet das Öffentliche Recht mehrheitlich ein Schattendasein. Das ist vollkommen unbegründet, wie meine Erfahrung zeigt. Die Arbeit bei Dolde Mayen & Partner ist ganz und gar nicht langweilig. Es geht hier auch um juristische, dogmatische Grundsatzfragen. Wir bearbeiten viele politische, brandaktuelle Mandate.

Es macht mich auch ein bisschen stolz, wenn ich morgens die Zeitung aufschlage und unsere Mandate wiederfinde. Anwältin im Öffentlichen Recht bedeutet nicht behördliches Massengeschäft. Vor allem für politisch Interessierte ist es äußerst spannend.

Und wenn „spießig“ bedeutet, dass man Recht und Gesetz ernst nimmt, sollten doch alle Anwälte „spießig“ sein, oder etwa nicht? Dolde Mayen & Partner zeigt sich mir als eine Kanzlei, die unkonventionell und aufgeschlossen ist. So gibt es im Büro keinen Dresscode. Stehen keine Termine an, kleidet sich jeder so, wie er sich wohlfühlt.

Dolde Mayen & Partner zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Kommunikationskultur aus. Wodurch ist diese geprägt?

Hier ist hohe Transparenz die Maxime der Zusammenarbeit. Das beginnt mit der morgendlichen Postrunde gegen 10 Uhr. Alle treffen sich im Besprechungszimmer, um die Posteingänge abzuzeichnen. So ergeben sich direkt erste Gespräche über aktuelle Fälle.

Besonders aufschlussreich für mich sind die Postausgänge. In roten Mappen sind Briefe, Emails und Schriftsätze des Tages aus beiden Standorten gesammelt und für jeden einsehbar. Diese vollkommene Offenheit trägt dazu bei, dass ich die Mandate der Kollegen kennenlerne. Und manchmal begegnet mir auch ein bekanntes Thema wie Stuttgart 21. Da ist es spannend zu sehen, was die Kollegen schreiben und wie sie formulieren.

Und: Bei uns herrscht das Prinzip der offenen Tür. Unsere Fachbibliothek ist über die Büroräume verteilt. Wer möchte, ist außerdem herzlich eingeladen, sich dem gemeinsamen Mittagessen anzuschließen.

 

Welche Möglichkeiten nutzen Sie, um Ihre kommunikativen und Non-Legal-Skills zu entwickeln?

Ich denke: Kommunikation lernt man durch Kommunikation. Wir kommunizieren viel, und zwar offen, persönlich und auch kontrovers. Diese Kultur hält viele Chancen bereit, mich kommunikativ weiterzuentwickeln. Ich werde gefragt, kann mich mitteilen und lerne am praktischen Fall.

Etwa in Besprechungen oder wenn ich mit meinem Mentor, Herrn Dr. Menke, bei mündlichen Verhandlungen vor Gericht bin. Von seinen Formulierungen kann ich mir sehr viel abschauen. Es ist faszinierend, wie souverän er auf jede Frage der Richter eine Antwort parat hat. Einen regen Austausch mit Kollegen aus anderen Kanzleien pflege ich bei juristischen Veranstaltungen.

So war ich beim Deutschen Anwaltstag in Mannheim, beim Verwaltungsrechtstag in Stuttgart und jetzt stehen die Baurechtstage an. Ich freue mich darüber, dass ich die Möglichkeit habe, an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. Gespannt bin ich auch auf das neue Non-Legal Weiterbildungsprogramm für junge Anwälte, das gerade entwickelt wird und das im neuen Jahr bei uns startet.

 

Der Friseur benötigt eine Schere und der Jurist eine gut ausgestattete Fachbibliothek. Würden Sie sagen, beim Blick in die Kanzlei-Bibliothek geht Ihnen als Juristin das Herz auf?

Definitiv. Unsere Bibliothek ist super ausgestattet. Bisher habe ich zu jeder Frage eine Auskunft bekommen. Ich habe alle Nachschlagewerke, die ich brauche, auch die gesammelten Zeitschriften zum Öffentlichen Recht. Und ich nutze alle relevanten Online-Zugänge uneingeschränkt.

Hier bin ich nicht eine von vielen, sondern Teil einer Gemeinschaft. Ich erlebe ein ehrliches Interesse aneinander.
Maria Marquard

Dolde Mayen & Partner unterhält ein Mentorenprogramm. Was schätzen Sie an Ihrem Mentor, Herrn Dr. Menke, am meisten und was haben Sie von ihm gelernt?

Mein Mentor, Herr Dr. Menke, ist hochspezialisiert, vor allem im Bauplanungsrecht. Es ist beeindruckend, wie viel er weiß und dass er immer up to date ist. Er kann zu fast allen Fragen aus dem Effeff Urteile zitieren. Auch unerwartete Fragen seitens des Gerichts oder von Mandanten beantwortet er aus dem Stegreif souverän und klar.

Ich schöpfe also aus einem großen Fundus an Wissen und Erfahrung. Da lerne ich jeden Tag dazu. Das macht mir total Spaß, auch wenn Kritik natürlich nicht ausbleibt. Gleichzeitig lässt Herr Dr. Menke mich selbstständig arbeiten und meine eigenen Ideen einbringen, die dann in den Schriftsätzen auch Bestand haben.

Außerdem sind wir beide sportbegeistert, Herr Dr. Menke ist Triathlet. So haben wir immer ein gutes Gesprächsthema.

 

Karrieresprungbrett Referendariat. Wenn Sie noch einmal die Wahl hätten, warum würden Sie Ihre Wahl- oder Anwaltsstation bei Dolde Mayen & Partner absolvieren?

Wenn ich sehe, wie gut Referendare hier betreut werden, hätte ich mir das im Nachhinein für mich selbst auch gewünscht. Möglicherweise hätte es mir auch einiges Kopfzerbrechen über meine berufliche Zukunft erspart. Die Referendare sind zirka drei Tage die Woche in der Kanzlei und bearbeiten hier spannende Fälle. Sie nehmen auch an Besprechungen und Gerichtsterminen teil. Ihre Arbeitsplätze sind mit Diktiergeräten ausgestattet, so gibt es die Möglichkeit, Diktieren zu üben.

Examensrelevanz ist ein weiteres Thema: Viele der Mandate, die Dolde Mayen & Partner betreut, bereiten Studierende und Referendare auf ihr Examen vor. Denn Baurecht, Umweltrecht und Kommunalrecht können immer mal dran kommen.
 

Partner werden - nicht nur ein Traum: Welche Entwicklungschancen haben Juristen bei Dolde Mayen & Partner?

Die Kanzlei begrüßt die jungen Anwältinnen und Anwälte, die hier anfangen quasi als künftiges Mitglied der Partnerschaft. Nach etwa einem Jahr schon kommt der Name mit auf den Briefkopf. Nach rund 1,5 Jahren ist man dann bei den Montags-Telkos mit dem Bonner Büro dabei, wo allerlei Organisatorisches geklärt wird. Nach etwa drei Jahren wird man assoziierter Partner und nach fünf Jahren erhält man dann den vollen Partnerstatus.

Erste Einblicke bei Dolde Mayen & Partner

Wer A(bfallrecht) sagt, sollte auch B(odenschutzrecht) sagen. Welche weiteren Rechtsgebiete sind in Ihrer Kanzlei vertreten?

Die Bandbreite unserer Rechtsgebiete ist groß. Verfassungsrecht, Europarecht, Planungs- und Baurecht, Umweltrecht und Kommunalrecht gehören genauso dazu wie die Rechtsberatung rund um Energie und Rohstoffe, Verkehr, Infrastruktur und Industrieanlagen. Abfallrecht, Vergaberecht und Regulierung komplettieren unser Portfolio. Einen sehr guten Überblick finden Interessenten auf der Kanzleiwebsite unter Rechtsgebiete. Dort sind noch weitere Themen, wie das Telekommunikationsrecht oder Krankenhaus- und Gesundheitsrecht, zu finden.
 

Bonn und Stuttgart liegen rund 260 Kilometer voneinander entfernt. Würden Sie dennoch sagen, dass eine gewisse Nähe zwischen den Kanzleistandorten Stuttgart und Bonn besteht?

Auf jeden Fall. Das beginnt schon damit, dass Bewerber an beiden Standorten Gespräche führen, die dann, wie in meinem Fall, mit einem gemeinsamen Mittagessen abschließen. Einmal im Jahr gibt es den Betriebsausflug abwechselnd in Bonn oder Stuttgart mit allen Anwälten und Sekretärinnen. Da lernt man sich natürlich noch viel besser kennen. Die Telefonkonferenz am Montag stellt standortübergreifend einen engen Austausch sicher.

Und: Nach zwei bis drei Jahren hospitieren junge Anwälte an dem jeweils anderen Standort für etwa zwei Monate. Ich werde dann also auch irgendwann Station in Bonn machen. Daneben trifft man sich auch auf Veranstaltungen wie dem Anwaltstag.
 

Gemeinsam stark. Erklären Sie, warum das Wort Teamspirit für die Anwälte bei Dolde Mayen & Partner kein Fremdwort ist!

Wir sind ein Team und jeder ist wichtig. Anwälte und Sekretärinnen arbeiten kooperativ zusammen. Ich beobachte oft, dass Kollegen sich gegenseitig beraten, wenn es um brisante Themen oder schwierige Fragen geht. Mir begegnet hier eine Kultur, die auch deshalb teamorientiert ist, weil man sich gegenseitig unterstützt.

Ich kann jeden meiner Kollegen immer um Hilfe oder Tipps bitten, was ich auch oft tue. Man braucht keine Angst zu haben, abgewiesen zu werden. Überhaupt gibt es die Ellenbogenmentalität hier nicht, die ich in der Großkanzlei wahrgenommen habe. Das Prinzip der offenen Tür und unsere büroübergreifende Bibliothek trägt ebenfalls zum „Wir-Gefühl“ bei.

So kann Dolde Mayen & Partner dich und deine Karriere unterstützen:

Wie schaffen Sie Ihren Ausgleich zu dem anspruchsvollen Beruf?

Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen in einer Großkanzlei habe ich noch Zeit, abends Sport zu machen. Zwischen 19:00 Uhr und 19:30 Uhr verlasse ich in der Regel das Büro und gehe dann manchmal laufen, schwimmen oder treffe mich noch mit Freunden. Das Wochenende ist frei. Das brauche ich auch, um mich zu erholen und Kraft zu tanken.


Vielen Dank für Ihre Zeit und das nette Gespräch! 

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