Litigation 2025

Litigation 2025 – Strategisches Spielfeld im Umbruch

Was verändert sich im Prozessrecht wirklich? Alle Insights zu Trends, Taktiken & Tools, die Litigation 2025 prägen!

Litigation als Rechtsgebiet im Jahr 2025 stellt ein dynamisches und zugleich herausforderndes Feld der juristischen Praxis dar. Unternehmen sehen sich zunehmendem wirtschaftlichen Druck und immer komplexeren regulatorischen Vorgaben ausgesetzt, während ESG-Themen häufiger Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen werden. In diesem Umfeld hat sich die klassische Prozessführung zu einem strategischen Instrument der Unternehmenssteuerung entwickelt, sowohl intern als auch extern. Gleichzeitig verändern technologische Innovationen, allen voran generative KI und datengetriebene Analysetools, grundlegend die Möglichkeiten der Vorbereitung, Führung und Auswertung von Verfahren.
Für erfahrene Prozessanwält:innen ist klar: Die Anforderungen an Verfahrensteams, die Struktur von Kanzleien und die Erwartungen der Mandant:innen haben sich grundlegend gewandelt. Litigation bedeutet heute weit mehr als bloße Abwehr: Sie ist Teil der strategischen Positionierung, ein Instrument der Risikosteuerung und oft auch ein bewusst gesetztes öffentliches Zeichen. 

Prozesslandschaft 2025: Was sich strukturell verändert

Neue Verfahrensarten, internationale Konfliktlinien und hybride Lösungsansätze prägen die Litigation auf allen Ebenen. Als Jurist:in bedeutet das für dich, bei der gerichtlichen Auseinandersetzung über den juristischen Tellerrand hinauszudenken. Prozessführung erfordert nun strategisches Zusammenspiel verschiedener Fachbereiche, bezieht internationale Perspektiven mit ein und folgt längst keinem starren Schema mehr. Folgendes lässt sich beobachten: 

  • Verfahrensrückgang bei den Zivilkammern
    Eine umfangreiche Studie im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz (BMJ) aus dem Jahr 2023 zeigt einen Rückgang von 30% vor den Zivilgerichten in den Jahren 2005 bis 2019. Die Mehrzahl der Klagen ging von Unternehmen aus. Diese setzen nun zunehmend auf außergerichtliche Methoden der Streitbeilegung wie etwa Kulanzangebote. Auch Schiedsgerichte und Schlichtungsstellen verzeichnen einen Rückgang an Auseinandersetzungen. Der Trend geht ganz klar zur alternativen Streitbeilegung. 
  • Zunahme komplexer Massenverfahren
    Ein markantes Phänomen ist die Professionalisierung und Verfeinerung kollektiver Rechtsdurchsetzung. Die Zeiten einfacher Sammelklagen sind vorbei. Heute dominieren New Class Actions, bei denen wirtschaftliche, datenschutzrechtliche oder ESG-bezogene Massenverfahren mit gezielter Litigation PR, strategischem Funding und Plattformkampagnen kombiniert werden. Bereits 2022 berichtete das Landgericht München über einen Anstieg von Massenverfahren. Für Unternehmen bedeutet das: Verteidigung erfordert mehrdimensionale Vorbereitung. Für Prozessanwält:innen sind verfahrensökonomisches Geschick, strategische Kommunikation und Datenkompetenz Schlüsselqualifikationen.
  • Internationalisierung in der multipolaren Ordnung
    Internationale Verfahren gehören heute längst zur Realität. Globale Lieferketten, extraterritoriale Regulierungen und eine zunehmend multipolare Weltordnung rücken grenzüberschreitende Prozessführung in den Fokus. Streitigkeiten, die mehrere Jurisdiktionen betreffen, sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die neue Normalität. Umso wichtiger ist es, dass du dich als Jurist:in im Bereich der gerichtlichen Auseinandersetzung in unterschiedlichen Prozesskulturen sicher bewegst, strategisch agierst und internationale Abläufe verstehst. Ohne starke Netzwerke und schnelle Abstimmung verlierst du wertvolle Zeit und im Zweifel auch den entscheidenden Vorteil.
  • Zunahme außergerichtlicher Streitbeilegung
    Wer heute über Streitbeilegung spricht, meint immer seltener einen Gerichtssaal. Nur 23 Prozent der Menschen in Deutschland haben in den letzten zehn Jahren persönliche Erfahrungen als Kläger:in, Beklagte:r oder Zeug:in mit einem Gerichtsverfahren gemacht, so der Roland Rechtsreport 2024. Diese Zurückhaltung markiert einen klaren Trend: Konflikte werden zunehmend außergerichtlich gelöst. Unternehmen wie Privatpersonen setzen bewusst und verstärkt auf Mediation, Schlichtung oder unternehmensinterne Konfliktlösungsmechanismen. Die Gründe liegen auf der Hand: Alternative Dispute Resolution (ADR)-Verfahren sparen Zeit, senken Kosten und schonen Beziehungen. Vor allem letzteres ist gerade dort, wo es nicht nur ums Recht, sondern auch ums Weiterarbeiten geht, ein wichtiger Faktor. Institutionen wie die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) begleiten diesen Wandel aktiv, indem sie auf digitale Verfahren, flexible Formate und vertrauliche Lösungsräume setzen. Auch gesetzlich tut sich etwas: Das Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) verpflichtet Unternehmen mittlerweile zur Transparenz über ihre Beteiligung an ADR – ein Signal, das die Verfahren zunehmend aus der Nische holt. ADR ist 2025 kein Kompromiss mehr – sondern oft die klügere, strategischere Entscheidung.

Regulierung, gesellschaftlicher Druck und neue Haftungsrisiken: Die Verschiebung der Litigation-Schwerpunkte

Die Prozesslandschaft 2025 wird nicht nur durch verfahrensrechtliche Innovationen geprägt, sondern vor allem durch eine tiefgreifende inhaltliche Verschiebung: Gerichtsverfahren werden immer mehr zu einem Weg, um auf gesellschaftliche Erwartungen und komplexe Regeln zu reagieren. Unternehmen sehen sich einer wachsenden Zahl strategisch initiierter Verfahren gegenüber, teils getrieben durch staatliche Regulierung, teils durch gut organisierte zivilgesellschaftliche Akteure. Für Prozessanwält:innen entstehen daraus neue Anforderungen an Risikobewertung, Argumentationstiefe und Verteidigungstaktik.

  • Regulatorische Dichte schafft prozessuale Angriffsflächen
    Der regulatorische Druck auf Unternehmen hat ein neues Niveau erreicht. Gesetze und Verordnungen wie der Digital Services Act (DSA), der AI Act, die DSGVO oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) erzeugen nicht nur Compliance-Aufwand, sondern eröffnen auch neue Angriffsflächen vor Gericht. Die Zahl der Verfahren, die sich auf Verletzungen regulatorischer Pflichten stützen, nimmt spürbar zu und mit ihr die Komplexität der Verteidigung. So zeigt die Deloitte Studie "ESG Disputes of the Future: Damage Quantification Challenges", dass ESG-Streitigkeiten häufiger und anspruchsvoller werden. Wer heute klagt, steht oft nicht mehr allein vor Gericht: Immer häufiger bündeln Unternehmen, NGOs oder Verbraucherverbände ihre Kräfte – strategisch unterstützt von spezialisierten Prozessfinanzierern. So wird aus einer einzelnen Klage schnell ein klares Signal mit öffentlicher Wirkung.
  • Klimaklagen und ESG-Verfahren als Katalysator
    Klimaklagen und ESG-Verfahren haben sich von einem juristischen Randthema zu einem wichtigen Teil moderner Litigation- und Compliance-Strategien entwickelt. Immer häufiger sehen sich Unternehmen vor Zivilgerichten mit Fragen nach ihrer Verantwortung für Treibhausgasemissionen, menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten oder unterlassenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen konfrontiert. Unter den ESG-Klagen in Deutschland nehmen Verfahren wegen Greenwashing derzeit eine führende Rolle ein. So hat die Deutsche Umwelthilfe in einer Pressemitteilung im März 2025 mitgeteilt, neue Unterlassungsklagen gegen 5 Unternehmen eingereicht zu haben und gab dabei an, dass diese mit Umweltvorteilen werben, die nicht überprüfbar oder intransparent sind. In einer vorherigen Klage der DUH gegen Lufthansa hat das Landgericht Köln entschieden, dass Lufthansa ihren Kunden keine „klimaneutralen“ oder „nachhaltigen“ Flüge versprechen darf, wenn diese lediglich auf freiwilligen Ausgleichszahlungen für Klimaschutzprojekte basieren. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
    ESG-Litigation sollte nicht auf den Gerichtssaal beschränkt bleiben, sondern Unternehmen dazu bringen, ihre Governance-Strukturen zu überdenken und ihre Kommunikationsstrategien neu auszurichten.
  • Zivilrechtliche Haftung als juristische Reaktion auf gesellschaftliche Forderungen
    Die Verbindung aus regulatorischem Rahmen und gesellschaftlichem Druck führt zu einer Erweiterung des zivilrechtlichen Haftungspotenzials. Datenschutz, Produktsicherheit, Lieferketten, Diversity-Versäumnisse, all diese Themen werden nicht nur öffentlich diskutiert, sondern auch juristisch sanktioniert. Für Litigator:innen bedeutet das: Die bloße Verteidigung rechtlicher Positionen ist heute nicht mehr genug. Stattdessen werden von dir proaktive, interdisziplinär gedachte Streitvermeidungs- und Verteidigungsstrategie, die wirtschaftliche, politische und kommunikative Dimensionen integriert, gefordert.
  • Private Enforcement gewinnt an Schärfe
    Ein weiterer zentraler Trend ist die zunehmende Bedeutung privatrechtlicher Durchsetzung im Kartell- und Wettbewerbsrecht. Digitalisierung und Plattformwirtschaft haben neue Konfliktfelder geschaffen, in denen Schadensersatzklagen wegen Marktmachtmissbrauch oder kartellrechtswidriger Absprachen zunehmen. Diese Verfahren sind oft international, wirtschaftlich bedeutsam und öffentlichkeitswirksam. Deshalb müssen Argumente strategisch geplant und ökonomisch gut abgesichert sein.
  • Prävention statt Feuerlöschen
    Inmitten dieser Entwicklung rückt der Aufbau präventiver Litigation-Strategien ins Zentrum unternehmerischer Rechtsarbeit. Frühzeitige Risikoanalysen, strategisches Monitoring regulatorischer Vorhaben und die Integration juristischer Szenarienplanung in das Corporate Risk Management sind für deine Arbeit als erfolgreiche Prozessanwält:in essenziell. Als Teil eines erfolgreichsten Litigation-Teams musst du im Jahr 2025 nicht nur juristisch exzellent sein, sondern auch frühzeitig involviert, interdisziplinär vernetzt und in der Lage sein, Eskalationen zu vermeiden, bevor sie öffentlich und justiziabel werden. Dies führt dazu, dass die Trennung zwischen Regulierung, öffentlichem Druck und Litigation verschwimmt. Immer öfter zeigen Prozesse gesellschaftliche Erwartungen auf und prüfen den Weitblick von regulatorischen Entscheidungen. Als erfahrene Jurist:in solltest du daher bedenken: Litigation-Strategien müssen rechtlich belastbar, kommunikativ durchdacht und unternehmensstrategisch verankert sein.

Litigation Tech & KI: Die Transformation der Verfahrensführung

Der technologische Wandel hat die juristische Praxis längst erreicht. Die Digitalisierung beschleunigt nicht nur Arbeitsprozesse, sondern verändert das Selbstverständnis ganzer Verfahrenseinheiten. Generative KI, automatisierte Datenanalyse und intelligente Workflows machen Litigation schneller, datengetriebener und auch anspruchsvoller. Technologisches Grundverständnis sollte daher für dich als erfahrene Prozessanwält:in kein Add-on mehr sein, sondern ein fester Teil deiner Strategie.


KI in der Verfahrensvorbereitung: Effizienz trifft Verantwortung

Der Einsatz generativer KI in der Schriftsatzanalyse und Verfahrensvorbereitung ist nicht länger experimentell, sondern wird immer mehr zum Standard. Ob der Entwurf rechtlicher Argumentationslinien, die Simulation von Gegenpositionen oder die automatisierte Urteilsauswertung: KI-gestützte Tools liefern Geschwindigkeit, Konsistenz und neue Perspektiven. Gleichzeitig erfordert ihr Einsatz ein hohes Maß an juristischer Kontrolle und ethischer Reflexion. Denn Haftungsfragen, Transparenzanforderungen und das Risiko von „halluzinierten“ Ergebnissen stellen neue Anforderungen an die Verfahrenssicherheit. Kanzleien und Unternehmen blicken zuversichtlich auf den Einsatz künstlicher Intelligenz, während Justiz und Strafgerichte aufgrund technischer Schwierigkeiten eher zurückhaltend und skeptisch bleiben, so der AI Report 2025 des Legal Tech Verband Deutschlands und Talent Rocket.

Automatisierung von Discovery und Dokumentenmanagement

Insbesondere in umfangreichen Verfahren mit hoher Dokumentenlast, etwa Massenverfahren, bei kartellrechtlichen Sachverhalten oder grenzüberschreitenden ESG-Fällen, bringt die automatisierte Analyse und Sortierung von Datenbeständen einen entscheidenden Vorteil in der Litigation-Praxis. Moderne eDiscovery-Systeme spüren Muster auf, finden relevante Inhalte und verringern Fehler durch manuelle Arbeit. Als Teil eines Litigation-Teams wirst du damit zunehmend zum Datenmanager und Risikoanalysten und verbindest juristisches Know-how mit technischen Workflows. 

Beweissicherung im KI-Zeitalter

Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen an die digitale Forensik und Beweissicherung. In einer Umgebung, in der Informationen dezentral gespeichert, automatisiert erzeugt und potenziell manipulierbar sind, wird die Authentizität digitaler Beweise zur zentralen Herausforderung. Als Litigator:in musst du dich mit Chain of Custody, digitalen Signaturen und der Frage beschäftigen, wie KI-generierte Inhalte vor Gericht verwertbar sind – und dabei eng mit IT- und Cyber-Forensik-Expert:innen zusammenarbeiten.

Neue Teamstrukturen und Kompetenzprofile

Die technologische Transformation wirkt tief in die Personalstruktur von Kanzleien und Rechtsabteilungen hinein. Jurist:innen arbeiten zunehmend in gemischten Teams mit Legal Engineers und Data Scientists. Der AI Report 2025 des Legal Tech Verband Deutschlands und Talent Rocket zeigt: Interdisziplinarität ist dabei von großer Bedeutung. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Führungspersönlichkeiten, die technologische Chancen verstehen, Risiken realistisch einschätzen und beides in erfolgreiche Mandatsarbeit übersetzen können. Wer sich diesem Wandel verschließt, verliert nicht nur Effizienz, sondern auch Anschluss an den Markt.

Anforderungen an Litigation-Teams: Skills, Strukturen und strategische Führung

Litigation im Jahr 2025 braucht juristische Präzision, klare Führungsverantwortung und ein Verständnis für Technologie und wirtschaftliche Zusammenhänge.

  • Neue Kernkompetenzen: Technik, Strategie, Kommunikation
    Gefragt sind heute nicht nur herausragende Kenntnisse im materiellen Recht oder Verfahrensrecht. Als erfolgreiche Litigator:in solltest du technische Tools einsetzen können, branchenspezifische Risiken verstehen und in interdisziplinären Teams souverän agieren können, um komplexe Verfahren erfolgreich zu führen. 
  • Vom Fallbearbeiter zur Führungspersönlichkeit
    Willst du heute Teams führen, Mandatsstrukturen aufbauen oder Geschäftsfelder entwickelt, musst du auch wirklich führen, coachen und organisieren können. Leadership in der Litigation bedeute wie in anderen Bereichen aus: Klarheit in der Kommunikation, Belastbarkeit unter Druck und ein echtes Interesse daran, andere wachsen zu lassen.
  • Kanzleistrukturen im Wandel
    Auch organisatorisch steht vieles auf dem Prüfstand: Litigation-Boutiquen punkten mit Spezialisierung und klarer Markenidentität, Full-Service-Kanzleien mit Interdisziplinarität und Marktbreite. Beide Modelle haben ihre Stärken. Wichtig ist, wie Litigation-Teams integriert, gefördert und strategisch entwickelt werden. Struktur, Eigenständigkeit und Sichtbarkeit im Unternehmen können wichtige Karrierefaktoren für dich sein.
  • Inhouse-Rollen gewinnen an strategischer Tiefe
    Für Inhouse-Jurist:innen ist Litigation meinst nur ein Teil ihres Aufgabenspektrums. Der Schwerpunkt liegt dabei darauf, Risiken frühzeitig zu erkennen, Verfahren bestenfalls präventiv zu vermeiden, strategisch zu steuern und wirtschaftliche Folgen im Blick zu behalten. In Zeiten zunehmender regulatorischer Anforderungen, dem Anstieg von Massenverfahren und neuen Herausforderungen durch künstliche Intelligenz gewinnt dies nur noch mehr an Bedeutung.
  • Nachwuchsbindung durch moderne Führung
    Nicht zuletzt hängt der nachhaltige Erfolg eines Litigation-Teams an seiner Fähigkeit, junge Talente zu gewinnen und zu halten. Entwicklungspfade, Lernkurven, Mentoring und eine moderne Führungskultur sind entscheidend. Gerade in einem Bereich mit hoher Arbeitsintensität und steiler Verantwortungskurve braucht es ein Umfeld, das fordert, aber nicht überfordert und jungen Jurist:innen zeigt, dass Litigation mehr ist als das Abarbeiten von Fristen.

Bist du als Litigator:in auf der Suche nach neuen Herausforderungen oder denkst über einen Wechsel in das Rechtsgebiet Litigation nach, findest du hier die passende Stelle für dich: 

Blick in die Zukunft: Was Kanzleien und Unternehmen jetzt tun sollten

Litigation ist 2025 ein integraler Teil von Risikosteuerung und Reaktionsfähigkeit. Kanzleien und Unternehmen sollten Litigation neu denken, um Mandate und Strukturen zukunftssicher aufzustellen.

Im internationalen Rechtsmarkt sind Alternative Fee Arrangements (AFAs) bereits verbreitet. Sie bieten Mandant:innen und Kanzleien flexible, transparente und an Ergebnisorientierung gekoppelte Vergütungsmodelle, die das klassische Stundenhonorar ergänzen oder ersetzen. So zeigt etwa die Kanzlei Hilgers Graben, wie innovative Preismodelle, von Pauschalen über Volumenvereinbarungen bis hin zu ergebnisorientierten Honoraren, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diese Entwicklung spiegelt das wachsende Bedürfnis nach Kostensicherheit und Effizienz wider, das auch hierzulande immer stärker in den Fokus rückt. Der internationale Erfolg alternativer Honorarmodelle lässt erwarten, dass sich diese Ansätze auch in Deutschland weiter durchsetzen werden.

Ein zentrales Element zukunftsfähiger Litigation-Arbeit ist die Fähigkeit zur präventiven Risikoidentifikation. Tools wie Litigation Risk Assessments, ESG Readiness Checks oder regulatorische Frühwarnsysteme helfen, potenzielle Konflikte frühzeitig zu erkennen noch bevor sie öffentlich, justiziabel oder reputationsgefährdend werden. Erfolgreiche Kanzleien und Rechtsabteilungen denken Litigation nicht erst ab Klageerhebung, sondern als Bestandteil aktiver Risikosteuerung.

Die Integration von Legal Tech, Datenanalyse und KI-gestützten Prozessen ist kein Nice-to-have mehr, sondern ein Wettbewerbsfaktor. Wenn du heute starke Litigation-Strukturen aufbauen willst, zahlt sich ein frühzeitig abgestimmtes Zusammenspiel zwischen Jurist:innen, Datenexpert:innen und strategisch denkenden Köpfen aus.

Für Anwält:innen in der Prozessführung braucht es für langfristigen Erfolg also strukturierte Abläufe, technologische Unterstützung und strategische Vorbereitung. Standardisierte Methoden, intelligente Systeme und interdisziplinäre Zusammenarbeit machen Litigator:innen zu vorausschauenden Partnern, die Mandant:innen sicher durch komplexe Verfahren und regulatorische Herausforderungen führen.


Litigation neu denken: strategisch, vernetzt, zukunftsorientiert

Kanzleien und Unternehmen stehen vor der Aufgabe, Litigation nicht nur als Reaktion auf Konflikte zu verstehen, sondern strategisch und vorausschauend zu gestalten. Die wichtigsten Trends sind unübersehbar: Verfahren werden komplexer, die Erwartungen wachsen, und der Handlungsspielraum wird zwar enger – aber gleichzeitig strategisch bedeutender. Ob ESG-Klagen, technologische Transformation oder steigende Regulierungen, Litigation im Jahr 2025 ist ein dynamisches, vielschichtiges Spezialgebiet. Für Kanzleien und Unternehmen gilt: Wer heute in die richtigen Köpfe und Strukturen investiert, schafft die Grundlage dafür, Konflikte nicht nur abzuwehren, sondern aktiv mitzugestalten.