Herr Dr. Fabian Tross ist in München als Rechtsanwalt für den Bereich Immobilienwirtschaftsrecht tätig. Seit dem Jahre 2013 ist er Partner bei der Kanzleiboutique "LPA Deutschland" und berät auch internationale Mandanten. Im Interview mit ihm erhalten wir exklusive Einblicke in den Arbeitsalltag der Rechtsberatung im Bereich "Real Estate".
Hallo Herr Dr. Tross, motiviert Sie Ihr Schwerpunkt Real Estate selbst "Häuslebauer" zu werden oder schreckt es ab?
Grundsätzlich motiviert mich der Job als Immobilienanwalt eher, mich auch privat mit dem Thema Immobilie zu beschäftigen. Auch wenn man natürlich das eine oder andere sieht, was schiefläuft. Ich würde mich aber nicht als typischen Häuslebauer bezeichnen. Ich wohne gerne zur Miete und investiere lieber privat in Immobilien.
Seit einigen Jahren spricht man in Deutschland von einem Bauboom, wobei dieser bei Einfamilienhäusern langsam abebbt. Wie nehmen Sie es wahr?
München ist der Wohnungsbaumarkt, den ich am besten überblicke. Unsere Bauträger-Mandanten kommen typischerweise aus München und Umgebung, weil sie juristischen Support vor Ort benötigen. Wenn ich München zum Maßstab nehme, ist der Bauboom ungebrochen. Unsere Mandanten verwirklichen immer weitere und größere, meist teurere Objekte, wobei es natürlich immer schwieriger wird, zentrumsnahe Grundstücke zu finden.
Im Studium und Referendariat begegnen einem oft die Mängelrechte iRd. Werkvertragsrechts- auch für Sie ein Schwerpunkt?
Am Anfang meiner Tätigkeit war dies sozusagen mein täglich Brot. Mein erster Job war in einer stark baurechtlich ausgerichteten Kanzlei. Ich finde es auch heute noch wichtig, dass junge Anwälte mit den Bauthemen rund um die Immobilie in Berührung kommen. Über die Jahre habe ich mich aber mehr auf das Transaktionsgeschäft fokussiert.
Wir beraten heute typischerweise die Lebensversicherung, die die Prämien ihrer Versicherten anlegt. Aber dabei hilft die Erfahrung im baurechtlichen Bereich enorm. Ich achte bei Kaufverträgen immer besonders auf die Themen, die bauseitig schieflaufen und den Mandanten später viel Geld kosten können.