Es gibt zu wenige Jurist:innen in Deutschland – und das wird sich auch in Zukunft nicht bessern, wenn man einen Blick auf die Statistiken wirft. Was also tun? Darauf hoffen, dass sich das Problem irgendwie von allein löst? Dass dies mittlerweile keine Option mehr ist, sollte jedem klar sein. Wir haben uns die aktuellen Zahlen zum Fachkräftemangel in der Justiz in Deutschland angesehen und stellen Ansätze und Maßnahmen vor, welche der aktuellen Entwicklung entgegenwirken sollen.
In Deutschland gab es im Jahr 2020 insgesamt rund 22.000 Richter:innen. Der Großteil davon (15.976) saß an ordentlichen Gerichten, 2.428 an Verwaltungsgerichten, 1.917 an Sozialgerichten und 935 an Arbeitsgerichten. Daneben gibt es in Deutschland 563 Richter:innen an Finanzgerichten, 95 am Bundespatentgericht, 16 am Bundesverfassungsgericht und 13 am Truppendienstgericht.
Richter:innen in Deutschland werden von sogenannten Richterwahlausschüssen ausgewählt. Diese werden vom Bundesjustizminister einberufen und bestehen aus 32 Mitgliedern (16 Justizminister:innen der Länder sowie 16 vom Bundestag gewählte Mitglieder). Anschließend werden die Richter:innen vom Bundespräsidenten ernannt.
2020 gab es in Deutschland rund 6.100 Staatsanwält:innen, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen (1.227). Nur 78 Staatsanwält:innen gab es zu diesem Zeitpunkt im Saarland