Kaum eine Woche vergeht ohne eine Nachricht über ein Unternehmen, das gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen hat oder in einen Korruptionsskandal verwickelt ist. Solche Skandale können teuer werden und nicht nur dem Budget, sondern auch dem Image des Unternehmens nachhaltig schaden. Um solchen Vorkommnissen vorzubeugen, gibt es mittlerweile in vielen größeren Firmen einen Compliance Officer, dessen Job voll und ganz darauf ausgerichtet ist, dass Prozesse rechtlich konform ablaufen. Wie auch du mit einer Weiterbildung zum Compliance Officer werden kannst, welche Anforderungen du dafür mitbringen solltest und was dich in dem Job erwartet, liest du hier.
Berufsbild Compliance Office: Richtlinien einhalten und vermitteln
Ein Compliance Officer ist im Unternehmen angestellt und sorgt intern dafür, dass alle Abläufe korrekt abgewickelt und externe genauso wie interne Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehören nicht nur gesetzliche Vorgaben zu Datenschutz, IT, Finanzen und Co., sondern zum Beispiel auch ethische Richtlinien. Diese werden mithilfe eines sogenannten Compliance Management Systems umgesetzt, welches den Rahmen für die Strukturen und Prozesse innerhalb der Organisation vorgibt. Besteht dieses noch nicht, wird es vom Compliance Manager individuell erarbeitet.
Jedoch sitzt ein Compliance Officer nicht nur im „stillen Kämmerchen“ und überwacht und steuert Prozesse sowie den Informationsfluss im Unternehmen, er arbeitet auch aktiv daran, die Abläufe zu verbessern, zu optimieren und auf neue Gesetze abzustimmen. Die Basis dafür bieten je nach Branche zum Beispiel der Deutsche Corporate Governance Kodex, bei internationalem Geschäftsverkehr unter anderem auch der Foreign Corrupt Practices Act oder der UK Bribary Act.
Zudem ist er dafür verantwortlich, dass Mitarbeiter, Führungskräfte und die Chefetage regelmäßig geschult werden, um die für sie relevanten Gesetze und deren Änderungen kennenzulernen und im Arbeitsalltag berücksichtigen zu können. Besonders wichtig ist für diese Stelle die Unabhängigkeit: Der Compliance Manager muss die Möglichkeit haben, nicht ausgereifte Prozesse oder gar Regelverstöße zu kritisieren, ohne dafür negative Konsequenzen zu befürchten. Deshalb berichtet er in der Regel direkt an die Geschäftsleitung.