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Die 5 besten Tipps für Frauen, die mehr Gehalt möchten

Die Gehaltsverhandlung für Juristinnen - was du wissen musst!

Oftmals ist für Frauen Gehalt ein Tabuthema. Sie verdienen auch im Bereich Jura nach wie vor wesentlich weniger als Männer. Oft liegt es daran, dass Frauen nicht darin geübt sind, ihre Arbeit in gutem Licht darzustellen und im Gehaltsgespräch strategisch richtig zu argumentieren. Damit diese Ungleichheit ein Ende hat, ist es unabkömmlich, sich mit dem Thema Gehaltsverhandlung auseinanderzusetzen und den Chef mit schlagkräftigen Argumenten zu überzeugen. Alle Tipps sind übrigens natürlich auch für männliche Juristen anwendbar!

 

1. Orientiere dich an den üblichen Gehältern - der Männer!

Gerade in Großkanzleien werden Einstiegsgehälter oft recht transparent gehandhabt. Da das in Kanzleiboutiquen und mittelständischen Kanzleien jedoch meist nicht der Fall ist, empfiehlt sich eine ausgiebige Recherche im Internet und bei Juristen im Bekanntenkreis.

 

Das Gehalt beim Berufseinstieg im Bereich Jura hängt von Examensnoten, Tätigkeitsfeld und Kanzleikategorie ab. Es gibt Großkanzleien, die beim Einstieg bereits Gehälter von über 100.000€ bezahlen, das ist jedoch auch im Bereich Jura die Ausnahme. 

 

Du willst wissen, wie viel man in einer Groß-, mittelständischen oder Boutiquekanzlei verdient? Dann lies hier weiter!

 

2. Vermarkte dich und deine Erfolge

Nicht nur im Bewerbungsgespräch ist es essentiell, sich überzeugend in einem positiven Licht darzustellen. Auch später im Berufsalltag musst du es schaffen, dass deine Erfolge bemerkt werden, denn im Endeffekt wirst du für deine Leistung bezahlt. Viele Juristinnen fürchten jedoch als Angeberin dazustehen, wenn sie all zu offen von erfolgreichen Leistungen erzählen. Diese Angst teilen viele Männer aber nicht - weswegen sie von ihrem Umfeld tendenziell als erfolgreicher wahrgenommen werden! Für Juristinnen heißt das: Trau dich, von positiven Rückmeldungen zu deiner Arbeit zu sprechen. Du hast eine E-Mail mit begeistertem Feedback von einem Mandanten bekommen? Warum leitest du es nicht an die Kollegen weiter, die mit dir an dem Fall beteiligt waren? Auch sie freuen sich über den gemeinsamen Erfolg und werden deine persönliche Leistung in Erinnerung behalten.

 

Hier erfährst du, was du tun musst, um an mehr Gehalt zu kommen

 

3. Sei präzise in deinen Forderungen

Überlege dir, mit welcher Gehaltserhöhung du zufrieden wärst. Steig nicht zu niedrig in die Gehaltsverhandlung ein. Es empfiehlt sich, mit einer Summe wie z.B. 50.200€ einzusteigen, weil für den Verhandlungspartner 50.000€ als nächste, niedrigere Summe naheliegt. Wärst du mit 50.000€ in die Verhandlung eingestiegen, wäre die nächste Stufe mit hoher Wahrscheinlichkeit 49.000€ gewesen. Verhandle jedoch nicht in zehn Euro-Schritten, das wirkt kleinlich.

 

4. Bereite dich vor

Nachdem du dir genaue Vorstellungen davon gemacht hast, wie viel mehr du eigentlich gerne verdienen möchtest, musst diese Forderung natürlich auch begründen. Hast du besonders große, wichtige Mandate betreut, die der Kanzlei viel Geld eingebracht haben? Hast du im letzten Jahr mehr Verantwortung übernommen? Hast du neue, finanzstarke Mandanten eingebracht? Wurdest du dafür gelobt, gute Arbeit gemacht zu haben? Mach dir eine Liste mit Punkten, die deine hervorragenden Leistungen belegen. So hast du eine Reihe an sachlichen Argumenten, die zeigen, dass eine Gehaltserhöhung die Qualität deiner Arbeit widerspiegelt.

 

Um beim Gespräch mit deinem Chef selbstbewusster aufzutreten, spiel die Situation auch mit Freunden oder Familienmitgliedern durch.

 

Nicht sicher, was du zum Verhandlungsgespräch tragen sollst? Hier bekommst du die besten Tipps

 

5. Bitte nicht persönlich nehmen

Es zeugt von Selbstbewusstsein und beruflicher Professionalität, wenn du nicht persönlich oder emotional wirst, sollte dein Chef deine Forderung ablehnen. Interpretier das Nein nicht als Ablehnung deiner Person oder deiner Leistung, sondern frag ruhig nach, aus welchem Grund deine Gehaltserhöhung nicht bewilligt wird. Liegt es daran, dass deine Leistungen aus Sicht deines Vorgesetzten eine Gehaltserhöhung nicht rechtfertigen? Nimm das ruhig zur Kenntnis und bitte darum, gemeinsam Ziele festzulegen, welche dann eine Gehaltserhöhung zur Folge haben. Außerdem solltest du dich nicht scheuen, sofort den nächsten Termin für ein Gespräch zur eventuellen Gehaltsanpassung in etwa einem halben Jahr auszumachen.

 

Frauen sollten bei der Gehaltsverhandlung selbstbewusst auftreten und ihr Gehalt mit männlichen Kollegen vergleichen. Für jeden, der eine Gehaltserhöhung anstrebt, ist eine sehr gute Vorbereitung unumgänglich. Man sollte die marktüblichen Gehälter kennen und sich seiner erbrachten Leistungen auf jeden Fall bewusst sein. Sollte es bei der Gehaltsverhandlung dann trotzdem zu einem "Nein" kommen, sollte man das keinesfalls persönlich nehmen. Hier heißt es ruhig bleiben und Gründe eruieren.