Wenn es in den Medien mal wieder um Großkonzerne, Steuersparmodelle oder die Paradise Papers geht, dauert es nicht lange, bis auch von Lobbyisten die Rede ist. In TV und den Printmedien sowie vielen Dokumentationen werden sie gerne als Schattengestalten dargestellt, die hinterrücks die Regierungen und Machthaber beeinflussen, um Steuerersparnisse oder Gesetzeslücken zu sichern. Doch es gibt auch andere Darstellungen - durchsucht man vor allem das Internet, wird ganz offen von Lobbyorganisationen und Kanzleien für den Beruf des Lobbyisten geworben. Wie also passt das zusammen und warum ist Lobbyist vielleicht sogar ein sehr spannender Beruf?
Was ist Lobbyismus und ist das nicht illegal?
Lobbyarbeit ist ein aus dem Englischen übernommener Begriff, der eine Form der Interessenvertretung beschreibt, bei der für eine bestimmte Gruppierung, eine Organisation oder ein Unternehmen Einfluss auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft genommen wird. Diese Interessenvertretung kann dabei in vielen verschiedenen Formen, zum Beispiel über persönliche Verbindungen aber auch über die Medien erfolgen. Der Begriff des Lobbyismus ist also nicht ganz einfach eindeutig zu definieren oder klar abzugrenzen, umfasst aber grundsätzlich alle Formen der gewollten Interessenvertretung durch eine Person oder Personengruppe, dem oder den Lobbyisten.
Zudem ist der Begriff zumindest im öffentlichen Meinungsbild stark negativ konnotiert, weshalb er von entsprechenden Verbänden oder Personen häufig vermieden wird. Gängige Synonyme sind dann „Public Affairs“, „Betreuung der Kommunikation“ oder „Politische Beratung“.
Möglicherweise etwas überspitzt wird Lobbyarbeit immer wieder als die fünfte Gewalt im demokratischen Staat bezeichnet, wenn die Medien die vierte Gewalt nach Exekutive, Legislative und Judikative sind. Doch eines wird auch klar, denn Interessenvertretung ist natürlich etwas, das jederzeit und überall stattfindet und damit auch völlig selbstverständlich nicht illegal sein kann. Der Grundgedanke und auch die Ausübung von Lobbyarbeit an sich ist damit ebenfalls nicht illegal sondern rechtlich zulässig.