Christian Saßenbach

Veröffentlicht am 12.10.2022

„Der offene Austausch hat einen hohen Stellenwert bei uns“

Christian Saßenbach, LL.M., von Oppenhoff im Interview

Christian Saßenbach ist seit 2021 Rechtsanwalt bei Oppenhoff in Köln. Er berät und vertritt nationale und internationale Unternehmen zu sämtlichen Fragen des IT- und Datenschutzrechts sowie des E-Commerce. 

 

Herr Saßenbach, Sie arbeiten seit 2021 als Associate bei Oppenhoff und waren bereits davor als Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Referendar und juristischer Mitarbeiter in der Kanzlei tätig. Aus welchen Gründen haben Sie sich für die Kanzlei entschieden und was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Das wird wahrscheinlich in vielen TalentRocket-Interviews stehen, aber tatsächlich wegen des tollen, kollegialen Umfelds und dem Ruf, den sowohl die Kanzlei, aber auch meine direkten Chefs auf dem Markt genießen.

Zum Schwerpunkt meiner Arbeit kann ich sagen, dass ich als Berufseinsteiger einen relativ abwechslungsreichen Arbeitsalltag habe. Wenn ich auf das vergangene Jahr zurückblicke, lässt sich im IT-Recht am ehesten die Beratung bei größeren IT-Outsourcing-Projekten, im Speziellen die Auslagerung von IT (z. B. Server/Software) an externe Dienstleister, und im Datenschutzrecht die Erstellung von Auftragsverarbeitungsverträgen / Datenschutzhinweisen als aktuellen Schwerpunkt meiner Arbeit beschreiben. 
 

Hatten Sie während Ihres Referendariats bei Oppenhoff die Möglichkeit, erste Erfahrungen im Umgang mit Mandant:innen zu sammeln und inwiefern bietet die Kanzlei Referendar:innen Unterstützung bei der Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen an?

Die Mandant:innen, mit denen ich während meiner Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Referendar und juristischer Mitarbeiter in Kontakt kam, sind auch heute noch Mandant:innen. Da muss ich immer ein bisschen schmunzeln, wenn man durch Mandate an die Zeit als WiMi/Referendar erinnert wird. 

Bezüglich der Vorbereitung auf das Zweite Staatsexamen ist als Erstes die Talentschmiede zu nennen. Jüngere Associates – u. a. inzwischen auch ich – behandeln die Themenschwerpunkte Z2- und Z4-Klausur und bereiten Referendar:innen mit einer Art Mini-Repetitiorium auf das Examen vor. 

Des Weiteren bietet Oppenhoff ein externes Repetitorium sowie ein Kontingent an Probeklausuren von Kaiserseminare an. Aus meiner eigenen Referendarzeit kann ich nur sagen, dass Oppenhoff – verglichen mit anderen Kanzleien – gut mithalten kann und vereinzelt sogar noch mehr zu bieten hat, z. B. die Möglichkeit, Examenskoffer für die Prüfungszeit zu entleihen. 

Darüber hinaus konnte mein damaliges (und jetziges) Team damit punkten, dass darauf geachtet wurde, mir als Referendar ausbildungsrelevante Aufgaben zuzuteilen, die über die gefürchteten Recherchetätigkeiten hinausgingen.

„Unsere Tätigkeit ist spannend – Tag für Tag."

Sie beraten und vertreten nationale sowie internationale Unternehmen zu Fragen des IT- und Datenschutzrechts. Hatten Sie bereits im Studium Kontakt zu dem Fachbereich und was reizt Sie besonders an diesem Beratungsschwerpunkt?

Im Studium hatte ich mit dem Bereich IT- und Datenschutzrecht keine Berührungspunkte. An der Universität Trier wurde ein vergleichbarer Schwerpunkt leider erst eingerichtet, als ich bereits den universitären Teil des Staatsexamens abgeschlossen hatte. Allerdings habe ich meinen LL.M. im Bereich IT/IP absolviert. Dadurch konnte ich bei meinem Einstieg als wissenschaftlicher Mitarbeiter (damals noch in einer anderen Kanzlei) bereits mit ersten Vorkenntnissen in diesem Bereich punkten.

Das spannende – sowohl im IT- als auch im Datenschutzrecht – ist letztlich, dass beides sehr dynamische Rechtsgebiete sind, die immer stets an den aktuellen technischen und rechtlichen Entwicklungen zu messen sind. Darüber hinaus handelt es sich meines Erachtens um absolute Zukunftsthemen, die künftig noch verstärkt in den Vordergrund rücken werden.
 

Teamfähigkeit, Offenheit und Engagement sollten Associates für einen Berufseinstieg bei Oppenhoff mitbringen. Welche weiteren Qualifikationen sind Ihrer Ansicht nach ein „Muss” für die Arbeit in einer Full-Service-Kanzlei und wie werden Berufseinsteiger:innen zu Beginn in das Kanzleileben eingebunden?

Spontan ist mir "Spaß" eingefallen, wobei ich nicht weiß, ob das als Qualifikation zählt. Ich denke dennoch, dass Spaß an der Arbeit generell ein wichtiges Merkmal ist, das man unabhängig von Oppenhoff zu seinem ersten Job mitbringen sollte. 

Das Kanzleileben bei Oppenhoff ist vielfältig und von zahlreichen Social Events geprägt, bei denen vor allem junge Kolleg:innen schnell innerhalb der Kanzlei Fuß fassen und mit anderen Oppenhoffler:innen in Kontakt kommen. Daneben bekommen unsere Berufseinsteiger:innen eine:n Buddy für alle Fragen an die Seite gestellt.
 

Welche Herausforderungen sind Ihnen bei Ihrem Berufseinstieg sowie der Umstellung vom Wissenschaftlichen Mitarbeiter zum Associate begegnet?

Die größten Herausforderungen waren mit Sicherheit die Müdigkeit und das Abschalten können am Wochenende. Ich war wirklich überrascht, wie anstrengend ein Berufseinstieg ist. Gerade die Umstellung auf eine Fünf-Tage-Woche hat dazu geführt, dass ich im ersten Monat an den Wochenenden echt platt war. Auch das Abschalten von der Arbeit ist mir am Anfang sehr schwergefallen. Ich habe oft abends noch einmal kontrolliert, ob ich die E-Mail wirklich an den gesamten Verteiler geschickt habe, etc. Das hat sich aber gelegt und man wird letztlich schnell in dem, was man täglich macht, deutlich routinierter. 

Wie gestaltet sich ein typischer Arbeitsalltag in Ihrem Fachbereich? Ist das juristische Arbeiten im IT- und Datenschutzrecht ohne interdisziplinären Ansatz überhaupt noch möglich?

Es gibt keinen typischen Arbeitsalltag. Am ehesten kann man sagen, dass ich mir in der Regel montags morgens meine Aufgaben für die Woche plane und wir dann in unseren mehrmals pro Woche stattfindenden Team-Calls unsere Wochen-To-Dos in der Runde abstimmen, besprechen und gegebenenfalls umverteilen, um eine möglichst ausgeglichene Arbeitsverteilung zu haben. 

Sowohl das IT-Recht als auch das Datenschutzrecht hat eine Vielzahl von Schnittstellen mit anderen Rechtsgebieten. Bei Fragen zum Beschäftigtendatenschutz spielen z. B. auch arbeitsrechtliche Besonderheiten eine zentrale Rolle. Ich würde jedoch nicht so weit gehen zu behaupten, dass ein interdisziplinärer Ansatz die einzige Möglichkeit ist, effektiv im IT- oder Datenschutzrecht zu arbeiten. 
 

Gibt es bei Oppenhoff einen vorgeschriebenen Karriereweg und welche Voraussetzungen sollten Associates, die den Weg in die Partnerschaft anstreben, erfüllen?

Ja, bei Oppenhoff gibt es einen vorgeschriebenen Karriereweg, bei dem man Berufsjahr für Berufsjahr an die Partnerschaft herangeführt wird. Welche Voraussetzungen Associates mitbringen sollten, kann ich als junger Associate definitiv nicht glaubhaft beantworten, da mit Sicherheit auch andere Faktoren als gute Arbeit eine Rolle spielen. Oppenhoff bereitet Berufsträger:innen dabei durch umfangreiche Schulungen auf die Partnerschaft vor, die je nach aktueller Karrierestufe unterschiedliche Themenschwerpunkte setzen.
 

Sie haben vor Ihrer Anwalts-Tätigkeit einen LL.M. in Norwich absolviert. Ist eine solche Zusatzqualifikation Ihrer Auffassung nach heutzutage ein notwendiges Asset, um auf dem juristischen Arbeitsmarkt zu überzeugen? Welche Vorteile ergeben sich hieraus für Berufseinsteiger:innen?

Es hilft vor allem, wenn der LL.M. im Ausland absolviert wurde, da hierdurch oftmals die in dem internationalen Umfeld erforderlichen Fremdsprachenkenntnisse nochmals vertieft und gefestigt werden, gerade in Bezug auf die rechtliche Fachsprache.

Unabhängig von dem vorgenannten und von den späteren Karrierezielen kann ich jedem zu einem ausländischen LL.M. raten, wenn es die persönliche Situation möglich macht. Ein Tipp: Es bietet sich an, den Markt genau zu studieren und so ggf. an einer etwas günstigeren Universität zu studieren. Es war eine super Erfahrung, die ich definitiv nicht missen möchte. 
 

Wie begegnen sich Associates und Partner:innen bei Oppenhoff? Gibt es Kontakt auf Augenhöhe oder regelmäßige Feedbackgespräche?

Beides. Innerhalb des ersten Berufsjahrs sind drei umfangreichere Feedbackgespräche fest vorgesehen. Daneben gibt es regelmäßiges Feedback zur aktuellen Arbeit. Der Austausch mit den Partner:innen findet dabei absolut auf Augenhöhe statt. Das gilt nicht nur für die Partner:innen aus meinem Team, sondern teamübergreifend. 

Das Kanzleileben bei Oppenhoff ist vielfältig und von zahlreichen Social Events geprägt, bei denen vor allem junge Kolleg:innen schnell innerhalb der Kanzlei Fuß fassen und mit anderen Oppenhoffler:innen in Kontakt kommen.
Christian Saßenbach, LL.M.

Arbeiten Sie immer in festen Teams oder auch teamübergreifend mit Kolleg:innen zusammen? Wie wichtig ist der offene Austausch in Ihrer Kanzlei, Herr Saßenbach?

Grundsätzlich arbeiten wir teamintern immer in wechselnden Gruppen, abhängig vom Mandat und zeitlicher Verfügbarkeit. Sofern es sich um komplexere Rechtsfragen handelt, die auch rechtsgebietsübergreifende Expertise verlangen, sprechen wir die jeweiligen Kolleg:innen direkt an und binden sie ein. Das gleiche Spiel funktioniert entsprechend in die andere Richtung.

Der offene Austausch hat einen hohen Stellenwert bei uns. So gibt es beispielsweise den regelmäßigen Austausch unter den Associates und Junior Partner:innen sowie mit dem Executive Board der Kanzlei. Für alle Oppenhoffler:innen wurde das sogenannte Mitarbeiterforum initiiert.
 

Die Tätigkeit in einer Sozietät mit hochkarätigen, internationalen Mandaten bringt oftmals ein höheres Arbeitspensum mit sich. Welchen Stellenwert nimmt Work-Life-Balance bei Oppenhoff ein? Werden flexible Arbeitszeitmodelle angeboten?

Wir haben neben flexiblen Arbeitszeitmodellen, wie einer 4-Tage-Woche, sogar ein Job-Sharing-Modell, bei dem sich Associates und Juniorpartner:innen eine Vollzeitstelle teilen. Mein persönliches Empfinden ist, dass partnerseitig sehr darauf geachtet wird, dass die Arbeit gleich verteilt ist und keiner bis in die Nacht am Schreibtisch sitzen muss, während andere um 16 Uhr das Büro verlassen. Das funktioniert bei uns im Team besonders gut. Auch in den Urlauben hält einem der Rest des Teams den Rücken frei.
 

Welche Angebote bietet Oppenhoff den Mitarbeitenden in Bezug auf Sport und Gesundheit an?

Wir haben ein Fitnessstudio in unserem Kölner Büro, das Mitarbeitenden kostenlos zur Verfügung steht. Zudem bietet die Kanzlei zahlreiche Vergünstigungen, bspw. für Fitnessstudiomitgliedschaften, an. In Corona-Zeiten gab es zudem verschiedene Angebote, wie Fit im Homeoffice oder Yoga am Arbeitsplatz. 

Ende August fand zudem die “Oppenhoff bewegt sich"-Woche statt. Mitarbeitende konnten durch sportliche Aktivitäten – ähnlich wie bei einem Sponsorenlauf – Gelder für eine Spendenaktion der Kanzlei sammeln. 

Mein persönliches Highlight ist unsere Fußballrunde, bei der wir uns regelmäßig zu einem entspannten Feierabendkick treffen.

Erste Einblicke bei Oppenhoff

Oppenhoff wurde als azur TOP Arbeitgeber 2022 ausgezeichnet. Wodurch zeichnet sich für Sie die vor allem Unternehmenskultur aus und was macht die Arbeit in der Kanzlei so besonders?

Das gesamte Arbeitsumfeld. In unserem aktuellen Karrierevideo sagt unser Partner Dr. Alexander Willemsen dazu, dass es einen ganz besonderen Spirit gibt. Dem kann ich mich nur anschließen.
 

Was möchten Sie Berufseinsteiger:innen mit auf den Weg geben, die sich bei der Kanzleiwahl noch unsicher sind? Worauf sollte besonders geachtet werden?

Auf das Team. Das sind die Leute, mit denen man die meiste Zeit des Tages verbringt. Der Rest kommt meines Erachtens von ganz alleine.
 

Ihr Fazit?

Wie bereits gesagt, sollte man sich die zukünftigen Kolleg:innen genau angucken. Es bietet sich an, als Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in oder als Referendar:in die Zeit zu nutzen und sich dabei immer die Frage zu stellen „Kann ich mir vorstellen, mit diesen Leuten künftig fünf Tage die Woche zusammenzuarbeiten?“ 
 

Vielen Dank, Herr Saßenbach!

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