LAW – Leadership Alliance for Women

Veröffentlicht am 07.07.2021

LAW – Leadership Alliance for Women

Henriette Norda und Sylvia Ebersberger übernehmen die deutsche Führung des Netzwerks bei DLA Piper

Mit Büros in über 40 Ländern ist DLA Piper eine der größten und internationalsten Kanzleien der Welt. In Deutschland arbeiten über 600 Mitarbeiter*innen an vier Standorten – Frankfurt am Main, München, Köln und Hamburg. Die Kanzlei bietet umfassende rechtliche Beratung auf allen Gebieten des nationalen und internationalen Wirtschaftsrechts an.

Sylvia Ebersberger ist Partnerin in München an der Schnittstelle Commercial/IT und leitet die Automotive Praxis der Kanzlei auf internationaler Ebene als Global Co-Chair. Sie berät grenzüberschreitende Kooperationen im Industrieumfeld, Vertragsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette sowie Transformations- und Innovationsprojekte.

Dr. Henriette Norda ist Partnerin im Bereich Arbeitsrecht in Hamburg. Sie berät mittelständische Unternehmen ebenso wie internationale Großkonzerne auf dem gesamten Gebiet des Individual- und Kollektivarbeitsrechts, einschließlich der daran angrenzenden Bereiche des Gesellschaftsrechts.
 

Sylvia Ebersberger und Dr. Henriette Norda
Sylvia Ebersberger und Dr. Henriette Norda

Frau Dr. Norda, Sie sind seit 2019 Partnerin bei DLA Piper. Ist die Partnerschaft bei DLA Piper ein realistisches Ziel und wann haben Sie sich dazu entschieden, diesen Karriereweg einzuschlagen?

Dr. Henriette Norda: Ich freue mich jeden Tag darüber, bei DLA Piper zu sein. Wir arbeiten in einem tollen Team hervorragender Anwält*innen daran, innovative Lösungen für international agierende Mandanten zu finden. In Deutschland ist die Kanzlei innovativ, wächst und arbeitet in hohem Maß cross-funktional. Das sind optimale Voraussetzungen, um Partner*in zu werden. Da ist es doch ganz natürlich, wenn man früh Feuer fängt, diese Entwicklung der Kanzlei als Partner*in mitgestalten zu wollen. So war es auch bei mir. Ich bin daher stolz darauf, die Chance bekommen zu haben, durch meine persönliche Entwicklung und den Aufbau meines Business Cases Partnerin der Kanzlei geworden zu sein.


Vom Associate zur Partnerin: Wie hat sich Ihr beruflicher Werdegang in die Partnerschaft gestaltet und welche Aufgaben und Herausforderungen müssen Sie als Partnerin bewältigen?

Dr. Henriette Norda: Bei DLA Piper durchläuft man einen mehrstufigen Prozess, bei dem immer wieder überprüft wird, ob man wirklich das Zeug hat, Partner*in zu werden. Schon ganz am Anfang meiner Karriere bei DLA Piper habe ich gewusst, dass ich nur als Teamplayer Erfolg haben kann. Das ist bereits ein wichtiges Einstellungskriterium und wird auch bei der weiteren Entwicklung immer wichtiger.
Im Partnerernennungsprozess geht es aber auch darum, die Werte der Kanzlei, die eigene Kompetenz und die besondere individuelle Verantwortung zu verkörpern, die es mit sich bringt, Partner*in zu sein und weitreichende Verantwortung über die eigene Tätigkeit hinaus zu übernehmen.


DLA Piper achtet bereits im Bewerbungsverfahren darauf, dass die künftigen Kolleg*innen langfristig fachlich und persönlich überzeugen können. Welche Anforderungen werden an Kandidat*innen für eine Partnerschaft gestellt und inwiefern können in- und externe Netzwerke hierbei hilfreich sein?

Dr. Henriette Norda: Es gibt keine allgemeingültige Formel dafür, Partner*in in einer internationalen Kanzlei zu werden. Die Grundvoraussetzung für die Partnerschaft ist sicher immer ein tragfähiger und zukunftsgerichteter Business Case. Dieser alleine reicht aber bei DLA Piper nicht aus. Wir achten bei Ernennungen außerdem darauf, dass unsere Werte in der täglichen Arbeit tatsächlich gelebt werden. 

Mir hat geholfen, dass ich neben dem Business Case auch viele Menschen innerhalb und außerhalb der Company hatte, die mich unterstützt und an mich geglaubt haben, ein Netzwerk also. Dazu gehören Kolleg*innen, Mandant*innen und Mentor*innen. Wenn man es dann geschafft hat, dann ist das ein besonders Gefühl von Dankbarkeit und dem Wissen darüber, an dieser Aufgabe sehr gewachsen zu sein.

Frau Ebersberger, Sie sind seit 2019 Partnerin – bereits nach drei Jahren bei DLA Piper. Gibt es Ihrer Meinung nach ein Erfolgsrezept zur Partnerschaft und inwiefern konnte DLA Piper Sie hierbei unterstützen?

Sylvia Ebersberger: Ich war bereits Local Partnerin in meiner vorherigen Kanzlei mit eigenen, etablierten Mandatsbeziehungen, die ich glücklicherweise zu DLA Piper überführen konnte, trotz Elternzeit vor der neuen Herausforderung.

Die frühzeitige Schaffung eines klaren Profils und eines stabiles Netzwerks aus Mandant*innen und Intermediären hilft ganz klar auf dem Weg zur Partnerschaft. DLA Piper hat mir die Freiheit gelassen und mich dabei unterstützt, mein Profil auf dem Weg zur Vollpartnerschaft durch Mandate, Vorträge und Veranstaltungen weiter zu schärfen.
 

DLA Piper bietet verschiedene Wege in die Partnerschaft an. Inwiefern ist eine transparente Kommunikation mit den Vorgesetzten bei dem Karriereziel der Partnerschaft förderlich und ist das Verlassen der eigenen Komfortzone hier sinnvoll?

Sylvia Ebersberger: Keiner darf erwarten, dass sich der eigene Wunsch zur Partnerschaft an der Nase ablesen lässt. Für die eigenen Ziele einzustehen und diese klar zu kommunizieren, ist essentielle Voraussetzung für jeden Karriereschritt und fällt nicht immer leicht. Das gilt auch dann noch, wenn man auf dem gewünschten Level angekommen ist. Ich selbst war sehr überrascht, wieviel Unterstützung und Förderung ich von meinen heutigen Mit-Partner*innen ab dem Moment erfahren habe, an dem ich meinen Wunsch zur Partnerschaft klar kommuniziert hatte.


Frau Dr. Norda, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hindert viele Anwältinnen daran, den Weg in die Partnerschaft zu wählen. Wie haben Sie sich mit diesem Thema als anstrebende Partnerin auseinandergesetzt?

Dr. Henriette Norda: Bereits während des Studiums und auch später im Berufsleben habe ich viel Zeit im Ausland verbracht. Ich habe in den USA, Frankreich, Südafrika und England gearbeitet bzw. studiert. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich in den meisten dieser Länder überhaupt nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass gerade DLA Piper als internationale Kanzlei ein Role Model dafür sein kann, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Selbstverständlichkeit wird.

Wie steht es um den Frauenanteil in Deutschlands Kanzleien 2023?

Wir haben den Frauenanteil in deutschen Kanzleien 2023 unter die Lupe genommen. Erfahre in unserem exklusiven Whitepaper:

→ Wie Frauen in den Kanzleitypen vertreten sind

→ Wo der Anteil an weiblichen Associates & Partnerinnen am höchsten ist

→ Welche Kanzleien Wert auf Weiblichkeit legen

→ Welche Entwicklungen künftig zu erwarten sind

 

Aktuelle Jobs bei DLA Piper

Zeit für Vollzeitarbeit ist vor allem bei einem Kinderwunsch ein Problem. Inwiefern unterstützt DLA Piper die Partnerinnen hierbei (z.B. durch Teilzeitarbeit)?

Dr. Henriette Norda: Die Arbeit in einer internationalen Wirtschaftskanzlei kann sehr fordernd sein, sowohl inhaltlich als auch zeitlich. Unser Geschäftsmodell und unsere Mandate setzen bestmöglichen Service und schnelle Unterstützung voraus – dessen sind wir uns bewusst. Da wir bei DLA Piper großen Wert auf eine langfristige Bindung legen, bieten wir daher eine Reihe von flexiblen Arbeitszeitgestaltungen für unterschiedlichste Lebenssituationen an. Teilzeitarbeit ist als „Kurzer Tag“ (Reduzierung der täglichen Arbeitszeit), „Kurze Woche“ (Tätigkeit an weniger als fünf Tagen pro Woche) oder als „Kurzes Jahr“ (z.B. ein bis zwei freie zusammenhängende Monate mit Gehaltsstreckung) möglich.

Zudem ist Mobile Working bei DLA Piper inzwischen eine Selbstverständlichkeit und auch Sabbaticals sind nach individueller Vereinbarung möglich. Darüber hinaus arbeitet DLA Piper mit dem pme Familienservice zusammen, welcher u.a. eine Notbetreuung, ein Ferienprogramm sowie die Vermittlung von Betreuungsleistungen anbietet und auch dazu berät.


Frau Ebersberger, die Ernennung in die Partnerschaft bedeutet auch das Anheben des Arbeitspensums. Steht Ihrer Meinung nach die Familienplanung dem Anstreben einer Partnerschaft entgegen?

Sylvia Ebersberger: Das sehe ich differenzierter. Als Partner*in verändert sich nicht zwingend das Arbeitspensum, wohl aber der Aufgabenzuschnitt. Termine mit Mandant*innen und die Akquise nehmen mehr Raum ein. Kinder führen meines Erachtens lediglich dazu, dass die Karriere sich nicht zu 100% durchplanen lässt und es zwangsläufig Phasen gibt, in denen man einen Gang runter schalten muss. Solche Phasen sind aber auch gut, um danach bewusster und zielgerichteter die nächsten Schritte zu gehen.

Für die eigenen Ziele einzustehen und diese klar zu kommunizieren ist essentielle Voraussetzung für jeden Karriereschritt und fällt nicht immer leicht.
Sylvia Ebersberger

Die Partnerschaft in Großkanzleien ist zu großen Teilen noch von Männern dominiert. Welche Vorsätze hat sich DLA Piper diesbezüglich genommen, um hier mehr Gleichberechtigung zu schaffen?

Sylvia Ebersberger: Die Förderung von Frauen auf dem Weg in die Partnerschaft ist uns ein großes Anliegen. Wir haben viele exzellente Kolleginnen in den eigenen Reihen, die sich manchmal den Weg in die Partnerschaft wegen anstehender Familienplanung oder Unsicherheiten in Bezug auf die Tragfähigkeit des eigenen Business Case nicht zutrauen. Frauen scheinen hier weniger optimistisch als Männer zu sein. Wir versuchen aktiv durch Seminare und auch Coaching zu unterstützen, denn wir glauben an unsere weiblichen Talente.


Frau Dr. Norda, Sie übernehmen zusammen mit Frau Ebersberger die Führung der LAW (=Leadership Alliance for Women) in Deutschland. Dieses Netzwerk dient unter anderem dem Geschlechtergleichgewicht bei DLA Piper. Können Sie die weiteren Ziele dieses Netzwerks erläutern?

Dr. Henriette Norda: LAW dient dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitige Unterstützung. Frauen sollen in ihrer beruflichen Entwicklung gefördert und etwaige Barrieren identifiziert und ausgeräumt werden. Insbesondere wollen wir Mitarbeiterinnen auch dabei helfen ihr Netzwerk auszubauen und das eigene Profil zu schärfen.


Bei DLA Piper wird mit Nachdruck auf Vielfalt und Integration geachtet. Inwiefern können gerade Anwältinnen in hohen Positionen bzw. jene, die eine solche anstreben, von dem Netzwerk LAW profitieren?

Dr. Henriette Norda: Nach meiner Einschätzung können alle vom Netzwerk LAW profitieren. Im Netzwerk LAW wird funktions- und hierarchieübergreifendes Arbeiten aktiv gelebt. LAW bietet somit eine Basis, um Vernetzung weiter zu fördern, Synergien zu nutzen und Vielfalt zu leben.

Womit überzeugt DLA Piper dich?

Frau Ebersberger, durch das Übernehmen des Netzwerkes LAW haben Sie die Möglichkeit, Anwältinnen stärker auf ihrem Karriereweg zu begleiten. In welchem Umfang können Sie Ihre Kolleginnen unterstützen und voranbringen?

Sylvia Ebersberger: Nach meiner Erfahrung ist der regelmäßige Austausch mithilfe von LAW ein essentieller Baustein auf dem Weg zu Karriereförderung. So banal es klingt, zu sehen und zu hören, welchen Weg andere beschritten haben, was funktioniert hat und was nicht und welche Hilfestellungen existieren, hilft oft dabei, den eigenen für sich passenden Weg klarer zu definieren.


Die gelebte Firmenkultur von Vielfalt und Diversität von DLA Piper bezieht sich nicht nur auf das Netzwerk LAW. Durch welche weiteren Programme und Angebote unterstützt Ihre Kanzlei gezielt Rechtsanwältinnen?

Sylvia Ebersberger: Neben LAW werden unter anderem die Netzwerke Iris und Mosaic aktiv gelebt und durch Veranstaltungen und Seminare, auch gemeinsam mit Mandanten, unterstützt. Iris vereint dabei die LGBT+ Community, Mosaic setzt sich für Gleichberechtigung unabhängig vom kulturellen oder ethnischen Hintergrund, von Herkunft oder Religion ein. 


Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Zeit in der Führungsriege von LAW gesetzt?

Sylvia Ebersberger: Ich möchte den Austausch zwischen den weiblichen Kolleginnen über LAW fördern, ihnen die Möglichkeit geben, innerhalb der Kanzlei stärker Gesicht zu zeigen und dadurch mit ihren Stärken visibler zu werden.

LAW bietet somit eine unverzichtbare Basis, um Vernetzung weiter zu fördern, Synergien zu nutzen und Vielfalt zu leben.
Dr. Henriette Norda

Ihr Fazit?

Dr. Henriette Norda: Es gibt immer noch zu wenige Partnerinnen in Großkanzleien. Dies wird sich zukünftig ändern, weil der Druck von innen und außen steigt. Immer mehr gute Anwältinnen fangen Feuer, als Partnerin mehr Verantwortung zu übernehmen, weil es immer bessere Modelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf geben wird. Gleichzeitig haben viele Mandanten einen Diversity Index, den man als Kanzlei ohne genügend Frauen nicht mehr erfüllen kann.

Sylvia Ebersberger: Da stimme ich voll und ganz zu. Wir können es uns als Anwaltschaft schlicht nicht leisten, für 50% unserer Talente eine gläserne Decke auf dem Weg nach oben einzuziehen. Das Arbeiten in diversen Teams ist vielfältiger, inspirierender und oft auch kreativer. Das gilt auch für eine Partnerschaft.
 
Vielen Dank, Frau Ebersberger und Frau Dr. Norda!

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