Junger lächelnder Mann in Hemd

Praktische Erfahrung im Lebenslauf

Was muss in deinen Lebenslauf und wie bereitest du die Informationen am besten auf?

Dein Lebenslauf ist quasi deine persönliche Visitenkarte. Ein besonders wichtiger Teil davon sind ohne Frage die professionellen Erfahrungen, die du bis zum heutigen Tag schon sammeln und machen konntest. Eine übersichtliche und gut strukturierte Darstellung deiner Fähigkeiten und Erfahrungen kann dir dabei helfen, dich von anderen Bewerber:innen abzuheben! Im Folgenden zeigen wir dir deshalb, wie du diese Informationen optimal in deinem TalentRocket Profil aufbereitest.

Mit einem Klick auf die jeweilige Kategorie erhältst du Tipps zur richtigen Darstellung deiner Erfahrungen im Lebenslauf.


Ausbildung & Studium

Potentielle Arbeitgeber:innen möchten schnell herausfinden, ob du für die offene Stelle auch wirklich geeignet bist – beim Betrachten deines Lebenslaufes wird der Blick also recht schnell auf deine Ausbildung und dein Studium fallen. Um einen schnellen Überblick darüber zu schaffen, solltest du hier deshalb ganz klar vorrangig die Hard Facts aufzählen – also: Zeitraum, Universität/Schule, Studienfach, Noten.

Womit du dem ganzen jedoch noch mehr Greifbarkeit und Kontext geben kannst, sind zusätzliche Informationen zu deinen Abschlüssen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • gewählte Schwerpunkte
  • interessante/relevante Seminararbeiten
  • schul- oder studienbezogene Auszeichnungen 
  • deine Referendariatsstationen

Zusätzlich zu deinen Schul- und Studienabschlüssen, hast du hier die Möglichkeit, sonstige Ausbildungen zu nennen. Darunter fallen beispielsweise:

  • Berufsausbildung/en
  • Fachanwaltsausbildung/en
  • Coaching-Ausbildung/en
  • Mediations-Ausbildung/en
  • etc.

Kontext ist wichtig 💡

Du siehst also: durch Informationen, die über den Abschluss und die Note hinausgehen, kannst du den Arbeitgeber:innen viel mehr Kontext zu deiner Schul- und Studienzeit geben – sowie einen Einblick in deine Interessen und Schwerpunkte.


Berufserfahrung

Für Arbeitgeber:innen ist es immer spannend zu erfahren, welche beruflichen Stationen du schon hinter dir hast. Vielen ist es zudem wichtig zu sehen, dass du nicht mehr ganz "grün hinter den Ohren bist". In den Berufserfahrungen kannst du deshalb zeigen, welche Jobs und Tätigkeiten du bisher gemacht hast und welche Fähigkeiten und Qualifikationen du dir dort angeeignet hast.

Wichtig: Du kannst hier sowohl Festanstellungen als auch Praktika, Werkstudent:innenstellen und Nebenjobs aufführen – sie alle haben unter Umständen ihre Daseinsberechtigung und zeigen, dass du schon Erfahrungen sammeln konntest (siehe dazu auch in unserer Infobox).

Diese Informationen solltest du dabei auf jeden Fall mit angeben:

  • Zeitraum (Anfangs- und Endzeitraum mit Monat und Jahr)
  • Stellenbezeichnung
  • Name des/der Arbeitgeber:in
  • Standort/Stadt

Darüber hinaus kannst du hier ebenfalls noch mehr Informationen hinzufügen – das gibt den Arbeitgeber:innen ein noch besseres Bild über deinen Fähigkeiten:

  • thematische Schwerpunkte der Kanzlei/des Unternehmens
  • deine eigenen Tätigkeitsschwerpunkte
  • besondere Leistungen oder Ergebnisse während deiner Beschäftigung

 

Achte auf die Verhältnismäßigkeit 💡

Bei der Sammlung an praktischen Erfahrungen kommt es immer auf die Verhältnismäßigkeit an. Das bedeutet: Wenn du noch am Anfang deiner Karriere stehst und dennoch zeigen möchtest, dass du schon Berufserfahrung gesammelt hast, kann die Angabe von Praktika und Nebenjobs durchaus hilfreich für dich sein.

Wenn du allerdings schon einige Jahre an Festanstellungen vorweisen kannst, werden diese "anderen" Tätigkeiten mit der Zeit weniger relevant.

Es fällt dir schwer, deine Tätigkeiten zu beschreiben? 💡

Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Berufserfahrungen und Tätigkeiten zu beschreiben, haben wir etwas für dich: In unserem Bewerbungsguide findest du konkrete Beispiele zu Formulierungen und eine Verbensammlung, die dir weiterhelfen kann.


Auslandserfahrungen

Du warst in der Vergangenheit länger im Ausland? Erzähle es! Auch wenn es nicht direkt mit deiner juristischen Tätigkeit zu tun hat, ist dies für Arbeitgeber:innen trotzdem eine wichtige Information. Denn ein Auslandsaufenthalt verbessert nicht nur deine Sprachkenntnisse, sondern fördert in der Regel auch deine Selbständigkeit und Unabhängigkeit – positive Nebeneffekte, die sich auch auf deine berufliche Laufbahn auswirken können.

Unter den Auslandserfahrungen kannst du natürlich die Klassiker wie z.B. ein Auslandssemester und/oder Auslandspraktikum aufführen, aber auch Dinge wie:

  • Referendariatsstation im Ausland
  • Ehrenamtliche oder berufliche Projekte im Ausland
  • Sprachreisen
  • Work & Travel

Um deine Auslandserfahrung so gut und vollständig wie möglich zu präsentieren, solltest du zudem folgende Informationen bereitstellen:

  • Anfangs- und Endzeitraum (mit Monat und Jahr)
  • Tätigkeitsbezeichnung (also z.B. Referendariat, Praktikum, ehrenamtliche Mitarbeit, Auslandssemester)
  • Institution oder Veranstalter
  • Land und Stadt

Um die Erfahrungen und Skills, die du dir in dieser Zeit angeeignet hast, zu verdeutlichen, kannst du außerdem folgende Informationen hinzufügen:

  • Erreichter Abschluss und Note (bei Auslandssemestern oder kompletter Studienzeit im Ausland)
  • Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen (bzw. Kurse oder Seminare die währenddessen belegt wurden)
  • Nebenjobs während deines Aufenthaltes
  • Projekte, an denen du teilgenommen hast

Sprachkenntnisse

Vor allem in internationalen Teams sind Sprachkenntnisse gefordert – auch deshalb wird jede:r Personaler:in sie in deinem Lebenslauf suchen. Nicht immer hast du Zertifikate von Sprachkursen, die deine Kenntnisse belegen können. Das ist jedoch noch lange kein Grund, auf sie zu verzichten oder sie falsch anzugeben.

Zur Einordnung der Sprachkenntnisse gibt es ein paar gängige Strukturen, die von unterschiedlichen Organisationen entwickelt wurden:

  1. Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen, GER
    (veröffentlich von: Europäische Union)
    Stufen: A1, A2, B1, B2, C1, C2
  2. ACTFL Proficiency Guidelines
    (veröffentlich von: American Council on the Teaching of Foreign Languages)
    Stufen: Novice, Intermediate, Advanced, Superior
  3. ILR Scale - Verwendung in US-Bundesbehörden
    (veröffentlich von: Interagency Language Roundtable)
    Stufen: untrained, elementary, limited working, professional, full professional

Die informelle Einteilung, die im deutschen Raum oft in Stellenanzeigen und Lebensläufen verwendet wird, lautet jedoch:

  1. Grundkenntnisse
  2. Fließend
  3. Verhandlungssicher
  4. Muttersprache

Du bist unsicher, wo du dich befindest? 💡

Wenn du dir unsicher bist, wo du dich auf dieser Skala einordnen sollst, wirf gerne einen Blick in unseren Bewerbungsguide. Hier findest du neben vielen weiteren Tipps zur Bewerbung auch eine Übersicht über die verschiedenen Sprachlevel.


EDV-Kenntnisse

EDV-Kenntnisse sind Kenntnisse der elektronischen Datenverarbeitung – oder einfacher gesagt dein Know-How im Umgang mit Computerprogrammen und Softwares. Welche davon für deinen Lebenslauf relevant sind, hängt immer von der Stelle & Branche ab, in der du dich bewirbst. 
 

Allgemein gibt es grob folgende Themenbereiche:

  • Betriebssysteme: Microsoft Windows, MacOS, Linux
  • Büro-Software: Microsoft Office Suite, Google Workspace
  • Grafik- und Bildbearbeitung: Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop, InDesign, GIMP
  • Programmiersprachen: Java, Python, C++, etc.
  • Datenbanken/SQL: Erfahrung in der Verwendung von Datenbanken und der Abfragesprache SQL (Structured Query Language)

 

Für dich als Jurist:in bzw. für deine:n potentiellen Arbeitgeber:in könnte der Nachweis folgender Kenntnisse besonders interessant sein:

  • Textverarbeitung & E-Mail (also: Büro-Software wie Microsoft Office Anwendungen oder Google Workspace)
  • Durchsuchen von großen Datenmengen (also: Datenbanken/SQL)
  • Elektronische Aktenführung (also z.B. Lexware, Advoware)
  • Recherche-Tools (also z.B. Juris, Beck Online)

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Zusatzqualifikationen

Kurse und Seminare

Vergangene Kurse und Seminare geben potentiellen Arbeitgeber:innen einen guten Überblick darüber, mit welchen Themen und Schwerpunkten du dich in der Vergangenheit schon befassen konntest. In der Rubrik "Kurse und Seminare" kannst du Fort- und Weiterbildungen (wie z.B. Sprach- oder EDV-Kurse, fachliche Weiterbildungen) sowie Seminare (z.B. zu Soft Skills und ähnlichem) und Zertifizierungen angeben und beschreiben.
 

Diese Angaben sollten dabei auf jeden Fall aufgeführt werden:

  • Anfangs- und Endzeitpunkt (mit Monat und Jahr)
  • Bezeichnung (also z.B.: Fortbildung, Seminar, Zertifizierung)
  • Titel der Veranstaltung bzw. des Kurses
  • Name des Veranstalters
  • Standort
     

Darüber hinaus kannst du bei Kursen die besonders relevant für deine aktuelle Jobsuche sind noch näher auf die gelehrten Inhalte eingehen. Hier ein Beispiel:

Zertifikate

Wenn du für eine Fort- oder Weiterbildung ein Zertifikat erhalten hast, welches du besonders hervorheben möchtest, kannst du im Profil unter "Zertifikate" das Datum des Erhaltes und den Titel des Zertifikates angeben. Dann einfach noch das zugehörige Dokument unter "Zeugnisse" anhängen und fertig!


Stipendien, Auszeichnungen, Publikationen

Stipendien und Auszeichnungen zeugen von besonderen Leistungen und du kannst dich damit unter Umständen von anderen Bewerber:innen abheben. Ein Grund mehr, diese auch in deinem Lebenslauf aufzuführen. Falls du in deiner beruflichen/schulischen Laufbahn mit einem Stipendium unterstützt oder mit einer Auszeichnung geehrt wurdest, kannst du dies auch im Talent Rocket Profil im entsprechenden Feld angeben.

Diese Informationen sollten dabei auf jeden Fall enthalten sein:

  • Zeitraum/Zeitpunkt
  • Titel
  • Vergebende Institution


Auch deine Publikationen (sofern vorhanden) dürfen natürlich nicht fehlen. Diese Angabe kann zum Beispiel so aussehen:

Mustermann, Max. "Die Zulässigkeit von Dashcam-Aufnahmen im Zivilprozess." In: Zeitschrift für Verkehrsrecht, Jahrgang 2021, Heft 3, S. 123-130.


FAQ

Soll ich die Grundschulzeit auch in den Lebenslauf aufnehmen?

Hier gibt es ausnahmsweise eine eindeutige Antwort: Nein.

Vor allem als Berufsanfänger ist es zwar noch interessant, das Abitur mit anzugeben - die Grundschulzeit ist jedoch für deine Bewerbung nicht mehr relevant.


Ich hatte einen Auslandsaufenthalt während der Schulzeit, soll ich diesen trotzdem hinzufügen - obwohl er schon länger her ist?

Hier kommt es wieder auf die Verhältnismäßigkeit an. Wenn du noch ganz am Anfang deiner Karriere stehst und zeigen möchtest, dass du schon als junger Mensch Interesse hattest, deinen Horizont zu erweitern und deine Komfortzone zu verlassen - nimm den Auslandsaufenthalt in deine Bewerbung auf!

Wenn du allerdings schon ein paar aktuellere Auslandsaufenthalte vorweisen kannst, z.B. Praktika, Auslandssemester oder Festanstellung(en) im Ausland - wird der Schüleraustausch weniger relevant.


Ich habe ein Sprachzertifikat abgelegt, welches mir ein bestimmtes Sprachlevel zuweist - das ist aber schon länger her. Kann ich mein Sprachlevel trotzdem noch dementsprechend angeben?

Hier kommt es wieder darauf an: wenn du deine Sprachkenntnisse immer noch auf dem gleichen Level einordnen würdest, gib sie auf jeden Fall genauso im Lebenslauf an.

Wenn du deine Kenntnisse mittlerweile eher niedriger einordnest, sei lieber ehrlich und gib das Level an, welches dir aktuell entspricht. 

Das Sprachzertifikat kannst du natürlich trotzdem in der Rubrik "Zertifikate" nennen, um dein Engagement und deine Lernbereitschaft zu zeigen!


Soll ich Seminare & Kurse, die ich während dem Studium belegt habe, auch hinzufügen?

Definitiv!

Du musst hier natürlich nicht alle Kurse oder Seminare anführen, die du jemals belegt hast. Aber vor allem, wenn sie fachlich/thematisch zu den Stellenanzeigen passen, die du ins Auge gefasst hast, bietet es sich sehr an, bestimmte Kurse und Seminare zu erwähnen (auch, wenn es sich um "Pflichtveranstaltungen" handelte).



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