Frau am Laptop

Wie die Digitalisierung die Jobsuche verändert

So sieht die Zukunft im Recruiting aus

Die Berufswelt verändert sich: Digitalisierung und Arbeit 4.0 sorgen aber nicht nur dafür, dass sich die Arbeit selbst verändert, sondern auch die Suche nach einem neuen Job. Während vor wenigen Jahren die klassische Bewerbungsmappe noch die Regel war und Bewerber ihre Unterlagen per Post oder sogar persönlich an das Unternehmen weiterreichen mussten, um sich für eine freie Stelle zu empfehlen, ist bereits die Gegenwart eine vollkommen andere. Die Online-Bewerbung ist die absolute Regel, man kann sich mit nur einem Klick vorstellen oder sich sogar die Bewerbung schreiben lassen, um Zeit zu sparen. Doch wie sieht die Zukunft der Bewerbung aus und wie reagieren Unternehmen auf die Herausforderung Digitalisierung im HR?*

 

Aktuelle Situation: Was sagen die Unternehmen?

Die subjektive Wahrnehmung alleine sagt den meisten bereits: Die klassische Bewerbung, ausgedruckt auf Papier, ist tot. Doch wie sieht es konkret aus? Was möchten die Unternehmen? Und womit macht man sich als Bewerber in der Personalabteilung eher unbeliebt?

Eine Umfrage des Statistischen Bundesamts** zum präferierten Format der Bewerbungen durch Unternehmen unter Personalverantwortlichen aus dem Jahr 2016 zeigt: Die Bewerbung über ein Online-Formular ist mit Abstand die beliebteste Art und Weise für den Recruiter. 67,6 Prozent der Befragten gaben dies an, gefolgt von etwa 24 Prozent, die die Übermittlung per E-Mail bevorzugen. Die klassische papierbasierte Bewerbungsmappe landet mit weitem Abstand auf dem letzten Platz (3,7 Prozent). Und 17,0 Prozent der befragten Personaler gaben an, dass sie andere Wege bevorzugen.

Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen - und warum haben die HR-Abteilungen so klare Vorstellungen?

Ab diesem Zeitpunkt kann er sich bequem, wie der Name schon sagt, mit nur einem Klick bei Unternehmen auf dieser Plattform bewerben, die diese Bewerbungsart anbieten.

Formate der Online-Bewerbung

Die Formularbewerbung ist derzeit bei Unternehmen besonders beliebt. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, dass Bewerber ihre Angaben bequem in eine Online-Maske auf der Karrierehomepage des potenziellen Arbeitgebers eintragen, Unterlagen an der entsprechenden Stelle hochladen und sich so nach der vorgegebenen Struktur für eine Stelle empfehlen. Diese Art der Übermittlung ist Personaler deshalb so beliebt, da alle Bewerber gesammelt und strukturiert direkt in der richtigen Zusammenstellung bei ihnen ankommen.

Und nicht nur das: Vorher festgelegte Algorithmen (Stichwort Robot Recruiting) können hier sogar bei der Vorauswahl helfen und unpassende Kandidaten bereits aussortieren, ohne dass ein Recruiter sich mit ihnen aktiv befassen musste. Das spart Zeit und ist - jedenfalls für die Personalabteilung - hocheffizient, kostensparend und deshalb meist die bevorzugte Präferenz bezüglich des Bewerbungseingangs.

Die Bewerbung per E-Mail ist immer noch vielerorts üblich und besonders in kleineren Unternehmen gefragt. Hierbei werden die Unterlagen an den entsprechenden Ansprechpartner gesendet, der diese sammelt und dann durchsieht und manuell sortiert. Dies dauert deutlich länger für Personaler, ähnelt aber am ehesten noch der klassischen Art und Weise der Papierbewerbung.

Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff "Andere Wege" in der oben zitierten Statistik? In den letzten Jahren haben sich einige neue Wege der Bewerbung entwickelt. Sei es die Bewerbung per Video, bei der Kandidaten eine kurze Videobotschaft selbst drehen und der Arbeitgeber auf diese Weise einen ersten Eindruck erhält, oder die sogenannte One-Click-Bewerbung, die besonders in Sozialen Jobportalen oder einigen Jobbörsen beliebt ist. Dabei hinterlegt der Jobsuchende einmal seine Dokumente und sein Profil auf der Plattform, auf der er auf Jobsuche gehen will. Ab diesem Zeitpunkt kann er sich bequem, wie der Name schon sagt, mit nur einem Klick bei Unternehmen auf dieser Plattform bewerben, die diese Bewerbungsart anbieten.

Der Vorteil für die Bewerber: Es is unkompliziert, man kann sich schnell und sofort bewerben (auch von mobilen Geräten) und die Unterlagen gehen ohne Umwege direkt an den korrekten Ansprechpartner. Und nicht nur der Bewerber hat Vorteile, auch Unternehmen sehen darin eine gute Option, mehr Bewerber zu erhalten - schließlich werden so die Hürden für die Bewerbung gesenkt und der Personaler bekommt alle nötigen Informationen, ähnlich wie bei der Bewerbung über ein Bewerbungsformular, direkt und vorsortiert geliefert. Eine Win-Win-Situation für beide Parteien. Aus diesem Grund ist zu erwarten, dass Bewerbern die One-Click-Bewerbung in Zukunft noch häufiger begegnen wird.

 

Ein Blick in die Zukunft der Jobsuche

Natürlich kann niemand vorhersagen, in welche Richtung sich das Thema Bewerbung und Übermittlung sowie Form der Unterlagen entwickeln wird. Doch einige Trends sind sicherlich bereits identifizierbar: Wie die One-Click-Bewerbung und die Möglichkeit der Videobewerbung bereits zeigt, sind Unternehmen absolut daran interessiert, potenziellen Bewerbern neue, schnelle und unterschiedliche Wege der Bewerbung zu bieten. Der Fachkräftemangel zwingt dabei die Personalabteilungen, eine Möglichkeit anbieten, um möglichst viele Talente anzusprechen und einen komfortablen Prozess bei der Übermittlung der Informationen zu bieten.

Während der Fokus aktuell noch klar auf "schnell und mobil" liegt, wird es in Zukunft wohl eine Entwicklung zur Bewerbung über Messenger geben: 3 der 5 meistgeöffneten Apps weltweit sind Messenger-Dienste wie WhatsApp und der Facebook-Messenger.
 

Einige Unternehmen experimentieren bereits damit, vor allem junge Bewerber über Snapchat zu erreichen oder bieten Karriereberatungen über andere Messenger-Dienste an. Diese Entwicklung wird sich sicherlich weiter fortsetzen und die Möglichkeiten werden wachsen.

Jobs für Jurist:innen im IT-Bereich

*Ein Gastbeitrag von richtiggutbewerben.de

** Statista 2024; Präferierte Formate der Bewerbungen